Missionsverstaendnis

Mission: Was ist denn das?

Wir räumen mit Vorurteilen auf

Wir stel­len immer wie­der fest, dass das Wort „Mis­si­on“ mit vie­len Vor­ur­tei­len belegt ist. Auch gibt es unter­schied­li­che Ver­ständ­nis­se dar­über, was die Auf­ga­be von Mis­si­on ist und wie Mis­si­on gelebt wird. Des­halb stel­len wir euch hier das Mis­si­ons­ver­ständ­nis der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on vor.

  1. Mis­si­on ist in ers­ter Linie „mis­sio dei”, d.h. Got­tes Han­deln, das das Enga­ge­ment der Chris­ten und der Kir­che ein­schließt, sich dar­auf aber nicht beschränkt. Gott, der Schöp­fer die­ses Uni­ver­sums ist Herr der Geschich­te, Herr über alle wirt­schaft­li­chen, poli­ti­schen und ande­ren Mäch­te. Er sand­te sei­nen Sohn in die­se Welt und hat ihm nach Kreu­zi­gung und Auf­er­ste­hung alle Macht über­ge­ben. Er baut sein Reich – durch uns, mit uns, aber auch ohne uns. Kir­che ist für uns immer grö­ßer als die Ansprü­che, die ein­zel­ne Deno­mi­na­tio­nen für sich stel­len. Die Ein­heit der Chris­ten­heit ist in Chris­tus bereits gege­ben. Der Leib Chris­ti ist nur einer. Wir sind heu­te gefor­dert, zu leben, was wir sind.
  2. Mis­si­on han­delt pri­mär von der Ver­söh­nung des Men­schen mit Gott. Das Elend der Welt und der Mensch­heit wur­zelt letzt­lich in der Ent­schei­dung des Men­schen, selbst Gott zu spie­len, sein Leben und die­se Welt in die eige­ne Hand zu neh­men. Der Mensch kann sich aus sei­ner Gott­lo­sig­keit und Schuld­ver­haf­tung nicht selbst lösen. Er muss erlöst wer­den. Schuld ist nicht nur all­ge­mei­nes, kol­lek­ti­ves Ver­sa­gen, son­dern immer auch kon­kre­te, per­sön­li­che schuld­ver­haf­te­te Exis­tenz. In Jesus Chris­tus hat Gott die Schuld die­ser Welt auf sich genom­men und bie­tet jedem Ein­zel­nen Ver­ge­bung und ein neu­es Leben an. Mis­si­on ist des­halb immer ein Ruf zum per­sön­li­chen Glauben.
  3. Mis­si­on geschieht immer im escha­to­lo­gi­schen Hori­zont, d.h. wir war­ten dar­auf, dass Jesus Chris­tus wie­der kommt und Got­tes neue Welt errichtet.
  4. Mis­si­on ist die Sen­dung der Kir­che, d.h. der Chris­ten in die­se Welt. Die alte Unter­schei­dung zwi­schen christ­li­chen und nicht­christ­li­chen Län­dern ist ein west­li­ches Kon­strukt, das sei­ne Wur­zeln im Sen­dungs­be­wusst­sein der soge­nann­ten christ­li­chen Län­der hat­te. Wir sind in der gan­zen Welt zu allen Men­schen gesandt, sie zum per­sön­li­chen Glau­ben an Jesus Chris­tus einzuladen.
  5. Wir tren­nen nicht zwi­schen der Ein­la­dung zum Glau­ben und der prak­ti­schen Hil­fe für Men­schen. Chris­ten sol­len sich ihren Mit­men­schen zuwen­den, in ihrem gesell­schaft­li­chen Kon­text aktiv sein, die Welt aktiv gestal­ten. Die Wur­zeln ihres Enga­ge­ments lie­gen aber in ihrer Got­tes­be­zie­hung. Ent­schei­dend ist, dass wir in unse­rem Han­deln den Jen­seits­be­zug des Glau­bens nicht ver­lie­ren. Auch die gute Tat bedarf der Erklä­rung, damit sie nicht falsch inter­pre­tiert wird.

Weil jeder Mensch es wert ist

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Für die Pra­xis bedeu­tet das für uns:

  • Das Evan­ge­li­um ist immer Got­tes Ange­bot und Ein­la­dung, das Men­schen frei­wil­lig anneh­men oder ableh­nen kön­nen. Wir üben des­halb kei­ne Mani­pu­la­ti­on aus und leh­nen aggres­si­ve, mili­tan­te Mis­sio­nie­rung ab. Wir laden zum per­sön­li­chen Glau­ben ein (2. Korin­ther 5,20).
  • Wir grün­den kei­ne Lie­ben­zel­ler Kir­chen, son­dern suchen in der Regel eine Zusam­men­ar­beit mit bestehen­den Gemein­den vor Ort. Kir­che gehört nach unse­rem Ver­ständ­nis in den geo­gra­phi­schen, kul­tu­rel­len Kon­text verortet.
  • Wir arbei­ten des­halb mit unter­schied­li­chen Kir­chen zusam­men, auch wenn wir in theo­lo­gi­schen Ein­zel­fra­gen ande­re Über­zeu­gun­gen haben. Welt­weit koope­rie­ren wir mit Pres­by­te­ria­nern, Luthe­ra­nern, Bap­tis­ten, Angli­ka­nern und ande­ren frei­en Gemein­den. Ent­schei­dend ist für uns, dass in den zen­tra­len Fra­gen des christ­li­chen Glau­bens Einig­keit besteht. Das apos­to­li­sche Glau­bens­be­kennt­nis, das die gro­ßen Kir­chen über die Jahr­hun­der­te hin­weg eint, ist für uns eine gute Messlatte.
  • Wir legen Wert dar­auf, dass unse­re Mis­sio­na­re sich in den kul­tu­rel­len Kon­text inte­grie­ren, ihn wert­schät­zen, die Men­schen lie­ben und die Spra­che exzel­lent erler­nen. Wir haben des­halb inter­kul­tu­rel­le Fächer in unser Stu­di­um inte­griert und eine mehr­mo­na­ti­ge Vor­be­rei­tungs­zeit zur kul­tu­rel­len Sen­si­bi­li­sie­rung in Toronto/Kanada eingerichtet.
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