Gottesdienste im Wohnzimmer oder Park

Lisa Kim­pel ist in Nord­hes­sen auf­ge­wach­sen und hat nach dem Abitur die Inter­kul­tu­rel­le Theo­lo­gi­sche Aka­de­mie (ITA) in Bad Lie­ben­zell absol­viert. Seit Janu­ar 2017 lebt sie in Frank­reich. Nach dem Sprach­stu­di­um im Groß­raum Paris arbei­te­te sie in der Gemein­de in Alençon/Normandie mit. Seit Mit­te 2018 gehört sie mit den Fami­li­en Bol­anz und Deh­ner zum Gemein­de­grün­der­team in der süd­fran­zö­si­schen Stadt Mont­pel­lier. In den nächs­ten Wochen ist Lisa in Deutsch­land und berich­tet von ihrer Arbeit. Wir haben ihr eini­ge Fra­gen gestellt.

Gemein­den zu grün­den, lebt von Bezie­hun­gen. Wie geht das in der Coro­na- und Lockdown-Zeit?
Sich mit einer grö­ße­ren Grup­pe zu tref­fen, ging seit über einem Jahr sehr wenig. Aber ein­zel­ne Per­so­nen zu tref­fen, war und ist weit­ge­hend mög­lich. An Ein­zel­nen dran­zu­blei­ben, sehen wir auch als unse­re Auf­ga­be. Wir kön­nen immer noch Gemein­de leben, der­zeit eben in ande­rer Form. Wir spü­ren aber schon, dass die Sehn­sucht nach ech­ter Gemein­schaft bei den Men­schen sehr stark ist.

Seit Mit­te 2018 lebst du in Mont­pel­lier. Fühlst du dich dort wohl oder sogar zu Hause?
Für mich ist zu Hau­se, wo ich Bezie­hun­gen habe. In Mont­pel­lier leben vie­le jun­ge Leu­te. Ich habe net­te Men­schen ken­nen­ge­lernt und sei­ne super WG-Mit­be­woh­ne­rin. Auch vie­le Nach­barn ken­ne ich mitt­ler­wei­le bes­ser. Die Stadt und die Gegend mag ich sehr. In Mont­pel­lier lebe ich nun län­ger als an jedem ande­ren Ort, seit ich von daheim aus­ge­zo­gen bin.

Was magst du an den Men­schen in Südfrankreich?
Die Offen­heit der Men­schen, man kommt leicht mit ihnen ins Gespräch. Und gera­de in Mont­pel­lier gibt es eine gro­ße Viel­falt an Men­schen und Kul­tu­ren, was ich sehr berei­chernd finde.

Wie sehen die nächs­ten Schrit­te bei euch in der Gemein­de­grün­dung aus?
Gera­de star­tet ein Online-Glau­bens­kurs. Eini­ge haben sich bereits ange­mel­det, was mich sehr freut. Ein­mal im Monat fei­ern wir Got­tes­dienst – im Wohn­zim­mer oder im Park. Wir bie­ten regel­mä­ßig gemein­schaft­li­che Aktio­nen an. Aber es geht uns nicht dar­um, nur Pro­gram­me anzu­bie­ten. Wir wol­len offen sein, Men­schen spon­tan und fle­xi­bel zu tref­fen, um gera­de auch Nicht-Chris­ten in die Gemein­schaft mit reinzunehmen.

Gibt es ein Erleb­nis in den letz­ten Wochen, das dich beson­ders bewegt hat?
Mei­ne WG-Mit­be­woh­ne­rin hat mir erzählt, dass eine Nach­ba­rin, die bis­her immer recht distan­ziert zu uns war, vor Kur­zem eine Nacht in mei­nem Zim­mer über­nach­tet hat, da sie Pro­ble­me in ihrer Woh­nung hat­te. Sie war sehr offen und frag­te viel über unse­ren Glau­ben nach. Ande­re Nach­barn wol­len den Glau­bens­kurs aus­pro­bie­ren. Wenn Men­schen, die bis­her nichts mit Glau­ben am Hut hat­ten, ers­te Schrit­te Rich­tung Gott gehen, dann ist das sehr bewegend.

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