Martin Auch als Missionsdirektor verabschiedet
BAD LIEBENZELL. Nach 17 Jahren als Missionsdirektor wurde Martin Auch am 13. September aus seinem Amt verabschiedet. Ursprünglich war die Verabschiedung im Rahmen des Herbstmissionsfestes mit Tausenden von Besuchern geplant. Durch die Corona-bedingte Absage der Veranstaltung fand die Feier mit einer handverlesenen Gästeschar statt. Als Nachfolger von Martin Auch wird David Jarsetz zukünftig für die missionarische Arbeit weltweit verantwortlich sein.
Die Arbeit habe ihm immer viel Freude bereitet, sagte Martin Auch. Deshalb hätten sich manche über seinen Abschied gewundert und ihn gefragt, ob er ihm Streit gehe. Das Gegenteil sei aber der Fall. Er gehe im Frieden und einzig aus dem Grund, dass er den Zeitpunkt gekommen sah, die Verantwortung in die Hände eines jüngeren Nachfolgers zu geben. Im nächsten Jahr werden Martin und Tabea Auch zu einem weiteren Missionseinsatz ausreisen. Zwischen 1988 und 2003 waren die beiden als Missionare und Teamleiter in Bangladesch tätig. Diesmal wird es nach Afrika gehen, das genaue Land stehe allerdings noch nicht fest, so Martin Auch.
Wegbegleiter von Martin Auch würdigten seine dienende Haltung und bezeichneten ihn als einen Leiter, der stets die Menschen im Blick hat und ihnen auf Augenhöhe begegnet. Per Video schickten Missionare, Pastoren und Kirchenleiter aus aller Welt Grüße. Der Leiter der Liebenzeller Partnerkirche in Bangladesch erinnerte an den Missionseinsatz von Martin und Tabea Auch in den Neunzigerjahren. Die Menschen würden sich noch heute gerne an die beiden erinnern. Besonders für die einfachen Menschen hätten sie sich eingesetzt und sie geprägt. Die Auswirkungen seien heute noch zu sehen. Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete von einem Erlebnis bei einer gemeinsamen Dienstreise im afrikanischen Malawi. Das Hemd von Martin Auch habe einem Einheimischen sehr gefallen. Der Missionsdirektor habe es ihm spontan geschenkt und seine Reise im Unterhemd fortgesetzt. Auch in Deutschland habe er nie die Bodenhaftung verloren. Trotz seines vollen Terminkalenders engagierte er sich als Mitarbeiter bei Jugendzeltlagern des Südwestdeutschen Jugendverbands „Entschieden für Christus“, dessen ehrenamtlicher Vorsitzender er ist, und leitete eine Jungschargruppe in Bad Liebenzell.
Johannes Luithle, der als Direktor das Gesamtwerk der Liebenzeller Mission leitet, bezeichnete Martin Auch als „gastfreundlich, hilfsbereit und zukunftsorientiert“. Er sei von Herzen Gott dankbar für den jahrelangen Einsatz von Martin Auch: „Du hast die letzten 40 Jahre der Liebenzeller Mission geprägt wie kaum ein anderer.“ Martin Auch zeichne aus, dass er gleichzeitig visionär und beharrlich sei: „Die strategische Neuausrichtung der weltweiten Arbeit ist genauso sein Verdienst wie die Entwicklung der Missionsfeste zu Festivals mit Workshops und Mitmachprogramm.“ Ebenso sei ihm auch die Förderung von Mitarbeitern wichtig gewesen: „Menschen nach den ihnen von Gott gegebenen Gaben einzusetzen, war deine Stärke“, so Johannes Luithle. Er erinnerte auch daran, dass Martin Auch den Bereich Kinder- und Jugendschutz bei der Liebenzeller Mission einführte und häufig als „Krisenmanager“ weltweit unterwegs war. 2011 verantwortete Martin Auch die Hilfsaktionen der Liebenzeller Mission nach der Tsunamikatastrophe in Japan. Damals nahmen die Missionare 50 Menschen aus Fukushima in ihrem Freizeitheim auf, die nach der Havarie des Atomkraftwerks obdachlos geworden waren. Mobile Einsatzteams halfen im Tsunamigebiet beim Wiederaufbau. Die Motivation für Martin Auchs weltweites Engagement sei immer dieselbe gewesen, sagte Johannes Luithle: „Du hast dich immer im Dienst für Jesus gesehen. Dass Menschen rund um den Globus vom Evangelium hören, ist dein Antrieb.“