MISSION weltweit – Ausgaben 2018

12 darum geht’s Burundi Jacques geht in die Kirche, er singt in einem Chor und ist ein „ganz normaler“ burundischer Christ. Zumindest am Sonntag. Zu Hause ist er ganz anders. Er raucht Kette und trinkt Alkohol. Beides ist bei Christen in Burundi verpönt. Jacques lebt zwei Leben: Das des netten Christen in der Kirche und sein wahres Ich. Er erzählt davon, weil er will, dass viele Menschen hören, wie groß Jesus ist und dass ER uns verändern will. Alexander und Tabea Biskup leben mit ihren drei Kindern in Burundi. 2010 reisten sie zum ersten Mal aus. Sie begleiten die Gemeinde- und Jugendarbeit unserer Partnerkirche, schulen Mitarbeiter und unterrichten an der Bibelschule in Muramvya. Alex ist zudem seit 2016 Teamleiter. Er absolvierte nach dem Abitur die Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission. Tabea ist Erzieherin und Gemeindepädagogin von Beruf. Jacques und seine zwei gesichter neulich war ich im gespräch mit einem talentierten mitarbeiter, der mehrere Jugendhauskreise leitet. er erzählte mir von Jacques*, dieser wiederum berichtete mir aus seinem leben. es berührt und fasziniert mich, wie die Begegnung mit Jesus masken herunternimmt und ein leben verändert. Singen, beten und gemeinsames Bibellesen bei einer Freizeit in Buta. Die Jugendlichen möchten Jesus ähnlicher werden, aber die Umsetzung ist kulturell oder familiär bedingt nicht einfach. Außerdem fehlen Vorbilder. Ich heiße Jacques. Mit sieben Jahren wurde ich in der Anglikanischen Kirche in Bujumbura getauft. Seit ich klein bin, weiß ich, dass es einen Gott gibt, der über allem ist. Das hat mir meine Familie und die Sonntagsschule beigebracht. Zuerst sang ich im Kinderchor, später im Schülerchor der Kirche. Wenn man mich in der Kirche erlebt hat, hätte man meinen können, dass ich im Glauben gewachsen bin. Aber Gott allein weiß, wie weit weg ich in Wirklichkeit von ihm war. Bereits mit 13 Jahren habe ich Alkohol probiert, mit 15 kam der Tabak dazu. Von einem Tag auf den nächsten war ich nahezu besessen davon, vor allem von Zigaretten. Während der ganzen Zeit habe ich an den Gottesdiensten teilgenommen; wenn Prüfungen anstanden oder ich krank wurde, ging ich sogar drei- bis viermal pro Woche in die Kirche. Aber die Abhängigkeit von Nikotin hat mich freudlos gemacht, vor allem zu Hause bei meiner Tante, bei der ich lebe, weil ich Waise bin. Aber auch in der Schule kamen Krisen, vor allem am Schuljahresende, wenn es Noten gab. Meine Abhängigkeit war immer größer als die Vernunft! Doch dann habe ich im Jahr 2015 gemerkt, dass Gott mit mir reden möchte. Durch meine Bindungen verdrängte ich das immer wieder. Schließlich kam der 20. Februar 2016, ein Samstag. Ich erzählte einem Christen aus meiner Gemeinde offen von meinem geistlichen Leben. Ich war ehrlich in allem, und wir beteten gemeinsam. Ich bat Gott darum, dass er mich von diesem Zwang befreit, damit ich wirklich wissen kann, dass er mich gerettet hat und ich in ihm neugeboren bin. Mein Herz wurde offen, und ich nahm Jesus in mein Leben auf. Hoffnungsvoll und befreit ging ich nach Hause. Um sicherzugehen, habe ich am nächsten Morgen eine Zigarette angezündet. Doch diesmal schmeckte sie sehr, sehr bitter! Ich war so glücklich, denn das war für mich die Bestätigung, dass wir einen großen Retter haben! Zehn Jahre bin ich Kettenraucher gewesen und habe keine zwei Tage ohne Zigaretten ausgehalten. Nicht einmal dann, wenn ich krank war. Und jetzt kann ich es lautstark weitersagen, dass Gott mich gerettet und aus den Fängen des Bösen befreit hat. Jacques geht nun zu Menschen am Rande der Gesellschaft, erzählt ihnen aus seinem Leben und wie er zu Jesus gefunden hat. Seine Botschaft ist: Wenn Jesus mich retten konnte, dann kann er das auch bei dir tun! Alexander Biskup l Mithelfen: SPEnDEncoDE 1620-32 Burundi FoToS: ALEXAnDER BiSKUP * Name geändert

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