7 mission weltweit 9–10/2021 mittlerer osten darum geht’s Papa zur Moschee, und im Fastenmonat Ramadan verzichtete er bereits mit acht Jahren auf Essen und Trinken. Doch seit er studiert, kommen ihm immer wieder Fragen, auf die er keine Antworten hat. Sie betreffen seine Kultur, aber vor allem seine Religion: den Koran, sein Gottesbild und viele religiöse Praktiken. „Was mache ich denn falsch?“ Doch sein Vater, der ihn schon von klein auf in seinem Glauben unterwiesen hat, will nichts von seinen Fragen wissen. „Du sollst nicht zweifeln, Mohammad!“, ist seine ständigeAntwort. Schließ- lich geht der junge Mann zum Sheikh, dem religiösen Leiter vor Ort. Dort wird er mit folgenden Ratschlägenweggeschickt: „Dumusstmehrbeten und mehr Koran lesen, dann offenbart sich Gott dir vielleicht!“ Verwirrter als zuvor kommt er nachHause. „Bin ichkeinguterMuslim?“, fragt er sich. „Was mache ich denn falsch?“ Und so fängt Mohammad an, im Internet nach Antworten zu suchen – und tatsächlich findet er sie. Doch noch viel mehr: Er bekommt durch das Internet die Möglichkeit, die Bibel zu lesen und kann mit Christen über seine Zweifel am christlichen Glauben sprechen. Das Web bietet Menschen in der arabischen Welt einen geschützten Rahmen, um Antworten auf viele Fragen zu bekommen und das Wort Gottes kennenzulernen. Jeder Christ ein Missionar! In den vergangenen Jahren sind wir als Familie zu dem Schluss gekommen, dass jeder Christ ein Missionar sein sollte. Unser Leben muss Jesus reflektieren und in Menschen einen Wunsch nach „mehr“ aufkommen lassen. Egal, ob man hier in der arabischen Welt lebt, ein Bibelzentrum in Afrika leitet, als Pastor in Ecuador arbeitet, in Frankreich oder Japan eine Gemeinde gründet oder „einen ganz normalen Job“ in Deutschland hat: Mission wandelt sich, und ich kann dabei sein. l Die Autorin lebt und arbeitet mit ihrer Familie in der arabischen Welt.
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