Muss mein Kind verhungern?
MALAWI. Am 28. August kamen Rose und Wyson Kapange mit einem Brief ihres Dorfhäuptlings zu uns ins Projekt Ubwenzi. Der Häuptling bat um Hilfe für das Baby der beiden. Ihre kleine Tochter Chrissie war am 15. Juli zur Welt gekommen. Fünf Wochen später standen sie vor unserer Tür. Mein erster Gedanke war: „Ich muss den beiden erklären, dass unser Säuglingsprogramm vor allem für Waisen gedacht ist, weil sie am bedürftigsten sind.“ Dennoch schaute ich mir das Mädchen an, das – wie in Malawi üblich – in einem Tuch auf den Rücken der Mama gebunden war.
Mir blickte kein pausbäckiges Baby entgegen. Tief liegende, große Augen sahen mich an. Die Kleine war nur noch Haut und Knochen. Von knapp dreieinhalb Kilogramm Geburtsgewicht waren keine zwei Kilos übriggeblieben. Das Mädchen drohte zu verhungern – an der Brust seiner Mama, die selbst stark unterernährt war und keine Nahrung für ihr Baby hatte.
Wir nahmen die Familie in unser Hilfsprogramm auf, machten uns Gedanken über die Versorgung der Kleinen und beteten mit den Eltern. Nach dem Gebet fragte mich der Vater, zu welcher Kirche wir gehören, und ich konnte ihm von unserem Glauben an Jesus erzählen.
Fünf Wochen später sieht Chrissie dank des Milchpulvers schon viel besser aus. Sie ist kein hungriges Baby mehr, das sich in den Schlaf weint, sondern ist satt und schaut interessiert um sich. Als ich mit dem kleinen Mädchen spreche, lächelt es mich an. Ein schöneres Dankeschön für die Hilfe kann es gar nicht geben!
Vroni Urschitz
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