Bürgermeister trifft Pastor
BAD LIEBENZELL. „Ich bin der Neue.“ So stellte sich Werner Kröger, seit November Pastor der Missionsberggemeinde der Liebenzeller Mission, beim Bad Liebenzeller Bürgermeister Roberto Chiari vor. Gemeinsam mit dem Missionsleiter Dave Jarsetz besprachen sie am 4. Dezember aktuelle Themen und Herausforderungen.
Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Schwestern und Studierenden bei der Liebenzeller Mission gehören auch eine ganze Reihe an Menschen aus dem Umkreis zur Missionsberggemeinde. Kern der Gemeinde ist der Sonntags-Gottesdienst. Außerdem gibt es mehrere Kinder- und Jugendgruppen, eine Konfirmandenarbeit und eine Pfadfindergruppe. „Natürlich will ich auch frische Ideen einbringen“, sagte Werner Kröger. „Ideen sind aber niemals so wichtig wie die Menschen.“ Einen Schwerpunkt wolle er deshalb auf gemeinschaftsfördernde Angebote legen, so der Theologe. Für Werner Kröger schließt sich mit seiner neuen Aufgabe ein Kreis. Ursprünglich stammt er aus der Lüneburger Heide, studierte dann Theologie in Bad Liebenzell, wo er 1989 seine Ordination feierte. Viele Jahre war er als Pastor in Coburg (Oberfranken) tätig. Verbindungen hat er aber nicht nur nach Bad Liebenzell, sondern auch nach Simmozheim. Von dort stammt seine Frau Regina, mit der er fünf erwachsene Kinder hat.
Besonders freue er sich auf die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde in Bad Liebenzell, sagte Werner Kröger. „Das war bisher ein sehr gutes Miteinander und das wird hoffentlich so bleiben.“
Dave Jarsetz ergänzte, dass die Missionsberggemeinde seit Kurzem eine Personalgemeinde innerhalb des Kirchenbezirks Calw-Nagold ist. „Wir verwalten uns selbst, gehören aber zur Evangelischen Landeskirche.“ Ein Pastor müsse ein Hirte der Gemeinde sein. Das könne er als Gesamtleiter des Missionswerks nicht leisten: „Deshalb freue mich sehr, dass Werner Kröger jetzt da ist“, so Dave Jarsetz.
Bürgermeister Roberto Chiari hieß Werner Kröger in Bad Liebenzell herzlich willkommen und wünschte ihm viel Glück und alles Gute für das neue Amt: „Wie ich die Mission bisher kennenlernen durfte, ist das ein herausforderndes, aber tolles Arbeitsumfeld.“ Er freue sich über das gute Miteinander und besonders über das Engagement der jungen Menschen: „Die Studierenden der Hochschule haben mich schon mehrfach angeschrieben und gefragt, ob sie zum Beispiel Gebetsaktionen im Kurpark durchführen dürfen.“ Auch beim Fest anlässlich des 90-jährigen Jubiläums des Freibads hätten sie bei der Betreuung der Spieleaktionen tatkräftig angepackt. „Diesen Einsatz und Austausch schätze ich sehr“, so Roberto Chiari. Auch wenn nicht immer alle Aktionen umgesetzt werden könnten, gebe es viele Beispiele der Zusammenarbeit: „Die Mission gehört zu Liebenzell und Liebenzell gehört zur Mission. Das werden wir gerne weiterhin so leben.“
Eine wichtige Zusammenarbeit gibt es auch im Bereich der Flüchtlinge. „In unserer Arbeit in Deutschland ist das sicherlich ein Schwerpunkt“, sagte Dave Jarsetz. Das zeigen auch die Hoffnungshäuser in der Hindenburgstraße, die die Liebenzeller Mission in Kooperation mit der Hoffnungsträger Stiftung in Leonberg betreibt. Hier leben geflüchtete und deutsche Menschen zusammen unter einem Dach. Bad Liebenzell gelte im Bereich der Flüchtlingsaufnahme nach wie vor als Vorzeigeort des Landkreises, versicherte Roberto Chiari: „Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen läuft sehr gut. Allerdings kommt unsere Aufnahmekapazität nun auch an eine Grenze“, so der Bürgermeister.
Wichtig sei ihm, wie Werner Kröger, immer die Menschen zu sehen – egal ob es Flüchtlinge oder Alteingesessene sind. Manchmal werde er auf seinen Profilen in den Sozialen Medien angeschrieben, erzählte Roberto Chiari. „Da antworte ich natürlich dann auch. Das überrascht mache Leute, dass das ein Bürgermeister macht.“ Sein Amtsverständnis sei aber, für alle Menschen in seinem Ort da zu sein. Das gelte auch im neuen Jahr.