MISSION weltweit – Ausgaben 2018

MISSION weltweit 9–10/2018 DEUTSCHLAND DARUM GEHT’S 11 FOTOS: DAMARIS BECKER Nur noch rund 15 Prozent der Berliner gehören der evangelischen Kirche an, ungefähr neun Prozent der katholischen. Nicht nur die Statistik, auch Begegnungen wie mit Ali zeigen, wie wichtig Mission in Berlin ist. Dabei geht es nicht darum, Wissen über den christlichen Glauben zu verbreiten, wie das mit der evangelischen und katholischen Kirche ist und wohin man gehört. Nein, es geht darum, den Menschen Jesus vorzustellen und sie einzuladen, eine Beziehung mit Gott einzugehen. Kurz nach meinem Umzug nach Berlin lernte ich Christine kennen. Sie ist verheiratet und wohnt in meiner unmittelbaren Nachbarschaft. Eine Sehnsucht trieb sie in die Kirche. Sie wollte nicht unbedingt mehr von Gott wissen, aber sie fühlte sich zur Kirche hingezogen, wie sie es heute beschreibt. Sie hatte an einem buddhistischen Schweigeseminar teilgenommen, doch das war nichts für sie. Also gab sie im Internet das Stichwort „junge Kirche“ ein. Der erste angezeigte Treffer war die Webseite der Jungen Kirche Berlin-Treptow. Christine besucht unseren Gottesdienst und ist begeistert von der Atmosphäre und der Art und Weise, wie die Menschen ihren Glauben leben. Als während der Anbetungszeit gesungen wird „Ich atme ein, ich habe dich schon viel zu lang vermisst“, fühlt sie sich tief berührt. Sie kommt wieder, Sonntag für Sonntag. Christine nimmt an einem Glaubensgrundkurs teil und besucht eine unserer Kleingruppen, um Gott näher kennenzulernen. Schlussendlich wagt sie den Schritt und macht die Beziehung zu Jesus fest: Sie lässt sich taufen. Parallel fängt ihr Mann an, den Glauben für sich wieder zu entdecken. Beide lesen sehr gerne christliche Bücher und können ihren Durst kaum stillen. Als ich einmal bei ihr zum Frühstück bin, sagt sie: „Jana, heute gibt es was zu feiern!“ Ich bin gespannt. „Ich habe es endlich geschafft, das Alte Testament durchzulesen.“ Wow, ich freue mich total mit ihr. Christines Herkunftsfamilie kann mit Gott noch nicht viel anfangen. Sie erzählt ihnen auf natürliche Weise von ihren Erfahrungen. Vor Kurzem las sie ihrem Opa einige Seiten aus dem Buch „Tausend Geschenke“ vor. Die Autorin Ann Voskamp lädt ein, inmitten des Alltagstrubels die Schönheit der kleinen Dinge zu entdecken, Gottes Spuren zu suchen und eine Kultur der Dankbarkeit zu entwickeln. Christines Freude über die Bibel und über christliche Bücher stecken mich und andere an. Ich wünsche Ihnen auch eine sprudelnde Begeisterung für das, was Jesus in Ihrem Leben getan hat, damit andere durch Sie Jesus kennenlernen! Jana Kontermann l Jana Kontermannhat nach einer Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin an der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL) Theologie und Soziale Arbeit studiert. Seit 2016 leitet sie den Kinder- und Jugendbereich der Jungen Kirche Berlin-Treptow. Ihr Herz schlägt besonders für Menschen, die dem christlichen Glauben fernstehen. Die Internetsuche und der Treffer Vor Kurzem kaufte ich mir abends beim Späti* nebenan ein kühles Getränk. Ali, der Besitzer, einige Kunden und ich kamen ins Gespräch. Jemand fragte mich, was ich so unter der Woche treiben würde. Ich erzählte ihnen von der Jungen Kirche Berlin. Ali meinte: „Ach, jetzt verstehe ich, du bist also ein Priester.“ * In Berlin gibt es rund 1000 Spätis (Spätverkaufsstellen). 70 Prozent davon sind in türkischem Besitz. Man bekommt Getränke, Tabakwaren, Zeitschriften, Süßwaren und Dinge für das tägliche Leben. Die meisten Spätis öffnen am Nachmittag und haben bis zum frühen Morgen geöffnet. Sie sind fester Bestandteil der Berliner Kultur. Christine (3. von rechts) und Jana (2. von rechts) bei Christines Taufe Tipps für Ihren Alltag l Beten Sie für das Personal in einem Geschäft, das Sie regelmäßig aufsuchen. Nehmen Sie sich beim nächsten Einkauf Zeit für ein Gespräch. l Wenn Ihre Angehörigen nicht an Gott glauben: Treffen Sie sich mit jemandem in derselben Situation und beten Sie regelmäßig für die Verwandten. l Notieren Sie sich die Namen Ihrer Nachbarn und beten Sie für sie. Laden Sie sie bei der nächsten Gelegenheit zum Gottesdienst ein. Mithelfen: SPENDENCODE 165-32 Deutschland

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