Christen dankbar für 50 Jahre Missionsarbeit
Seit 50 Jahren arbeitet die Liebenzeller Mission in Bangladesch. Mit mehreren Festveranstaltungen an drei Orten und rund 800 Gästen wurde die 50-jährige Partnerschaft mit der einheimischen Kirche BBCS – Bangladesh Baptist Church Sangha gefeiert. Mit dabei waren der Fachbereichsleiter für Zentral- und Südasien, Daniel Mattmüller, und die ehemaligen langjährigen Missionare und Teamleiter Michael Kestner, Waldemar Lies und Samuel Strauß.
Die Wurzeln der Partnerkirche gehen auf Dr. William Carey (1761–1834) zurück, den „Vater der modernen Mission“, der 1793 die Arbeit im Gebiet des heutigen Bangladesch begann. Seit dieser Zeit wird der Gemeindeverband durch die „Baptist Missionary Society“ (BMS), England, unterstützt. Die BBCS hat zehn Distrikte mit fast 350 Gemeinden, 150 Pastoren und rund 20.000 Mitglieder. Damit ist der Gemeindeverband eine der größten Kirchen in Bangladesch. Seit 1995 kamen zahlreiche neue Gemeinden, meist aus den Stammesgebieten („tribal background“), hinzu. Diese Gemeinden benötigen Betreuung und Unterweisung.
Die Liebenzeller begann 1974 mit Albert Rechkemmer die Missionsarbeit in dem Land. Es kamen Missionsschwestern mit, die in einem staatlichen Krankenhaus die dringende Ausbildung von Röntgenschwestern übernahmen, nachdem von einem deutschen Unternehmen ein Röntgengerät geliefert wurde, das niemand bedienen konnte. Nach und nach engagierten sich die Missionare in der Gemeindearbeit, indem sie pastorale und schulende Aufgaben übernahmen.
Heute ist die Liebenzeller Mission in der theologischen und sozialen Arbeit tätig, vor allem in der Mitarbeiterschulung und ‑begleitung, was aktuell durch zwei junge Familien geschieht.
Auf dem Gelände des Kinderdorfes in Khulna (rund 250 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Dhaka) fand der erste Festtag statt, gefolgt von einer zweitägigen nationalen Pastorenkonferenz mit rund 200 Pastoren. Ein Höhepunkt war die Vorstellung der bengalischen Übersetzung des Buches „Tu’s einfach“ von Albert Rechkemmer. Es enthält über 900 Seiten Tagebuchaufzeichnungen aus seiner vierjährigen Tätigkeit als Missionar in Bangladesch und Begründer dieser 50-jährigen Partnerschaft. Ein ähnliches Tagesprogramm gab es in Dinajpur, wo die Liebenzeller Mission ein Schülerinternat betreibt.
„Wir sind dankbar, dass die Gegenwart Gottes und sein Segen in der 50-jährigen Zusammenarbeit sichtbar wurde. Neue Impulse für die Zukunft der Missionsarbeit wurden angestoßen. Als Liebenzeller Mission haben wir viel Dankbarkeit und Lob erfahren für das, was wir in der theologischen Ausbildung, in den Kinderdörfern, in persönlichen Beziehungen und anderen Projekten eingebracht haben“, sagte Missionar Benedikt Tschauner.