MISSION weltweit – Ausgaben 2018

9 sambia Darum GeHt’s mission weltweit 3–4/2018 Auf dem Markt: Bridget ist Schneiderin und arbeitet hart, um sich und ihre 5-köpfige Familie durchzubringen. Foto: cornElia FrEY Gleich nach dem Tod ihres Mannes wurden der Witwe Agness allerhand Pflichten auferlegt: Sie durfte bis zur Beerdigung nichts Gekochtes essen, eine ganze Zeit lang nicht baden, und weitere Regeln mehr sollen dem Verstorbenen eine friedliche Zeit im Nachleben ermöglichen und sie als Witwe aus ihrer Ehe entlassen. Agness wehrte sich gegen diese Auflagen: „Ich weiß, dass mein Mann bei Jesus und gut aufgehoben ist. Ich bin nicht mehr an ihn gebunden!“ Die Verwandtschaft drohte: „Du wirst die Nächste im Grab sein oder verrückt werden!“ Doch Agness hielt an Jesus fest. In einer Kultur, in der auch Christen eher Kompromisse machen, statt auf Gott zu vertrauen, ist das echt stark! Wenn Frau rovah die Bibelarbeit in der Frauenstunde hält, spürt man ihr die Bibelkenntnis und das geistliche Leben ab. Sie arbeitet für ein Taschengeld an einer Schule für Kinder aus sozial schwachen Familien, die sich die Gebühren an den staatlichen Schulen nicht leisten können. Zudem ist Frau Rovah in einer Nachbarschaftshilfe tätig, die Notstände im Stadtbezirk aufdeckt und an die entsprechenden Gremien weiterleitet. „Ich habe die oberen Herren auf die Probleme der einfachen Leute aufmerksam gemacht“, ist ihr Fazit der Arbeit. In einer Kultur, in der „Was-können-wir-denn-schon-Ändern“ fast so etwas wie ein Leitsatz ist, packt sie an. Trotz ihrem großen Einsatz am Arbeitsplatz und in ihrer politischen Gemeinde, und obwohl ihr Mann sich erst seit Kurzem am geistlichen Leben der Familie beteiligt, fehlt Frau Rovah kaum im Gottesdienst. Auch im Kindergottesdienst und der Frauenstunde arbeitet sie mit. Eine starke Frau! Luubis Mann nahm sich nach einem riesengroßen Skandal das Leben und ließ seine Frau mit der Schande und drei kleinen Kindern zurück. Was der Lehrerin Kraft gab, diese Zeit zu überstehen und sogar im selben Ort wohnen zu bleiben? „Das Wissen, dass ich für meine Kinder stark und ihnen ein gutes Vorbild sein muss. Und dann waren da Leute aus der Gemeinde, die einfach für mich da waren. Ich lernte, dass Gott die ganze Zeit Herr der Lage war, und dass ER weiß, was er tut.“ In einer Kultur, in der man vor Schande eher davonläuft, als sich den Herausforderungen zu stellen, ist das echt ein starkes Verhalten! Neulich erzählte mir Luubi, dass sie sich weiterbildet, um in der Oberstufe unterrichten zu können. Was diese Frauen leisten, ist vielleicht nichts Weltbewegendes. Aber es kann einzelne Menschen bewegen und ihnen Mut machen, mit Jesu Hilfe ihr Leben zu meistern. Cornelia Frey ● dr. reinhard und Cornelia Frey sind nach 13 Jahren Gemeindedienst in Deutschland im Herbst 2015 nach sambia zurückgekehrt. Dort waren sie schon von 1986 bis 2002 in der Gemeinde und schulungsarbeit tätig gewesen. reinhard arbeitet nun in der Gemeindeleiterschulung in sambia und dem benachbarten kongo. Cornelia bringt sich in Frauenstunden und im kindergottesdienst ein. Von april bis august 2018 berichten sie im reisedienst in Deutschland gerne auch in ihrer Gemeinde. mehr infos bei renate anderson, die kontaktdaten finden sie auf seite 29. starke Frauen, starke Vorbilder seit wir in sambia leben und arbeiten, weiß ich, welchen luxus und welche Freiheit wir Frauen in Deutschland haben! und ich bewundere umso mehr, wie so manche sambierin die Herausforderungen des lebens meistert. ich denke bei den starken Frauen auch an so manche Missionarskollegin, die ihre kinder ins internat bringt oder ihre halbwüchsigen kinder in Deutschland zurücklässt. Welche stärke steckt dahinter, wenn man sein kind mit all seinen Ängsten und Problemen anderen menschen anvertrauen kann! kraft gibt ihnen sicher das Wissen, dass in Deutschland viele menschen für diese situation beten. Mithelfen: sPEnDEncoDE 1440-32 sambia

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