Kindermissionsfest wird 90 Jahre alt
BAD LIEBENZELL. Es ist eine der größten christlichen Veranstaltungen für Kinder im deutschsprachigen Raum: Zum Kindermissionsfest in Bad Liebenzell im Nordschwarzwald werden im Mai rund 6000 Besucher erwartet. Dieses Jahr feiert das Festival Jubiläum, denn seit 90 Jahren veranstaltet die Liebenzeller Mission Kindermissionsfeste. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
30.000 Flyer hat Ruth Hermann, die Leiterin des Kindermissionsfestes, zusammen mit ihrem Team versandt und verteilt. „Sie sind ausgegangen, wir müssen nachbestellen“, erzählt sie. Da nur gut 3.000 Personen in das Großzelt passen, wird die Veranstaltung mit identischem Programm zweimal durchgeführt – am 13. und 14. Mai. Eine besondere Attraktion ist eine riesige Spielstraße mit 60 Stationen, aufgeteilt auf fünf Kontinente. Außerdem gibt es ein extra für diese beiden Tage geschriebenes Theaterstück, das sich dieses Jahr um das Thema „Der vergessene Schatz“ dreht. Dafür wird eine sechs Meter große Drehbühne vorbereitet. „Insgesamt haben wir etwa 20 Meter Spielfläche für das Theaterstück auf der Bühne“, verrät Ruth Hermann. Es soll sogar ein echter Wohnwagen auf die Bühne gefahren werden.
Damit Europas größtes Kindermissionsfestival stattfinden kann, werden mehr als 200 Ehrenamtliche benötigt. Ziel der Veranstaltung sei es, „Gott auf neue Art und Weise zu erleben“, sagt Ruth Hermann. Für sie ist der Zusammenhalt unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern etwas ganz Besonderes: „Alle packen gemeinsam an, um Kindern zwei Tage lang etwas Gutes zu tun. Es ist schon eine Faszination, zusammen etwas Großes auf die Beine zu stellen“, freut sich Ruth Hermann.
Neu in diesem Jahr ist ein Vorprogramm, das vom Team des „Online KiGo“ gestaltet wird – einem überkonfessionellen Kindergottesdienst-Format, das während der Corona-Pandemie entstanden ist.
Traditionell kommen viele Kinder mit ihren Kindergottesdienst-Gruppen zum Fest nach Bad Liebenzell. Der Anteil der Familien steigt aber laut Ruth Hermann seit einiger Zeit. Manche haben das Kindermissionsfest auch schon als Familiengottesdienst im XXL-Format bezeichnet. Denn dort darf laut gejubelt und gehüpft werden und es fliegen auch mal Luftschlangen oder Konfetti durch die Luft. „Ich wünsche mir nicht nur, dass viele Kinder kommen, sondern vor allem, dass sie davon hören, wie wunderbar und wertvoll sie in Gottes Augen sind.“ Diese Botschaft der Wertschätzung sei nicht neu, aber in der heutigen Zeit umso wichtiger, findet Ruth Hermann: „Deshalb lohnt sich auch aller Vorbereitungsaufwand. Und dass es das Kindermissionsfest schon 90 Jahre lang gibt, zeigt, dass die Kinder immer wieder Interesse daran haben.“
Weitere Informationen: www.kimife.de