LIMRIS entwickelt neues Forschungsformat zur Relevanz von Kirchengemeinden

Eine Frau präsentiert sich in einem gemauerten Raum vor einem Bildschirm, auf dem ein LIMRIS Forschungsformat angezeigt wird.
LIMRIS entwickelt neues Forschungsformat zur Relevanz von Kirchengemeinden

„Mehr Offen­heit für Men­schen außer­halb der Kirche“

Die­se Erwar­tung an die Kir­che vor Ort ver­bin­det Men­schen mit und ohne Bezug zu einer Kir­che, Chris­ten wie Nicht­chris­ten, so die Gemein­de­for­sche­rin Laris­sa Meis­ter. Meis­ter, die das Pilot­pro­jekt in Weil im Schön­buch lei­te­te, prä­sen­tier­te die Ergeb­nis­se der Unter­su­chung am ver­gan­ge­nen Mitt­woch (9.10.2023) der Öffent­lich­keit. Von der Fül­le an Ein­zel­er­geb­nis­sen waren fünf beson­ders über­ra­schend und sorg­ten für Erstau­nen bei den Anwe­sen­den in dem bis auf den letz­ten Platz gefüll­ten Gemeindesaal.

Grund­la­ge der For­schung bil­de­te eine reprä­sen­ta­ti­ve Befra­gung von 5 Pro­zent der Bevöl­ke­rung im Früh­som­mer 2023. Die­se geschah durch ein Team des LIM­RIS-Insti­tu­tes auf dem Wochen­markt, vor einem zen­tra­len Ein­zel­han­dels­ge­schäft und dem Wert­stoff­hof. Dane­ben gab es die Mög­lich­keit per Fra­ge­bo­gen oder Online an der Befra­gung teil­zu­neh­men. Die Bestim­mung von sechs unter­schied­li­chen Bef­ra-gungs­grup­pen gewähr­leis­te­te Daten von einem guten Quer­schnitt der Bevöl­ke­rung. Drei die­ser Befra­gungs­grup­pen ziel­ten auf Men­schen ohne Bezug zur Kir­ch­en­ge-mein­de (welt­an­schau­lich neu­tra­le; reli­gi­ös, aber nicht christ­lich und christ­lich, aber nicht evan­ge­lisch). Die ande­ren drei nah­men Mit­glie­der der evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de in den Blick (ohne Bezug und Kon­takt; Got­tes­dienst­be­su­chen­de und Mitarbeitende).

Zu den uner­war­te­ten Ergeb­nis­sen der Stu­die zählt zunächst die Fest­stel­lung, dass die Wahr­neh­mung der Kir­chen­ge­mein­de aus exter­ner und inter­ner Per­spek­ti­ve eine sehr hohe Über­ein­stim­mung auf­weist. Zwei­tens erstaunt, dass alle Befra­gungs­grup­pen, auch Men­schen mit einer welt­an­schau­lich-neu­tra­len oder reli­giö­sen, aber nicht christ­li­chen Prä­gung, den Auf­trag einer Kir­chen­ge­mein­de dar­in sehen, dass sie öffent­lich sicht­bar Ori­en­tie­rung auf Basis christ­li­cher Wer­te gibt und sich für die Bil­dung einer christ­li­chen Gemein­schaft ein­setzt. Drit­tens wün­schen sich fünf von sechs Befra­gungs­grup­pen, die Kir­chen­ge­mein­de möge für die Begeg­nung mit Men­schen unter­schied­lichs­ter Cou­leur offen sein. Neben viel Lob und Bestä­ti­gung für die Arbeit der Kir­chen­ge­mein­de, erschien ein Kri­tik­punkt uner­war­tet klar: Fünf Befra­gungs­grup­pen emp­fin­den die Kir­chen­ge­mein­de als exklu­siv. Über­ra­schend war schließ­lich die Ein­deu­tig­keit, mit der Pfarr­per­so­nen in der Öffent­lich­keit als der Haupt­kon­takt­punkt der Gemein­de sowohl zu Men­schen in ihrem Umfeld als auch zu den eige­nen Kir­chen­mit­glie­dern gese­hen werden.

Mit vie­len wei­te­ren detail­lier­ten und dif­fe­ren­zier­ten Ana­ly­se­er­geb­nis­sen gibt die Stu­die der Kir­chen­ge­mein­de eine Fül­le Dis­kus­si­ons­stoff, die Mög­lich­keit, ihre Reich­wei­te und Bedeu­tung im gesell­schaft­li­chen Umfeld zu ver­ste­hen und kon­kre­te Ansatz­punk­te, um eine Ver­bes­se­rung ihrer Wir­kung zu ent­wi­ckeln. Dass die Ge-mein­de mit der Stu­die die­se Absicht ver­folgt, wur­de bereits in der Begrü­ßung der Besu­che­rin­nen und Besu­cher durch den Kir­chen­ge­mein­de­rat deut­lich. Denn die­ser sah in der Ergeb­nis­prä­sen­ta­ti­on der Gemein­de-Rele­vanz-Stu­die den Start eines nun fol­gen­den Gemeindeentwicklungsprozesses.

Illustration einer Person, die eine Webseite hält, umgeben von Symbolen aus den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Kreativität.

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