MISSION weltweit – Ausgaben 2018

DARUM GEHT’S FRANKREICH 10 FOTOS: EVELYN THEURER Die stärkste Religionsgemeinschaft sind die Katholiken, aber nur sechs Prozent von ihnen besuchen sonntags die Messe. Der Anteil der Evangelikalen wird mit einem Prozent der Bevölkerung angegeben. Es ist noch viel zu tun, und für mich stellt sich in dieser Situation immer wieder die Frage: „Bin ich wirklich bei den Leuten – innerhalb der Gemeinde, aber vor allem auch außerhalb?“ Ich habe das große Vorrecht, für die Gemeindearbeit und den Missionsdienst freigestellt zu sein. Aber wie nutze ich das? Werde ich zum Administrator und klebe am Bürostuhl, weil es viel zu organisieren oder vorzubereiten gibt? So manches Mal musste ich sehr darum ringen, mich loszueisen, um mein Herzensanliegen auch in die Tat umzusetzen. Die Menschen spüren sehr, ob mein Herz für sie schlägt und ob ich an ihnen interessiert bin. Sie spüren mir meinen Glauben ab. Doch was haben sie davon, dass sie mich als Jesusnachfolgerin kennen? Es hat mich bewegt, dass es sich zwei Bekannte an meinem letzten Tag in der Normandie nicht nehmen ließen, noch einmal bei mir vorbeizuschauen, um sich zum wiederholten Mal zu verabschieden. Zwei Tage zuvor war ich noch mit einer Frau zum Essen verabredet. Zwischen Putzen und anderem habe ich mich losgeeist. Als ich im Restaurant ankam, erfuhr ich, dass sie eine halbe Stunde später kommt. Da wollte ich am liebsten absagen, weil ich selbst so unter Zeitdruck stand, um alles vor der Abreise fertig zu bekommen. Aber ich wusste: Das geht nicht, sonst bricht sie unter Umständen auch mit der Gemeinde. Also blieb ich, und das war sehr gut! Wir hatten noch einmal eine gute Möglichkeit, uns auszutauschen über Positives und auch Dinge, die in unseren Begegnungen schwierig gewesen waren. Dabei entdeckten wir viel Gutes, welch ein Geschenk! Oder wie oft bin ich am Telefon und frage bei Leuten nach, wie es ihnen nach der Operation, einer Krankheitszeit, der schweren Zeit im Beruf etc. geht und versichere ihnen, dass ich für sie bete. Wichtig ist mir, dass ich dann nicht „nur“ bete, sondern auch hingehe, Zeit mit ihnen verbringe, Hilfsdienste leiste … Bei meiner Verabschiedung bekam ich manche positive Reaktion, wie mich die Menschen wahrgenommen hatten. Eine Frau überreichte mir einen wunderschönen Blumenstrauß in einer Vase und sagte: „Evelyn, diese Vase ist ein Zeichen dafür, dass aus meinem zerbrochenen Leben eine heile Vase geworden ist. Du und andere haben dazu beigetragen!“ Da kann man nur Halleluja sagen! Nicht immer bekommt man solche Rückmeldungen. Doch ich möchte sehr gerne weiter für Jesus und die Menschen da sein! Darf ich Ihnen einige meiner Herzensanliegen zum Mitbeten nennen? l Möge Gott mir helfen, vor allem die Kontakte außerhalb der Gemeinde zu nutzen, um für Menschen ein „Hinweisschild“ auf Jesus zu sein. l Durch meine Versetzung gilt es, neue Kontakte zu knüpfen. Möge Gott mir Ausdauer und Weisheit schenken. l Gerne möchte ich mithelfen, den Franzosen das Evangelium zu bringen. Aber auch unsere Gemeindebesucher möchte ich ermutigen, begleiten und ihnen eine Hilfe sein, Jesus näherzukommen. Evelyn Theurer l Evelyn Theurer ist seit August 2018 in der Gemeindegründung und Schulung in La Roche-sur-Yon und Umgebung tätig. Zuvor arbeitete sie acht Jahre im Gemeindebau in der Normandie. Die Erzieherin war nach ihrer Ausbildung zur Gemeindediakonin am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission zunächst Jugenddiakonin und leitete dann die Kinder- und Jugendzentrale der LM. Dafür schlägt mein Herz Menschen mit Jesus bekannt machen und sie auf ihrem Weg begleiten – dafür schlägt mein Herz und deshalb bin ich gerne in Frankreich. Nicht, weil es hier so gutes Baguette und hervorragenden Käse gibt, sondern weil die meisten Franzosen wenig von Jesus wissen. Verabschiedung in der Gemeinde in Alençon Mithelfen: SPENDENCODE 1460-32 Frankreich

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