Vielfältiges christliches Engagement in Toronto kennengelernt

ITA in Toronto
ITA in Toronto

Inter­kul­tu­rel­le Erfah­run­gen sam­meln seit Janu­ar drei­zehn Stu­die­ren­de und zwei Ehe­frau­en der Inter­kul­tu­rel­len Theo­lo­gi­schen Aka­de­mie wäh­rend ihres sechs­mo­na­ti­gen Aus­lands­se­mes­ters in Toron­to. Die mit knapp drei Mil­lio­nen Ein­woh­nern größ­te Metro­po­le Kana­das gilt als eine der mul­ti­kul­tu­rells­ten Städ­te der Welt, in der rund 160 Spra­chen gespro­chen wer­den. Neben dem Besuch inter­kul­tu­rel­ler Kur­se enga­gie­ren sich die Stu­die­ren­den wäh­rend ihres Auf­ent­hal­tes in ver­schie­de­nen Gemein­den und Diens­ten, zum Bei­spiel in Flücht­lings­hei­men und in der Obdachlosenarbeit.

Obdach­lo­sig­keit ist in Toron­to sehr sicht­bar und betrifft vie­le Men­schen, vor allem in den kal­ten Mona­ten. Vie­le leben auf der Stra­ße, oft in Not­un­ter­künf­ten, Zel­ten oder unter Brü­cken. Armut, hohe Mie­ten, psy­chi­sche Erkran­kun­gen oder auch Dro­gen­miss­brauch sind oft dafür ver­ant­wort­lich, dass Men­schen kein eige­nes Dach über dem Kopf haben.

Wie die Stadt selbst, so sind auch die christ­li­chen Gemein­den äußerst viel­fäl­tig: Von Gemein­den mit über­wie­gend afri­ka­ni­schen Besu­chern über Gemein­den mit asia­ti­scher Mehr­heit bis hin zu Gemein­den ohne vor­herr­schen­de eth­ni­sche Zuge­hö­rig­keit – die Gemein­den in Toron­to haben ihre eige­ne Iden­ti­tät und Zusam­men­set­zung, die sich auf ihre Arbeit aus­wirkt. Die Diens­te, an denen die Stu­die­ren­den betei­ligt sind, rei­chen von inter­kul­tu­rel­ler Arbeit mit Ein­wan­de­rern aus Ban­gla­desch über den Dienst an Obdach­lo­sen in Sup­pen­kü­chen bis hin zur Zusam­men­ar­beit mit christ­li­chen Universitätsstudenten.

