Zerrissen

Mein Han­dy vibriert. Ich neh­me es in die Hand und lese die ver­zwei­fel­te Nach­richt von Akram (Name geän­dert), einem Geflüch­te­ten aus Afgha­ni­stan. Er hat nur eine Dul­dung erhal­ten, dabei hat­te er so sehr auf eine Aner­ken­nung gehofft. Mei­ne Gedan­ken sind hin- und her­ge­ris­sen. Akram tut mir leid, denn mit einer Dul­dung hat er es sehr schwer. Sei­ne inne­re Zer­ris­sen­heit wird sich nicht bes­sern. Denn er weiß nicht, wie lan­ge er blei­ben kann. Wie­der wur­den sei­ne Hoff­nun­gen zer­schla­gen und er hat kei­ne Per­spek­ti­ve für sein Leben hier in Deutschland.

Auf der ande­ren Sei­te den­ke ich: „Selbst Schuld. War­um hast du auch den Anwalt nicht bezahlt?“ So hät­te er höchst­wahr­schein­lich eine Aner­ken­nung als Asyl­be­rech­tig­ter bekom­men. Aber so ein­fach ist das dann auch wie­der nicht. Akram und vie­le ande­re jun­ge Män­ner, mit denen ich zu tun habe, haben den Umgang mit Geld nie gelernt. Sie schlie­ßen Ver­trä­ge ab, die regel­mä­ßi­ge Kos­ten mit sich brin­gen. Aber sie kön­nen sie auf die Dau­er nicht bezah­len. Dann kom­men Mah­nungs­ge­büh­ren hin­zu und in kür­zes­ter Zeit haben jun­ge Män­ner Schul­den in Höhe von 1.000 Euro. Wenn man mit 320 Euro im Monat aus­kom­men muss, ist das eine enor­me Sum­me. Wie soll man aus die­ser Schul­den­fal­le je her­aus­kom­men? Immer wie­der hel­fe ich den Män­nern, abge­schlos­se­ne Ver­trä­ge zu kün­di­gen und unter­stüt­ze sie im Umgang mit den Inkassofirmen.

Und dann sind da noch die Erwar­tun­gen der Ver­wand­ten im Hei­mat­land. Plötz­lich wird die Mut­ter krank. Man kann doch sei­ner eige­nen Mut­ter die Hil­fe nicht ver­weh­ren! Dann wer­den schnell ein­mal 100 Euro nach Afgha­ni­stan geschickt und am Ende bleibt kein Geld mehr übrig für Essen, Bus­fahr­kar­ten oder ein neu­es Sham­poo. Erstaun­lich, dass sie es doch irgend­wie schaf­fen, über die Run­den zu kommen.

Ich neh­me das Han­dy und spre­che Akram eine Nach­richt auf. Ich ver­su­che ihm Mut zu machen. Eini­ge Tage spä­ter ermu­ti­ge ich ihn, die Hil­fe einer Psy­cho­lo­gin in Anspruch zu neh­men. Sei­ne inne­re Zer­ris­sen­heit und Ver­zweif­lung ist groß. Fünf Jah­re in Deutsch­land – kei­ne Arbeit, kei­ne Per­spek­ti­ve, kei­ne Fami­lie … Auch ich bin inner­lich zer­ris­sen. Tobi­as Zinser

Tobi­as Zins­er war von 2012 bis 2015 als Ent­wick­lungs­hel­fer in Afgha­ni­stan tätig. Seit 2016 arbei­tet er unter Geflüch­te­ten in Bad Lie­ben­zell. Seit 2018 ist er mit sei­ner Frau Sarah Pro­jekt­lei­ter des Hoff­nungs­hau­ses Bad Liebenzell.

TV-SPECIAL

Wie sieht's denn im Himmel aus?

In diesem Jahr stand das PfingstMissionsFest unter dem Motto HIMMEL:REICH. Wir greifen das Thema erneut auf: „Das Beste kommt noch“ – so heißt ein christliches Buch über den Himmel. Doch was wissen wir wirklich darüber? Wir sind der Frage nachgegangen: „Wie sieht’s im Himmel aus?“ Lasst euch inspirieren und ermutigen!

Im Himmel gibt es einen Palast und da drin ist Jesus und da fühlen sich die Leute richtig glücklich. Es ist wie ein zweites Leben.
Romi (6 Jahre)
Es gibt keinen Streit und Krieg. Wenn man mal andere Menschen nicht gemocht hat, dann ist es so, dass man sie im Himmel mag und dann vielleicht auch Freundschaft mit ihnen schließen kann.
Anni (10 Jahre)
Ich stelle mir den Himmel so vor, dass da eine goldene Straße ist und ein Bach und eine Sonne, die alles richtig hell macht und dann kommt man durch so ein Tor in den Himmel.
Jakob (10 Jahre)
Meine Oma ist schon gestorben. Sie hat im Himmel zwar keinen Rollstuhl mehr, aber ich kenne sie nicht ohne Rollstuhl. Im Himmel treffe ich sie wieder.
Anni (5 Jahre)

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HIMMEL

Persönlicher Blick auf das Thema.

Ich war klinisch tot –

und habe Jesus gesehen.

Die bewegende Geschichte von Frank Breido – und warum jetzt nichts mehr ist wie zuvor.

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Ein lächelnder Mann in Anzugjacke und kariertem Hemd steht in dem modernen, vom Himmel beleuchteten Innenraum des MODAL 2025.

Dr. Simon Herrmann

Dozent an der Internationalen Hochschule Liebenzell

„Das ist für mich die Bestimmung des Menschen: Gemeinschaft mit Gott zu haben, die hier schon beginnt und sich dann in der anderen Welt im Himmel fortsetzt.“

Das Gespräch

mit Simon Herrmann

Fragen von Christoph Kiess zu Vorstellungen vom Himmel in verschiedenen Kulturen.

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BIBELVERSE

Zum Thema Himmel

WELTWEIT AM LEBEN DRAN

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Illustration einer Person, die eine Webseite hält, umgeben von Symbolen aus den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Kreativität.

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