4300 Besucher beim Pfingstmissionsfest

BAD LIEBENZELL. Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on möch­te agi­ler und fle­xi­bler wer­den. Dadurch erhofft sich das Mis­si­ons­werk mehr Fle­xi­bi­li­tät, Rele­vanz, Reich­wei­te und Wachs­tum. Das gab Mis­si­ons­lei­ter Dave Jar­setz beim Pfingst­mis­si­ons­fest in Bad Lie­ben­zell bekannt. Zu der Ver­an­stal­tung unter dem Mot­to „Himmel:Reich“ kamen 4.300 Besu­che­rin­nen und Besu­cher in das gro­ße Missionszelt.

Es gebe vie­le span­nen­de Anfra­gen aus Län­dern, von Part­nern sowie von den über 350 Stu­die­ren­den, „die wir aktu­ell gar nicht gut bedie­nen kön­nen. Auch Bewer­be­rin­nen und Bewer­bern, die viel­leicht nicht in unser klas­si­sches Anstel­lungs­mo­dell pas­sen, wol­len wir eine Chan­ce geben. Wir set­zen auf mehr Fle­xi­bi­li­tät, damit wir als Lie­ben­zel­ler Mis­si­on leben­dig blei­ben und wei­ter mis­sio­na­risch wir­ken können.“

Die Lang­zeit­mis­si­on und die Arbeit in den bewähr­ten Ein­satz­län­dern ste­hen wei­ter­hin im Fokus. Man sei aber offen für Ein­satz­ge­bie­te und Part­ner­schaf­ten, die zum Kurs des Mis­si­ons­werks pas­sen. So prüft man alter­na­ti­ve Anstel­lungs­mo­del­le, bei denen Men­schen in ihrem Beruf vor Ort in den Ein­satz­län­dern aktiv wer­den kön­nen. Der Kurz­zeit­be­reich bleibt eine „super­gu­te Ergän­zung, die wir ger­ne aus­bau­en wollen“.

Ers­te Ver­än­de­run­gen zeich­nen sich bereits ab. So star­tet man eine Arbeit in Nord­ma­ze­do­ni­en mit einem Part­ner, der unter Alba­nern wirkt – einer der größ­ten uner­reich­ten Volks­grup­pen Euro­pas. Ein jun­ges Ehe­paar hat den ers­ten Lie­ben­zel­ler Start-Up-Wett­be­werb gewon­nen und die Türen nach Grie­chen­land auf­ge­sto­ßen. Zudem sei man im Gespräch mit einem Ehe­paar, das beruf­lich in Deutsch­land ange­stellt blei­ben möch­te, aber gleich­zei­tig die mis­sio­na­ri­sche Arbeit in Spa­ni­en unter­stüt­zen will. Das sei ein wei­te­res kon­kre­tes Bei­spiel dafür, wie sich Beru­fung, Beruf und Mis­si­on heu­te auf neue Wei­se mit­ein­an­der ver­bin­den las­sen. „Wir brin­gen Schwung in unse­re Arbeit, machen unse­re Ange­bo­te attrak­ti­ver und star­ten in neue Ein­satz­ge­bie­te. Wir hören genau hin, wohin Gott uns füh­ren möch­te und was der nächs­ten Gene­ra­ti­on wich­tig ist, und gestal­ten unse­re Ange­bo­te danach. Mit Men­schen von außen, neu­en Part­nern und Unter­stüt­zern ent­wi­ckeln wir uns weiter.“

„Him­mel­reich gleicht einem Sech­ser im Lotto“

„Das Him­mel­reich ist wie ein Sech­ser im Lot­to. Es zu fin­den, hat etwas zu tun mit Momen­ten des Glücks, des Frie­dens und der Erfül­lung.“ Die­se Ansicht ver­trat Chris­ti­an Ceco­ni, Direk­tor der Ber­li­ner Stadt­mis­si­on, in sei­ner Pre­digt. Seit 2020 lei­tet er die Stadt­mis­si­on mit rund 1.300 Haupt­amt­li­chen und über 2.000 Ehrenamtlichen.
Um das Reich Got­tes zu errei­chen, benö­tigt es Hin­ga­be und per­sön­li­chen Ein­satz. Der Theo­lo­ge ver­wies dabei auf das bibli­sche Gleich­nis vom Schatz im Acker, in dem ein Mann alles gibt, um den Fund zu erwer­ben. Und wie der Kauf­mann, der eine Per­le fin­det und alles ein­setzt, um sie zu erwer­ben, so hat Gott alles getan, um die Men­schen zu fin­den und zu gewin­nen. Jesus habe die­ses Gleich­nis von der Per­le auch des­halb erzählt, weil er genau­so wir­ke: Per­len ent­ste­hen, wenn Muscheln Fremd­kör­per – sprich Ver­let­zun­gen – mit Perl­mutt umge­ben. So hand­le auch Jesus Chris­tus: Er umge­be Ver­let­zun­gen mit Lie­be und wol­le sie in Schön­heit ver­wan­deln. Das Leben erhal­te die­se Schön­heit, wenn Jesus Men­schen fin­de und sie mit sich selbst, mit ande­ren und mit Gott versöhnt.

