MISSION weltweit – Ausgaben 2018

14 darum geht’s sambia Die Gebetsanliegen kommen nur langsam zusammen, und bis sich manche Schüler bereit erklären zu beten, vergeht eine Weile. Manche haben ihren Kopf woanders, andere wären schon lieber im Bett oder auf dem Zimmer – es sind eben Teenager. Natürlich ist Beten auch ein Ausdruck der Beziehung zu Jesus. Doch diesen Schritt haben manche Jungs hier noch nicht gemacht. Daher können sie mit dem Thema Gebet noch nicht so viel anfangen. Manche Schüler haben aber schon eine Entscheidung für Jesus getroffen. Es ist eine Freude, mit ihnen zu beten. Man merkt, dass sie wissen, mit wem sie da reden! Sie bringen ihre Gebetsanliegen offen und ehrlich vor. Trotzdem war die abendliche Gebetsroutine in der Wohngruppe etwas „verkrustet“. Oft haben sich die Anliegen um die gleichen Themen gedreht: Wer ist krank? Wo steht eine Klassenarbeit oder ein Sportturnier an? Immer die gleichen Themen – das hatte die Jungs schon selbst etwas genervt. Daher habe ich versucht, den Gebetszeiten ein bisschen mehr Leben einzuhauchen. Es gibt nun Themenabende, bei denen wir für andere beten – verfolgte Christen zum Beispiel. Es ist einfach wichtig, den Horizont der Jungen zu erweitern. Oder wir beten in Kleingruppen mit- und füreinander. Hier traut sich der ein oder andere, sich ein bisschen mehr zu öffnen und persönlichere Gebetsanliegen „auszupacken“. Diese Änderungen konnten unsere Gebetszeit schon ein bisschen auffrischen. Ich habe mir gedacht, dass ich nicht nur über das Gebetsleben in der Wohngruppe schreiben will, sondern ein paar Jungen selbst zu Wort kommen lasse. Was bedeutet das Gebet für dich? „Für mich heißt es, dass ich einfach mit Gott reden kann.“ Eun Chan (10 Jahre, seine Eltern sind Missionare aus Südkorea) „Das Gebet bedeutet für mich, dass ich dadurch Jesus in mein Leben einladen kann. Außerdem bete ich zu Gott, wenn es mir schlecht geht.“ Joseph (der 11-Jährige ist aus Sambia und wird über den Patenschaftsfonds unterstützt) Mit unseren Grundschülern lesen wir jeden Abend eine Andacht und beten gemeinsam. Letztes Schuljahr waren Eun Chan und Joseph die einzigen Grundschüler in der Wohngruppe der Jungen. Eun Chan wollte gerne mehr Grundschüler hier haben. Daher betete er nach der Abendandacht für einen weiteren Grundschüler im nächsten Schuljahr. Als dann im Januar, wie in Sambia üblich, das neue Schuljahr begann, kamen zwei neue Grundschüler dazu. Eun Chan hatte sein Gebetsanliegen schon wieder vergessen und beklagte sich lautstark, dass nur zwei neue Grundschüler gekommen waren. Daraufhin wies Joseph ihn zurecht: „Eun Chan, erinnere dich daran, wofür du letztes Jahr gebetet hast? Für einen weiteren Grundschüler! Nun hat dir Gott sogar zwei geschenkt. Und du beschwerst dich immer noch!“ Eun Chan überlegte kurz, strahlte und meinte daraufhin: „Du hast Recht!“ Sven und Mareike Mitschele leben mit ihren Töchtern Carla und Marta seit Januar 2017 an der Amano-Schule (ACS) in Sambia. Zuvor unterstützten sie bei einem einjährigen Kurzeinsatz unser Team in PapuaNeuguinea. Mareike ist Fachlehrerin für musischtechnische Fächer, Sven ist Kaufmann und Sozialarbeiter von Beruf. Sie kümmern sich als Hauseltern um die Wohngruppe der Jungen an der ACS. Wir neigen dazu, das Gebet als letztes Mittel einzusetzen, aber Jesus will, dass es unser erster und wichtigster Schritt wird. Oswald Chambers Abends um 21:15 Uhr in der Wohngruppe der Jungen an der AmanoSchule. 25 Jungs, bunt gemischt aus vielen Nationen, sitzen zusammen und beten – wie jeden Abend. An sich eine tolle Sache, doch manchmal läuft es auch ein bisschen zäh. Wenn Schüler beten

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