MISSION weltweit – Ausgaben 2021

18 darum geht‘s WEITERDENKEN >> sonderBeitrag zum thema Von daVe Jarsetz Kontinent und gewinnt Missionare aus dem Ausland, vor allem aus der Zweidrittelwelt. Sie werden als „reverse missionaries“ (reverse = Umkehr, Rückkehr) bezeichnet und haben eine große Leidenschaft, unser entkirchlichtes und säkulares Europa mit dem Evangelium zu erreichen. Schätzungen zufolge gibt es allein in Deutschland bereits mehr als 1000 internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Was bedeutet das für uns als sendendes Missionswerk, und welchen Beitrag können und wollen wir dazu leisten? Unsere ersten Unternehmungen mit chilenischen Kurzzeitmissionaren in Deutschland greifen diesen Wandel auf. Vom Pionier zum Teamplayer, Vermittler und Spezialisten Auch die Rolle der Missionare ist vom Wandel betroffen. Während sie in der Vergangenheit eher mit dem Selbstverständnis eines Pioniers ausreisten, übernehmen sie heute andere Rollen und Aufgaben. Sie agieren verstärkt als Teamplayer auf Augenhöhe mit einheimischen Partnern. Wie im Gemeindegründungsprojekt in Lusaka: Ehepaar Meier und die sambische Pastorenfamilie Mambwe leiten das Projekt gemeinsam. Missionare brauchen heute die Bereitschaft für die zweite Reihe und ein „ErsatzreifenBewusstsein“. Ihnen kommt grundsätzlich eine stärker temporäre Vermittler-, Begleiter- und Beraterrolle zu. Sie können als spezialisierte Diener (specialized servants) verstanden werden. Von analog zu digital Welchen Wandel und welche Möglichkeiten die Technologie mit sich bringt, beschreibt Christoph Kiess im folgenden zweiten Sonderbeitrag. In unseren Einsatzländern, konkret in Japan und Malawi, bereiten sich angehende Missionare darauf vor, auf den neuen, digitalen Wegen junge Menschen zu erreichen. Viele einheimische Kirchen vor Ort wären damit überfordert – aber mit ihren bisher bewährten Methoden erreichen sie die „Instagram-Generation‘“ nicht mehr. 2. Im Fokus der Zukunft Von der Zukunfts-Fahrt Es ist ungewiss, wohin das Missionsarbeitsschiff auf dem Weltenmeer in der kommenden Zeit zusteuert, welche Kurskorrekturen vorgenommen werden, ob flexibel einsetzbare Schnellboote zum Einsatz kommen oder gar an Alternativen wie Rettungshubschrauber gedacht werden muss. Das Weltunternehmen „Mission Gottes“ kommt dabei gewiss nicht zum Ende. Wir können sicher sein, dass Gott seinem Ziel mit dieser Welt und den Menschen treu bleibt. Er hat das Ruder in der Hand. Er sendet seinen Geist und navigiert die Seinen durch alle Stürme dieser Zeit. Als JesusNachfolger sind wir eingeladen, mit unseren kleinen Handlungen in Gottes großes Handeln einzustimmen. Dabei geht es nicht um einen menschlichen Masterplan zur Rettung der Welt. Es geht um kluges Fragen, Hören und Denken. Es geht um Demut, Weisheit und Dienstbereitschaft, aber auch um Veränderungsbereitschaft, Mut und Kurskorrekturen. Im Blick auf die Zukunft unserer Missionsarbeit haben wir es mit einer Fülle von Faktoren zu tun, die immer schwerer zu überschauen, geschweige denn zu planen sind. Wir befinden uns im Wildwasser und nicht auf ruhiger See. Wir fahren auf Sicht. Dabei sind wir sehr herausgefordert, aber nicht allein. Von den Zukunfts-Thesen Mission der Zukunft … … wird internationaler und einheimischer (indigenous). Wir werden mehr, intensiver und gleichberechtigter mit den einheimischen Schwestern und Brüdern zusammenarbeiten. … wird nicht mehr auf das eine Modell des christlichen Missionars und Missionsdienstes setzen, das junge Leute aus dem Westen mithilfe einer Missionsgesellschaft zu den Menschen, Gemeinden und Kirchen des globalen Südens sendet, um ihnen das Evangelium, theologische Lehre oder humanitäre Hilfe zu bringen. Es wird mehr und mehr ein beiderseitiges Lernen und Lehren, Helfen und Engagement werden. … wird noch stärker Partnerschaft mit lokalen und einheimischen Partnern suchen und brauchen, weil nur so eine nachhaltige Wirkung vor Ort entsteht. Nordamerika: 268 Millionen Zahl der Christen nach Kontinent Südamerika: 612 Millionen nord-/süd-Verteilung 1900 2020 % von allen Christen im globalen norden im globalen süden 82% 33% 18% 67% Quelle: World christian database

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