Zeichen der weltweiten Ökumene

Vertreter von 20 Kirchen aus aller Welt sowie der Liebenzeller Mission pflanzten zusammen mit Bürgermeister Roberto Chiari eine Atlas-Zeder im Sophi Park in Bad Liebenzell.
Vertreter von 20 Kirchen aus aller Welt sowie der Liebenzeller Mission pflanzten zusammen mit Bürgermeister Roberto Chiari eine Atlas-Zeder im Sophi Park in Bad Liebenzell.

BAD LIEBENZELL. Eine Atlas-Zeder als Zei­chen der wach­sen­den welt­wei­ten Öku­me­ne haben Kir­chen­ver­tre­ter aus über 20 Län­dern zusam­men mit Lei­tern der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on und Bür­ger­meis­ter Rober­to Chia­ri im Sophi Park in Bad Lie­ben­zell gepflanzt. Die Lei­ter der Kir­chen neh­men an der 11. Voll­ver­samm­lung des Öku­me­ni­schen Rates der Kir­chen teil, die vom 31. August bis 8. Sep­tem­ber in Karls­ru­he statt­fin­det. Das Tref­fen mit rund 4.000 inter­na­tio­na­len Gäs­ten steht unter dem Mot­to „Chris­ti Lie­be bewegt, ver­söhnt und eint die Welt“.

Auf Ein­la­dung der Würt­tem­ber­gi­schen Arbeits­ge­mein­schaft für Welt­mis­si­on (WAW) besuch­ten die Kir­chen­ver­tre­ter den Mis­si­ons­berg in Bad Lie­ben­zell. Sie betei­lig­ten sich an einem inter­na­tio­na­len öku­me­ni­schen Got­tes­dienst im Mis­si­ons- und Schu­lungs­zen­trum. „Wer einen Vor­ge­schmack des Him­mels bekom­men möch­te, muss zur Voll­ver­samm­lung nach Karls­ru­he kom­men“, sag­te Mar­tin Kocher, Lei­ter des Arbeits­zwei­ges „Mis­si­on und Inte­gra­ti­on“. Der Theo­lo­ge und ehe­ma­li­ge Mis­sio­nar gehört zu den 30 Bot­schaf­tern der Evan­ge­li­schen Lan­des­kir­che in Würt­tem­berg und ist im Auf­trag der WAW an der Kon­fe­renz beteiligt.

Mis­si­ons­di­rek­tor David Jar­setz erklär­te, dass Part­ner­schaft schon immer ein zen­tra­ler Wert und ein stra­te­gi­sches Ziel des welt­wei­ten Han­delns des Mis­si­ons­wer­kes war. „Für uns gilt: Gemein­sam sind wir bes­ser. Wir betrach­ten unse­re glo­ba­len Part­ner als ‚Part­ner am Evan­ge­li­um‘“. Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on wol­le Part­ner­schaf­ten auf­bau­en, die auf gegen­sei­ti­gem Respekt, Wert­schät­zung, Ver­trau­en und gemein­sa­men Zie­len basie­ren. Bei der Grün­dung neu­er Pro­jek­te stre­ben die Mit­ar­bei­ter stets die Koope­ra­ti­on mit bestehen­den Gemein­den und Orga­ni­sa­tio­nen an. „Wir grün­den kei­ne Lie­ben­zel­ler Gemein­den. Als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on blei­ben wir unse­rem mis­sio­na­ri­schen Auf­trag treu.“ Gemein­sam mit den Part­nern wol­le man von­ein­an­der ler­nen und „uns gegen­sei­tig befä­hi­gen, den Mis­si­ons­be­fehl in den jeweils ande­ren kul­tu­rel­len Kon­tex­ten umzu­set­zen.“ Dabei wer­de man von den über 70 Part­nern als Lang­zeit­mis­si­on für die Treue und Ver­läss­lich­keit geschätzt. So sei es für die angli­ka­ni­sche Kir­che in Burun­di ein sehr ermu­ti­gen­des Zei­chen gewe­sen, dass die Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re das Land wäh­rend des Bür­ger­krie­ges nicht ver­lie­ßen und die Ein­hei­mi­schen vor Ort wäh­rend des Krie­ges unterstützten.

Die Vor­sit­zen­de der WAW, Gise­la Schnei­der, ver­wies zusam­men mit der Geschäfts­füh­re­rin, Pfar­re­rin Cor­ne­lia Hole, dar­auf, dass sich das Ver­ständ­nis von Mis­si­on in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten gewan­delt habe. So sei nun die Part­ner­schaft mit den Kir­chen im Aus­land sehr wichtig.

Bür­ger­meis­ter Rober­to Chia­ri lob­te, dass der Öku­me­ni­sche Rat der Kir­chen die Zusam­men­ar­beit der ein­zel­nen Kon­fes­sio­nen vor­an­trei­be und kon­fes­si­ons­über­grei­fend Wege zum Frie­den suche, wie aktu­ell zwi­schen der Ukrai­ne und Russ­land. Das bewei­se, wie wich­tig der öku­me­ni­sche Pro­zess sei. „Umso mehr freue ich, dass die Stadt Bad Lie­ben­zell mit der Lie­ben­zel­ler Mis­si­on eine Insti­tu­ti­on in ihren eige­nen Rei­hen weiß, die eine trei­ben­de Kraft in die­sem Pro­zess dar­stellt.“ Mit der Atlas-Zeder habe man eine sehr gute Wahl getrof­fen, denn der Baum sei sehr anpas­sungs­fä­hig und robust. Das sei auch dem öku­me­ni­schen Pro­zess zu wün­schen. Laut Mar­tin Kocher ent­schied man sich auch des­halb für eine Atlas-Zeder, weil sie in der Bibel als Bild für die Grö­ße und Stär­ke Got­tes steht. Außer­dem ist sie sehr wider­stands­fä­hig gegen­über dem Kli­ma­wan­del. Sie trotzt gro­ßen Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen und kann bis zu 900 Jah­re alt werden.

Der Nagol­der katho­li­sche Geist­li­che, Basil Ndu­bi­si, lud zum Schluss die Besu­cher der Baum­pflanz­ak­ti­on ein, in der jewei­li­gen Mut­ter­spra­che das „Vater unser“ gemein­sam zu beten.

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