MISSION weltweit – Ausgaben 2018

Darum GeHt’s PaPua-neuGuinea 10 Im Januar 2017 traf ich Antire nach vielen Jahren wieder. Sie hatte uns von 1997 bis 2008 im Haushalt geholfen und war eine große und treue Hilfe gewesen. Neben unseren vier Kindern, die ich zum Teil mit einem Fernschulprogramm unterrichtete, mussten pro Jahr 600 Übernachtungsgäste versorgt werden. Außerdem konnten wir Religionsunterricht an internationalen Schulen geben. Antire unterstützte uns. Sie war immer ausgeglichen und ruhig, spülte ab, hängte Wäsche auf, bereitete die Betten für die nächsten Gäste vor. Sie verwöhnte auch unsere Kinder, die manchmal ihre Aufgaben klammheimlich an Antire weitergaben. Mit einem Lachen half sie ihnen. Sie wiederum nannten sie liebevoll „Anna“ und nahmen sie als Teil der Familie an. Beim Wiedersehen hat sie mir berichtet, wie es ihr mittlerweile ergangen war. Ein Versprechen fürs Leben Antire kam als zehntes und jüngstes Kind in Barola im Hochland von Papua-Neuguinea zur Welt. Das Datum weiß sie nicht, aber Missionare meinten, der 27. Mai sei doch ein schöner Tag, um ihren Geburtstag zu feiern. Ihr Vater hatte zwei Frauen, aber weil sich später alle drei für ein Leben mit Jesus entschieden, blieben sie zusammen. Schon als sechsjähriges Mädchen entschloss sich Antire in der Sonntagsschule, ihr Leben Jesus anzuvertrauen. In Pidgin nennt man das „givim bel“ (Bauch geben). Antire versprach Jesus, IHM zu dienen und ganz für ihn da zu sein. Sie erzählte schon damals ihren Eltern, dass sie nicht heiraten, sondern sich einmal für Jesus einsetzen würde. Erstaunlicherweise akzeptierten sie ihre Entscheidung und drängten oder zwangen sie nicht zu einer Heirat, was kulturell durchaus üblich gewesen wäre. Antire besuchte nur zwei Jahre eine Grundschule, ging aber als Teenager auf die Haushaltsschule in Sausi. Sie lernte, was man über Tierhaltung, Gemüseanbau und Haushalt wissen muss, außerdem konnte sie danach fließend lesen und schreiben. Zunächst arbeitete sie fünf Jahre bei einer Missionarsfamilie aus der Schweiz im Haushalt, dann drei Jahre als Hauswirtschafterin im Schülerheim Orobiga. Eine treue Seele 1997 rief ihre Schwester sie in die Hauptstadt Port Moresby. Sie war Krankenschwester und Mutter und war mit beidem überfordert. Zur gleichen Zeit suchten auch wir jemanden, und fortan half Antire bei uns und bei ihrer Schwester im Haushalt. Nie war Antire die Arbeit zu viel. Sie war fröhlich und übernahm gerne ihre Aufgaben. War sie mal krank, kam sie morgens trotzdem und informierte uns, dass sie früher gehen würde, weil sie eigentlich nicht fit sei. Als ihre Schwester 2007 an Krebs verstarb, versorgte Antire weiter ihren Schwager und seine rené und Elisabeth Bredow arbeiten seit 2014 erneut in Papua-neuguinea. ihre aufgaben sind die teamleitung, die Weiterbildung von Jugend- und Gemeindeleitern, administration und Gemeindebesuche. rené war maschinenschlosser von Beruf, Elisabeth arzthelferin. Beide haben ihre theologische ausbildung in Bad liebenzell absolviert und sind seit 1990 im missionseinsatz. Zunächst in Papua-neuguinea, dann als missionsreferent in Deutschland und als Dozent in südasien. David, der Jüngste von vier kindern, lebt im internat in Ukarumpa im hochland und geht dort zur schule. Gottvertrauen ohne netz „nein, das kann doch nicht wahr sein! Das ist unfair und so undankbar von ihm! oh antire, du tust mir so leid! es ist unfassbar!“ ich rege mich fürchterlich auf über antires schwager. Doch sie bleibt nach ihrem bericht ganz ruhig, strahlt mich an und sagt: „Gott weiß es. er sorgt für mich.“ ich bin fasziniert. Was für eine beeindruckende Frau – was für ein tiefer Glaube. Mithelfen: sPEnDEncoDE 1200-32 Papuaneuguinea

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=