Hilfe für Frauen in Ecuador

Missionarin Tabea Ruf (links im Bild) und Seelsorgerin Verito
Missionarin Tabea Ruf (links im Bild) und Seelsorgerin Verito

Pau­la (Name geän­dert) kam durch ihre Nach­ba­rin mit Casa Ága­pe in Kon­takt, bei dem Frau­en gehol­fen wird, die unter häus­li­cher und fami­liä­rer Gewalt lei­den. Die Nach­ba­rin rief vor rund ein­ein­halb Jah­ren über das Seel­sor­ge-Tele­fon an, um sich bera­ten zu las­sen, da sie nicht mehr wuss­te, wie sie Pau­la hel­fen sollte.

Pau­la leb­te seit ihrer Kind­heit in äußerst schwie­ri­gen Ver­hält­nis­sen; sie hat viel Gewalt und Mani­pu­la­ti­on erfah­ren und meh­re­re Kin­der von ver­schie­de­nen gewalt­tä­ti­gen Män­nern. Sie hat fünf Abtrei­bun­gen hin­ter sich und vie­le zer­bro­che­ne Beziehungen.

Es war anfangs schwie­rig, mit Pau­la in der Seel­sor­ge zu arbei­ten, da ihr Leben sehr zer­rüt­tet war. Sie litt auch unter Angst­zu­stän­den und Panik­at­ta­cken, sodass es ihr unmög­lich war, sich in einem geschlos­se­nen Raum zur Seel­sor­ge zu tref­fen. Zunächst traf sie sich mit der Seel­sor­ge­rin Veri­to im Hof der Gemein­de. Nach eini­gen Mona­ten nahm Pau­la auch die Hil­fe eines Psy­cho­lo­gen von Casa Ága­pe an und wur­de zusätz­lich wei­ter­hin von Veri­to betreut.

Die Seel­sor­ge­rin erzähl­te ihr von Jesus und davon, dass er uns ret­tet. Schritt für Schritt erklär­te Veri­to Pau­la über meh­re­re Wochen hin­weg das Evan­ge­li­um. Als es um Pau­las Ant­wort dar­auf ging, stell­te Veri­to jedoch fest, dass die Gute Nach­richt von Jesus und sei­ner Ret­tung bei Pau­la noch nicht ange­kom­men war. Also began­nen sie noch ein­mal von vor­ne. Mit viel Geduld und Behut­sam­keit führ­te Veri­to Pau­la zu Jesus. Pau­la begann, Got­tes bedin­gungs­lo­se Lie­be ein wenig mehr zu ver­ste­hen. Sie möch­te nun Jesus als ihren Ret­ter kennenlernen.

Veri­to lud Pau­la ohne Druck in die Gemein­de ein, und sie geht jetzt regel­mä­ßig hin. „Gott arbei­tet in ihrem Her­zen. Es ist zwar noch ein wei­ter Weg zur Hei­lung, aber unser Gott ist barm­her­zig und gedul­dig mit ihr. Er hilft ihr, ihr Herz zu erken­nen und ihm alle Tei­le zu über­ge­ben, damit er sie hei­len kann“, sag­te Mis­sio­na­rin Tabea Ruf.

Die bis­he­ri­ge Ver­än­de­rung bei Pau­la ist sogar nach außen hin zu sehen. Veri­to kann sich jetzt ohne Pro­ble­me mit ihr in geschlos­se­nen Räu­men tref­fen. Gemein­sam lesen sie das Buch „Leben mit Visi­on“ von Rick War­ren. Pau­la hat neu­en Antrieb bekom­men und ist nun auch wie­der auf dem aktu­el­len Stand mit ihren Arzt­ter­mi­nen und Behand­lun­gen. Selbst die Psy­cho­lo­gin im Gesund­heits­zen­trum sag­te, dass sie sich wünscht, alle Pati­en­ten wür­den sol­che Fort­schrit­te machen wie Pau­la. Pau­la ant­wor­te­te dar­auf, dass „die christ­li­che Frau ihr hilft“. „Wir sehen, wie wun­der­bar Jesus in Pau­la wirkt, und wir dan­ken ihm, dass Frau­en wie Pau­la durch Casa Ága­pe ihren Ret­ter und Hei­ler ken­nen­ler­nen kön­nen“, sag­te Tabea Ruf.

Tabea und Sebas­ti­an Ruf sind seit Juni 2018 in Ecua­dor tätig. Sie bau­en Hilfs­an­ge­bo­te für Frau­en auf, die unter häus­li­cher Gewalt leiden. 
Das Herz­stück von Casa Ága­pe sind zwölf Seel­sor­ge­rin­nen, die Gesprä­che anbie­ten. „Zudem arbei­ten wir mit Chris­ten zusam­men, die mit ihrem Beruf Gott die­nen wol­len, dar­un­ter Anwäl­te, Psy­cho­lo­ge und ein medi­zi­ni­sches Team“, sag­te Mis­sio­na­rin Tabea Ruf. Seit Som­mer 2020 gibt es ein Seel­sor­ge­te­le­fon, das einem Erst­kon­takt ermög­licht; seit Herbst 2024 betreibt das Pro­jekt ein Frau­en­schutz­haus. Außer­dem wird zur­zeit eine eige­ne ecua­do­ria­ni­sche Stif­tung „Casa Ága­pe“ gegründet.
Das Ehe­paar lei­tet zudem den Gemein­de­auf­bau im länd­li­chen Anden­dorf Mira. Bei­de haben in Bad Lie­ben­zell stu­diert – Sebas­ti­an an der Inter­kul­tu­rel­len Theo­lo­gi­schen Aka­de­mie und Tabea an der Inter­na­tio­na­len Hoch­schu­le Lie­ben­zell. Sie haben drei Kinder.

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