Im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on fast 17.000 Spen­den­be­schei­ni­gun­gen aus­stel­len. Das gab der kauf­män­ni­sche Geschäfts­füh­rer Tho­mas Haid bekannt. Bis­lang sind ins­ge­samt rund 30 Pro­zent der in die­sem Jahr benö­tig­ten Spen­den eingegangen.

„Christ­li­che Schu­len sind gegen­wär­tig eines der mis­sio­na­rischs­ten Projekte“

Die Inter­na­tio­na­le Hoch­schu­le Lie­ben­zell möch­te eine christ­li­che Leh­rer­aus­bil­dung star­ten. „Wir haben nicht nur einen gro­ßen Fach­kräf­te­man­gel, son­dern auch einen gro­ßen Leh­rer­man­gel in unse­rem Land, der in den nächs­ten Jah­ren noch viel dra­ma­ti­scher wer­den wird“, sag­te Rek­tor Vol­ker Gäck­le. Davon sind auch die rund 160 frei­en christ­li­chen Schu­len betrof­fen. Die­se erle­ben gegen­wär­tig einen gro­ßen Zulauf. Sie könn­ten wesent­lich mehr Kin­der auf­neh­men, wenn sie genü­gend Leh­re­rin­nen und Leh­rer fin­den wür­den. In Baden-Würt­tem­berg kön­nen künf­tig Absol­ven­ten eines Bache­lor­stu­di­en­gangs mit Bezug zu einem Grund­schul­fach mit einer Nach­qua­li­fi­zie­rung direkt Leh­rer in Schu­len in frei­er Trä­ger­schaft werden.

Der neue Stu­di­en­gang soll auch für den Direkt­ein­stieg ins öffent­li­che Schul­we­sen von Baden-Würt­tem­berg qua­li­fi­zie­ren: „Wir wol­len den Stu­die­ren­den die­ser Leh­rer­aus­bil­dung so vie­le Zukunfts­per­spek­ti­ven wie mög­lich eröff­nen.“ Dazu wer­den zwei wei­te­re Lehr­räu­me und ein bis zwei neue Deutsch-Pro­fes­su­ren benö­tigt. „Alles in allem rech­nen wir mit einem Finanz­be­darf von knapp einer Mil­li­on Euro. Eine hal­be Mil­li­on Euro haben wir bereits zuge­sagt oder gespen­det bekom­men. Bis Ende Okto­ber müs­sen es 700.000 Euro sein, damit wir grü­nes Licht für den Start geben können.”
Vol­ker Gäck­le gab außer­dem bekannt, dass die Inter­na­tio­na­le Hoch­schu­le für das kom­men­de Stu­di­en­jahr bis­lang 89 Bewer­bun­gen für die Bache­lor­stu­di­en­gän­ge und sie­ben für die Mas­ter­stu­di­en­gän­ge erhal­ten hat. Das ent­spre­che in etwa dem Stand vom ver­gan­ge­nen Jahr um die­se Zeit.

Beim Pfingst­mis­si­ons­fest wur­den auch 80 Kurz­zeit­mit­ar­bei­ter aus­ge­sandt und acht Mis­sio­na­re ver­ab­schie­det. Zudem wur­den zwei neue Mit­ar­bei­ter ordi­niert, also öffent­lich zum Dienst an Wort und Sakra­ment beru­fen. Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de das Fest vom Kin­der­mu­si­ker Mike Mül­ler­bau­er, einem Gos­pel­chor aus Öster­reich sowie der Band voll:danken aus Was­ser­trü­din­gen. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher konn­ten außer­dem aus rund 20 ver­schie­de­nen Par­al­lel-Pro­gram­men wählen.

Die Lie­ben­zel­ler Mis­si­on ist mit rund 250 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern in rund 30 Län­dern eine der gro­ßen evan­ge­li­schen Mis­si­ons­ge­sell­schaf­ten in Deutschland.

Umfrage

dein Feedback zur Webseite.