MISSION weltweit – Ausgaben 2021

8 darum geht’s Japan Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage bedeutet Erfolg, wenn ich nahe bei Gott bin. Erfolgskurven und Bilanzen Definieren Missionare und Geschäftsleute Erfolg unterschiedlich? Geht es in der Mission stets um das Wohl der Menschen und in der „rauen Geschäftswelt“ nur um Zahlen? Diesen Fragen spüren Unternehmensberater Philipp Metzger und Missionar Lothar Sommer nach. Aus meiner Sicht hat sich das stark gewandelt. Für den einen bedeutet Erfolg, mehr Verantwortung über Personen oder ein höheres Budget zu haben – für den anderen die Freiheit, selbst zu entscheiden, was und wie viel man arbeitet. Was Erfolg ist, entscheidet grundsätzlich jeder für sich persönlich. Als Unternehmensberater ist es meine Aufgabe, Firmen oder Personen erfolgreicher zu machen. Ich messe meinen Erfolg daran, ob jemand durch mein Zutun besser geworden ist. Jedes Unternehmen kann in der Realwirtschaft nur dann bestehen, wenn es wirtschaftlich erfolgreich ist. Das klingt logisch, ist aber in der Umsetzung nicht einfach – gerade jetzt, wo viele Wirtschaftsbereiche durch die Pandemie oder technische Umstellungen stark beeinträchtigt sind. Der in der Vergangenheit erbrachte wirtschaftliche Erfolg bleibt vielleicht aus. Das ist bitter. Erfolg ist immer die Summe von verschiedenen Faktoren. Aus der momentanen Krise werden die Firmen stärker hervorgehen, die sich schneller Philipp Metzger (MBA | B.Eng. | B.Theol.) und seine Frau Andrea haben das Theologische Seminar der Liebenzeller Mission besucht. Sie leben mit ihren drei Kindern im Kreis Heilbronn. Heute arbeitet Philipp als Unternehmensberater für Vertrieb, Strategie und künstliche Intelligenz in einem renommierten Beratungshaus. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der örtlichen Jungschar ist er leidenschaftlicher Biohobbyimker und herrscht über ganze (Bienen-)Völker. Als Christ möchte ich besonders in den herausfordernden Zeiten bei Gott Kraft tanken. Er spricht mir gerade dann neuen Mut zu, wenn es scheinbar keinen Ausweg gibt. Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage bedeutet Erfolg, wenn ich nahe bei Gott bin. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Erfolg in der Wirtschaft und Erfolg in der Mission. Denn egal, in welchem Beruf oder in welcher Aufgabe wir sind: Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt. Sei es als Eltern, die die nächste Generation erziehen, sei es als Angestellte in einem Betrieb oder als Missionare oder Ehrenamtliche: Es geht um den Menschen. Auf der anderen Seite kann kein Unternehmen ohne wirtschaftlichen Erfolg überleben, und diese Spannung kann zur Zerreißprobe werden. als andere an das neue Wirtschaftsumfeld anpassen können. Was wir von Bienen lernen können Nebenbei bin ich leidenschaftlicher Imker. Der Mythos des fleißigen Bienchens, das sich unermüdlich in die Arbeit stürzt, stimmt nicht. Bienen reagieren sehr sensibel auf die jeweilige Situation. Keine fliegt aus dem sicheren Bienenstock, wenn es in der Natur zu wenig Nahrung gibt! Sonst würde sie ihre Ressourcen „verschwenden“, die sie für den Winter gesammelt hat. Durch ein solches Verhalten würde ein Bienenvolk nicht überleben. Es nutzt die Zeit, um sich zu regenerieren (in der Fachsprache: Grooming). Sie putzen sich gegenseitig oder bauen neue Waben. So sind sie fit, wenn es wieder „Aufträge“ gibt. Wie definiert sich Erfolg im Berufsleben? Foto: philipp metzger Foto: philipp metzger

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