Beziehungen steigern das Lebensgefühl

Micha­el und Tina Eck­stein leben seit gut 13 Jah­ren mit ihren Kin­dern in Frank­reich. Sie haben die Men­schen in ihr Herz geschlos­sen und lie­ben es, ihnen von Jesus wei­ter­zu­sa­gen. In Saint-Lô bau­en sie eine Gemein­de auf. Micha­el ist außer­dem Team­lei­ter der Lie­ben­zel­ler Mis­sio­na­re in Frank­reich. In den nächs­ten Wochen sind sie in Deutsch­land unter­wegs, um von ihrer Arbeit zu berich­ten. Wir haben Micha­el eini­ge Fra­gen gestellt.

Was bedeu­tet für dich Heimat?
Für mich per­sön­lich ist das der Ort, wo mei­ne Fami­lie ist und wo ich mich am rich­ti­gen Platz hin­ge­stellt sehe. Bezie­hun­gen spie­len dabei eine wich­ti­ge Rol­le, denn sie stei­gern das Lebens­ge­fühl. Man ist dann zu Hau­se, wenn man weiß, wo man hin­ge­hen kann. Neu­lich muss­te ich in einem Com­pu­ter­la­den etwas besor­gen. Mei­ne Toch­ter war dabei und sag­te im Anschluss: „Papa, wenn man euch so reden hört, könn­te man mei­nen, ihr seid Kum­pels!“ Die Leu­te zu ken­nen, ist echt wert­voll. Für unse­re Kin­der ist schon eher Frank­reich ihre Hei­mat. Mein Ein­druck ist: Wenn die Eltern das Leben zwi­schen den Kul­tu­ren beja­hen und auch bei­de Kul­tu­ren pfle­gen, fin­den die Kin­der ein Zuhau­se. Dann ist ihnen kei­ne Kul­tur kom­plett fremd.

Bit­te ver­voll­stän­digt den Satz: Für unse­re Gemein­de ist uns wichtig …
… dass sich die Men­schen mit ihr iden­ti­fi­zie­ren und bereit sind, sich ein­zu­brin­gen, zu ler­nen und für­ein­an­der da zu sein. Gemein­de macht aus, dass Men­schen einen Blick und ein Herz für die Auf­ga­ben der Gemein­de haben. Gott gebraucht die Gemein­de für sei­ne welt­wei­te Mis­si­on, sie soll Licht in der Welt sein und auf ihn hinweisen.

Wie stellt ihr euch eure Gemein­de in fünf Jah­ren vor?
Gera­de durch­lau­fen wir einen Gemein­de­be­ra­tungs­pro­zess. Das ist sehr span­nend und her­aus­for­dernd. Es ist geplant, dass wir als Mis­sio­na­re wei­ter­zie­hen, um an einem ande­ren Ort eine Gemein­de zu grün­den und zu bau­en. Für unse­re jet­zi­ge Gemein­de wird das schon eine Herausforderung.
Mein Wunsch für die Gemein­de in fünf Jah­ren ist, dass die Men­schen in der Gemein­de im Glau­ben wach­sen und auch in der Mit­ar­beit. Aus Iden­ti­fi­ka­ti­on soll Enga­ge­ment wer­den – mit einem Ver­ant­wort­li­chen-Kreis, der nach vor­ne blickt und eine Visi­on für die Gemein­de hat. Dass die Gemein­de zah­len­mä­ßig wächst, ist natür­lich auch ein Wunsch. Ich wür­de es so bezeich­nen: gesun­des Wachs­tum – geist­lich und zahlenmäßig.

Ihr lebt und arbei­tet als Deut­sche in Frank­reich. Fühlt ihr euch immer will­kom­men oder gibt es manch­mal auch Vor­be­hal­te der Men­schen vor Ort?
Wir haben das Vor­recht, zu einem Zeit­punkt nach Frank­reich gekom­men zu sein, an dem das kaum mehr ein The­ma ist. Die Kin­der von frü­he­ren Mis­sio­na­ren muss­ten sich z. B. in der Schu­le immer wie­der kri­ti­sche Rück­mel­dun­gen zu ihrer Her­kunft anhö­ren. Wir per­sön­lich haben das nicht erlebt. Ohne­hin ist die deutsch-fran­zö­si­sche Freund­schaft in den letz­ten Jah­ren stark gewachsen.

Gibt es ein Erleb­nis in den letz­ten Wochen, das euch beson­ders bewegt hat?
Was mich sehr freut: Wir haben Men­schen in der Gemein­de, die sehr her­aus­for­dern­de Zei­ten erle­ben, aber immer treu beten. Vie­len ist das Gebet in den letz­ten Mona­ten neu wich­tig gewor­den. Beson­ders den­ke ich an ein älte­res Ehe­paar, bei dem sich vie­les um sich selbst gedreht hat. Heu­te geht ihr Blick über sich selbst hin­aus und sie spre­chen von „unse­rer Gemein­de“. Es hat sich nicht nur ihr Voka­bu­lar, son­dern auch ihre Ein­stel­lung geändert.

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