Eine der Gemein­den, in denen die Stu­die­ren­den aktiv sind, ist die „Sal­va­ti­on Army Blo­or Cen­tral“. Die Heils­ar­mee kon­zen­triert sich vor allem auf die prak­ti­sche Hil­fe für Kin­der und Fami­li­en, die Unter­stüt­zung und Unter­brin­gung von Obdach­lo­sen und die Reha­bi­li­ta­ti­on von Men­schen mit Sucht­pro­ble­men. Zu den Ange­bo­ten gehö­ren Lebens­mit­tel­aus­ga­ben, Gemein­schafts­mahl­zei­ten, Not­un­ter­künf­te und Sozi­al­pro­gram­me wie Nach­hil­fe­un­ter­richt und Drogenrehabilitation.
Die Stu­den­ten hat­ten das Pri­vi­leg, bei einer der größ­ten und belieb­tes­ten Ver­an­stal­tun­gen des Jah­res mit­zu­hel­fen: Der Super­bowl Watch Par­ty. Jedes Jahr im Febru­ar öff­net die Heils­ar­mee ihre Türen und lädt Men­schen aus allen sozia­len Schich­ten ein, zusam­men­zu­kom­men, gemein­sam zu essen, zu spie­len und das größ­te Foot­ball­spiel des Jah­res zu ver­fol­gen. Es ist eine Gele­gen­heit, zusam­men­zu­kom­men, Gemein­schaft zu pfle­gen und Ver­bin­dun­gen und Bezie­hun­gen zu knüpfen.
„Unse­re Haupt­auf­ga­be bestand dar­in, den Ver­an­stal­tungs­ort für die Watch Par­ty vor­zu­be­rei­ten und die Gäs­te wäh­rend des Spiels zu bedie­nen. Ziel war es, den Ver­an­stal­tungs­ort so gemüt­lich und ein­la­dend wie mög­lich zu gestal­ten“, sagt Joshua Daka­nay. Des­halb hat­ten die Stu­die­ren­den die nicht ganz ein­fa­che Auf­ga­be, die etwa acht Sofas, die im gan­zen Gebäu­de der Sal­va­ti­on Army ver­teilt waren, in die Haupt­hal­le zu tra­gen. Außer­dem stell­ten sie Stüh­le und Tische auf, um den Ansturm der Gäs­te zu bewäl­ti­gen. Wäh­rend des Spiels ser­vier­ten eini­ge Pop­corn, Piz­za und Salat für die etwa 100 Gäs­te. Die­je­ni­gen, die nicht bedien­ten, konn­ten sich mit den ande­ren Gäs­ten unter­hal­ten und sie ken­nen­ler­nen. Nach der Par­ty hal­fen die Stu­die­ren­den beim Auf­räu­men und berei­te­ten die Hal­le für den Got­tes­dienst am nächs­ten Tag vor. „Alles in allem war es ein gelun­ge­ner Abend und eine Erfah­rung, an die wir ger­ne zurückdenken“.

Gebet ver­än­dert Menschen

Mis­si­on funk­tio­niert am bes­ten in Zusam­men­ar­beit mit Gemein­den und Orga­ni­sa­tio­nen vor Ort. Des­halb besu­chen die Stu­die­ren­den zusam­men mit Mis­sio­nar Tobi­as Mül­ler ver­schie­de­ne Pro­jek­te, um Kon­tak­te zu knüp­fen und den mis­sio­na­ri­schen Hori­zont zu erwei­tern. So nah­men die Stu­die­ren­den Mit­te Febru­ar an der Move-In Kon­fe­renz teil. Move-In bedeu­tet, dass jesus­be­geis­ter­te Men­schen ihren erlern­ten Beruf aus­üben, aber bewusst in ein sozi­al benach­tei­lig­tes Gebiet zie­hen, zum Bei­spiel in eine Hoch­haus­sied­lung, um das Licht der Fro­hen Bot­schaft in die­se oft dunk­len Vier­tel zu brin­gen. Das „Ein­zi­ge“, was die Teams vor Ort ver­pflich­tend tun müs­sen, ist, sich ein­mal in der Woche zum gemein­sa­men Gebet für die Bewoh­ner zu tref­fen. Die­ses Gebet in der Erwar­tung, dass Gott han­delt, ist der „Game­ch­an­ger“. Men­schen, die manch­mal sogar kri­mi­nell waren, inter­es­sier­ten sich plötz­lich für Jesus. Mit dem Gebet steht und fällt alles, und Teams, die auf­ge­hört haben zu beten, sind meist schnell zerfallen.

Seit der Grün­dung der Inter­kul­tu­rel­len Theo­lo­gi­schen Aka­de­mie 2012 zeich­net sich das Aus­bil­dungs­pro­gramm dadurch aus, dass es in der Theo­rie ver­an­kert ist, aber auch viel Pra­xis umfasst. Pra­xis­hö­he­punk­te sind dabei das hal­be Jahr in Toron­to im zwei­ten Semes­ter sowie ein vier­mo­na­ti­ges Gemein­de­prak­ti­kum in Deutsch­land oder der Mis­si­on im fünf­ten Semes­ter. Inzwi­schen haben 82 Absol­ven­ten das Aus­bil­dungs­pro­gramm erfolg­reich durchlaufen.

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