Durch Radiosendungen entstehen Bibelgesprächskreise
Die engagierte Arbeit von Radio L. in Malawi trägt immer mehr Früchte: So erreichte die Mitarbeiter um Missionar Paul Kränzler die Bitte einer Hörergruppe, einen Bibelgesprächskreis in ihrem Dorf zu beginnen. Daraufhin traf sich der Liebenzeller Missionar mit der örtlichen Stammesführerin. In Malawi gibt es viele Frauen, die die Häuptlingsrolle innehaben. „Sie hat gleich zugestimmt und uns alle Freiheiten eingeräumt. Seit November fahren wir mittwochs in dieses Dorf, um den Frauen (bis jetzt hat sich kein Mann dazu getraut) biblische Geschichten zu erzählen und zu erklären.“ Dabei verwenden die Mitarbeiter die Hörbibel in Chiyao. In der Kultur wurde Geschichte in Form von Geschichten weitergegeben, denn es gab keine Schrift. Selbst diejenigen, die in die Schule gingen, verstehen mehr, wenn sie eine Geschichte hören, als wenn sie sie selber lesen. Seit Januar ist eine weitere Gruppe dazugekommen. „Freitags fahren wir nach Mitanga, um mit den Interessierten unter anderem über die Schöpfungsgeschichte, den Ursprung der Ehe, die erste Vielehe, die Versuchung von Adam und Eva mit den anschließenden Folgen zu diskutieren. Dass solche Gruppen entstehen, war unser Wunsch von Anfang an.“
Radio L. sendet unter dem Motto „Let there be light“ („Es werde Licht“) seit Ende 2017 als erster Radiosender Malawis überwiegend in der Stammessprache der Yao. Diese sind vorwiegend Muslime und machen etwa zehn Prozent der fast 19 Millionen Malawier aus. Die Yao leben meist in entlegenen Dörfern, viele können nicht lesen und schreiben. Deshalb ist für sie das Radio eine wichtige Informationsquelle. Die Sendungen von Radio L. sind lebensnah gestaltet. Sie geben Tipps für Familie und Erziehung, Gesundheit und Ernährung sowie Glaube und Nachfolge. Und natürlich strahlt der Sender auch Nachrichten und Musik aus.