Ein neuer Tisch
Schon seit längerer Zeit überlegten wir uns, einen größeren Esstisch zu kaufen, denn oft fanden um den alten nicht alle Gäste Platz. Als nun vor einiger Zeit eine amerikanische Missionarsfamilie wegzog, schenkte sie uns ihren großen Esstisch samt Stühlen. Für uns ist der Tisch mehr als ein praktisches Möbelstück. Wir erleben, dass Esstisch und Kanzel oft aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Gerade am Tisch hatten wir bisher die tiefsten Gespräche und schönsten Momente mit Japanern.
Tabea hatte einmal nach einem Gottesdienst den Eindruck, dass wir einige Freunde zum Essen einladen sollten. Kurz darauf war das Essen auf dem Tisch und alle Plätze belegt. Anfangs unterhielten wir uns noch über Pizza und Schildkröten (aber nicht Pizza mit Schildkröten!). Doch auf einmal bekamen die Gespräche viel mehr Tiefgang, als eine Freundin offen von ihrer Glaubenskrise erzählte, in der sie sich gerade befand. Das Reden hat ihr sehr geholfen – und so wurde der Pizza-Abend zu einem Wendepunkt für sie. Einige der ersten Gäste am neuen Tisch waren auch Asahi und seine Mutter, die sechs Stockwerke über uns wohnten. Unser Sohn Len hatte sich mit Asahi beim Spielen angefreundet, und auch zu seiner Mutter entwickelte sich ein guter Kontakt. Asahi kam bald regelmäßig mit in die Kinderkirche und ließ sich im September taufen. Seine Mutter hatte dazu viele Fragen, die wir bei einem gemeinsamen Abendessen klären konnten.