Meine Reise mit Gott
Was Sabine, Studentin an der Interkulturellen Theologischen Akademie (ITA) während ihres Praktikums alles erlebt hat, schildert sie in einem spannenden Bericht:
Im Sommer 2020 habe ich meinen Job in einer Marketing-Agentur aufgegeben, um ein Studium an der ITA bei der Liebenzeller Mission zu beginnen. Gott hat mir das Thema Mission aufs Herz gelegt und ich bin sehr dankbar, dass ich mich ausbilden lassen darf, um hauptamtlich in seinem Reich zu arbeiten. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so genau, wo dieses Studium mich hinführen wird, aber ich hatte trotzdem einen unglaublich großen Frieden damit. Schnell merkte ich, wie wertvoll dieser neue Lebensabschnitt für meine Entwicklung ist. Ich darf so viele Dinge lernen und spüre, wie Gott mich verändert, mich voranbringt, mich frei macht von Dingen, die mich in der Vergangenheit belastet haben. Es hat sich gelohnt, diesen Schritt zu gehen und mich auf diese neue Reise mit Gott einzulassen.
Das Studium an der ITA ist sehr intensiv. Neben theoretischen Modulen wird ein großer Wert auf praktische Einsätze gelegt.
Momemtan bin ich für das fünfte Semester in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) und darf hier ein viermonatiges Praktikum bei dem sozialmissionarischen Projekt „Der Leuchtturm“ machen. Der Leuchtturm hat offene Türen für die Menschen aus dem Viertel, die in der Regel keinen Bezug zum christlichen Glauben haben und meist in sozial und emotional schwierigen Verhältnissen leben. An vier Nachmittagen in der Woche hat der Leuchtturm ein offenes Angebot, bei dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene Zeit im Leuchtturm verbringen können – zum Beispiel mit Tischkicker und vielen anderen Spielmöglichkeiten oder einfach nur Kaffeetrinken und quatschen in der Küche. Neben dem offenen Angebot gibt es feste Angebote wie den Kids Treff, Girls only, Männerabend, Jugendkreis, Gebetsabend und zweimal im Monat wird sonntags Gottesdienst gefeiert.
Wir Mitarbeiter wollen für die Menschen da sein, für sie ein Licht sein und ihnen in Liebe begegnen. Der Leuchtturm soll ein Ort sein, an dem Menschen durch die Angebote und vor allem durch Beziehungen Gott kennenlernen können.
Mein Herz schlägt vor allem für Kinder. Ich habe große Freude an der Arbeit mit Kindern, mit ihnen Zeit zu verbringen, zu spielen, sie zu ermutigen, Talente in ihnen zu entdecken und ihnen von Gottes großer Liebe zu erzählen.
Herausfordernd ist für mich der Umgangston, den die Kinder untereinander und auch mir gegenüber an den Tag legen. Schimpfwörter gehören zum täglich genutzten Sprachgebrauch für die meisten Kinder. Ich konnte lernen, besser damit umzugehen, hier Grenzen aufzuzeigen und versuche durch meine Sprache eine Alternative aufzuzeigen.
Es gibt so viele Bereiche, in denen ich mich ausprobieren darf – sei es das Angebot für die Kinder beim Kidstreff oder in den Ferien, Andachten, in den unterschiedlichen Kreisen oder die Moderation im Gottesdienst. Ich merke, wie ich durch diese Herausforderungen wachsen darf und immer mehr Menschenfurcht verliere. Die Beziehungen, die bis jetzt zu den Teens und Jugendlichen entstanden sind, und ihre Geschichten, motivieren mich dranzubleiben und weiterhin in Menschen zu investieren. Mit meinem Leben und meinem Handeln will ich Gottes Herrlichkeit widerspiegeln, damit andere sein Licht sehen.
Sabine studiert an der ITA im dritten Jahr und wird im Sommer 2023 ihren Gemeindehelfer/-assistent Abschluss machen. Anschließend wird sie berufsbegleitend den Bachelor fertig studieren. Mehr Infos zur ITA: www.ita-info.de.