MISSION weltweit – Ausgaben 2018

4 DARUM GEHT‘S Diese Begebenheit wurde mir zum Gleichnis: Wenn Christen und Gemeinden beginnen, die Rettungsbotschaft von Jesus nur für sich zu konsumieren, wenn sie sich an den Verheißungen Gottes nur selbst freuen und die guten Gaben Gottes in erster Linie für sich nutzen, stimmt etwas nicht! Im Reich Gottes gibt es weder ausgemusterte Rettungsfahrzeuge noch berentete Rettungskräfte. Denn diese Welt ist eine gebrochene Welt, die dringend Rettung und Versöhnung braucht. Die christliche Gemeinde hat die Bestimmung, Rettungsstation zu sein. Die Geretteten sind berufen, selbst zu Rettern zu werden. Diese Bestimmung gilt es sorgfältig zu wahren und zu leben. Sonst könnte es tatsächlich passieren, dass unser Gemeinde-Krankenwagen zum Gemeinde-Wohnmobil umgerüstet wird. Das wäre schön für die Besatzung, aber fatal für die Unfallopfer und sehr betrüblich für den Geber des Fahrzeugs. Mission – Herz oder Blinddarm? Kein Arzt würde auf die Idee kommen, statt des Blinddarms das Herz zu entfernen. Der Patient wäre sofort tot. Dasselbe gilt für die Nachfolge Jesu: Wenn Mission nicht mehr das Herz ist, stirbt der Glaube! Mission (Sendung) verstehen wir bei der Liebenzeller Mission immer im umfassenden Sinn: Jesu Mission beginnt vor unserer Haustür und reicht bis an die letzten Enden der Erde. l Deshalb braucht es immer Menschen, die wir als Rettungsteams an ferne und fremde Orte aussenden. l Genauso braucht es immer Menschen, die im eigenen Umfeld missionarisch leben. l Und es braucht den Dienst derer, die beten und geben. In keiner dieser Aufgaben geht es um ein Entweder-oder. Sie ergänzen und überschneiden sich. Wie würden Sie Ihre Nachfolge und das Leben Ihrer Gemeinde beschreiben: im Rettungseinsatz? auf Urlaubstour? Egal, für welchen Dienst Jesus Sie beruft. Es gilt: Missionarisches Leben und weltmissionarische Gesinnung sind elementar für unser geistliches Leben. Die Berichte unserer Missionare und die Sonderbeilage von Dr. Friedemann Burkhardt sollen Sie dabei ermutigen und motivieren. Danke sehr für Ihre Verbundenheit im Rettungsdienst in dieser Welt! Ihr Martin Auch, Missionsdirektor Während ich dem Fahrzeug folge, beginne ich mir vorzustellen, wie die Inneneinrichtung wohl aussehen mag. Die vielen Schubladen und Schränke werden keine medizinische Ausrüstung mehr enthalten, stattdessen Verpflegung und Sonnencreme. Die mobile Trage für Verletzte wird wahrscheinlich als gemütliches Liegebett verwendet, das schon an manchen romantischen Ort gefahren wurde ... Ausgesprochen gemütlich fährt ein Krankenwagen vor mir her. Seltsam. Bei genauerem Hinsehen bemerke ich, dass es sich um ein Campingfahrzeug handelt. Das Rettungsfahrzeug war von einem pfiffigen Bastler in ein Wohnmobil umgebaut worden! Auch wenn Blaulicht, Sirene und das rote Kreuz entfernt wurden, ist die ursprüngliche Bestimmung immer noch sehr gut erkennbar. Mission –Herz oder Blinddarm?

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