MISSION weltweit – Ausgaben 2018

11 missiOn weltweit 7–8/2018 lieBenzeller missiOn aKtuell FotoS: BeNjAMIN WAgNer Wie bitte, „ausziehen“? Ich konnte es nicht fassen! Welche neue Familie? Warum mich verlassen? Was war passiert? Hatten wir uns viel gestritten oder endlos diskutiert? Eigentlich hatten wir so gut wie nie ausgesprochen, was hätte gesagt werden sollen. Vielleicht lag darin der Fehler! Vielleicht lag im Schweigen das geheimnisvolle Verhängnis. Ich fühlte mich hintergangen und zutiefst verletzt, unsere beiden Söhne fühlten sich betrogen und waren enttäuscht. Doch trotz allem verspürte ich Frieden in mir. Ich konnte mit Jesus reden, ihm alles abgeben. Meine Freunde, Kollegen, selbst meine Söhne, hielten mich für verrückt. „Du müsstest eigentlich ausrasten, schreien oder zutiefst betrübt sein. Du brauchst einen Psychologen!“ Doch Halt fand ich bei dem, der genau wusste, was passieren würde und der mich vor drei Monaten erneut zu sich gezogen hatte. Bei Jesus – der jetzt etwas völlig Unverständliches von mir erwartete: „Geh und bitte um Vergebung!“ „Ich? Um Vergebung bitten? Mich entschuldigen? Jesus, das kann nicht sein! Warum muss ich jetzt um Vergebung bitten? Ich bin doch hier das Opfer!“ Anfangs verärgert, empört, doch schlussendlich bereit, ging ich in die Küche. Dort stand er mit gepackten Koffern, mein Mann, der mich so verletzt hatte. „Vergib mir“, sagte ich. „Für eine Eheschließung braucht es zwei, wie es zum Streiten zwei braucht. Bitte vergib mir meine Fehler und Versäumnisse.“ Stille. Er sah mich schweigend an. Dann drehte er sich weg und ich sah, wie er sich eine Träne wegwischte. Dann verließ er uns. Doch wir sind nicht allein, denn Jesus ist bei uns. Ich bete täglich für die Versöhnung mit meinem Mann – und ich danke täglich für die Vergebung meiner Sünden durch Christus. Rosita Suchalla l „Farming god’s Way“ umschreibt eine nach christlichen prinzipien funktionierende landwirtschaft. sie wird bei „hilfe zum leben“ in mushili unterrichtet und kann die erträge der Bauern um bis zu 50 prozent steigern. Auch heute noch spielt Landwirtschaft in Sambia eine enorme Rolle. Rund 75 Prozent der Menschen leben davon. Deshalb ist neben der Arbeit unter Kindern und Jugendlichen Landwirtschaft ein weiterer Schwerpunkt unseres Projektes. Viele Kleinbauern kaufen teure Kunstdünger, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten. Doch es geht auch anders: „Farming God’s Way“ bedient sich der von Gott geschenkten natürlichen Ressourcen und verzichtet auf chemische Hilfsmittel. Das Evangelium wird einbezogen (zum Beispiel die biblische Arbeitsethik) und nach Gottes Auftrag gefragt. Zum diesjährigen Feldtag hatten wir Kleinbauern aus der Umgebung eingeladen, aber auch Pastoren, die wichtige Multiplikatoren sind. Wir staunten nicht schlecht: Es kamen 100 Interessierte mehr als erwartet! Am Ende erhielten rund 400 Teilnehmer eine zweistündige Führung durch die Musterfelder, bei der unsere Landwirte die Prinzipien erklärten. Danach nutzte Pastor Pensulo, selbst ein „Anwender“ im Norden Sambias, die Gelegenheit und erklärte den Besuchern das Evangelium. „Farming God’s Way“ zieht Kreise: Mittlerweile wird es auch am Chisomo-Ausbildungszentrum in Malawi unterrichtet. Benjamin und Debora Wagner landwirtschaft nach gottes art Unterwegs in den Versuchsfeldern Kleines Bild: Volles Haus beim jährlichen „Feldtag“

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