Mission als Herzschlag und Atem der Kirche
BAD LIEBENZELL. Christen können nicht anders, als die Frohe Botschaft Gottes zu verkündigen. Das sagte Missionsdirektor David Jarsetz beim digitalen Herbstmissionsfest der Liebenzeller Mission am 12. September. Es stand unter dem Motto „Dran“. Rund 3.400 Zuschauer waren mit dabei (Stand 12.09.2021).
Das Evangelium sei keine beliebige Glaubenslehre, sagte David Jarsetz. Gott rufe die Menschen dazu auf, sich abzukehren von den „nichtigen Götzen der Neuzeit wie Egoismus, Selbstverwirklichung, Materialismus, das Streben nach Glück und Gesundheit oder den Drang, die Arbeit auf den Lebensaltar zu stellen.“ Die Verkündigung des Evangeliums sei Herzschlag und Atem der Kirche, so David Jarsetz. Der Missionsdirektor ermutigte dazu, auch bei Leid an Gott dranzubleiben. Denn das Evangelium verspreche niemanden ein bequemes Leben: „Es gibt eine Tiefe der Einheit mit Jesus Christus, die wir nur durch das Leid erfahren können.“ Laut David Jarsetz werden Christen immer wieder Anstoß erregen, wenn sie biblische Werte konsequent leben. Sie würden aber auch immer erfahren, dass Gott an ihnen dranbleibe.
Der Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell, Prof. Dr. Volker Gäckle, gab bekannt, dass im Januar eine groß angelegte Stuttgarter Gottesdienst- und Gemeindestudie des „Liebenzeller Institut für missions- und religionswissenschaftliche, interkulturelle und soziologische Studien“ (LIMRIS) erscheinen soll. Forscher der Hochschule haben im Stuttgarter Großraum 1.433 christliche Gemeinden gefunden und untersucht. Davon gehören 260 zur katholischen Kirche, 576 zur evangelischen Landeskirche und 506 evangelische Gemeinden, die nicht der Landeskirche angehören.
Bei dem Missionsfest berichteten Missionare aus Spanien, Malawi, Sambia und Bangladesch von ihrer Arbeit. Carolin und Theo Hertler haben die Leitung der von ihnen gegründete Gemeinde in Marbella (Südspanien) voller Dankbarkeit abgegeben. Zu der Gemeinde gehören Menschen aus 20 verschiedenen Nationen. Diese Vielfalt sei für die Gemeinde sehr bereichernd, sagte Carolin Hertler. Neben den Herausforderungen durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, habe er auch Positives erlebt, ergänzte Theo Hertler: „Virus-Lockdown bedeutete uns Gemeindewachstum.“ Durch digitale Angebote und Essensverteilung an bedürftige Menschen hätten mehr Personen den Weg in die Gemeinde gefunden.
Gäste aus dem Ausland waren per Video bei dem Missionsfest mit dabei. So berichtete ein junges Ehepaar aus Ecuador, wie sie in einer abgelegenen Region Menschen praktisch helfen und von Jesus Christus erzählen.
Die Liebenzeller Mission ist in etwa 20 Ländern mit rund 250 Missionarinnen und Missionaren aktiv. Unter dem Motto „Mit Gott von Mensch zu Mensch“ geben sie die Gute Nachricht von Jesus Christus weiter und helfen Benachteiligten. Als evangelische Missionsgesellschaft und freies Werk finanziert sie diese Arbeit größtenteils durch Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gründen christliche Gemeinden, bilden aus, sind in sozialen Projekten tätig und helfen in akuten Notlagen. Das nächste Missionsfest ist am Pfingstsonntag 2022 geplant, nach jetzigem Stand im neuen Großzelt auf dem Missionsberg in Bad Liebenzell.