19 DAS emPfeHlen Wir weITeRDeNkeN >> GAStBeitrAG Von tHomAS eGe Zum Text fielen mir einige Takte Melodie ein. So begann, „Sing mit mir ein Halleluja“ zu entstehen. In den Versen versuchte ich dann, den Grund für meine Dankbarkeit gegenüber Gott aufzuzeigen. Hier der Text des Liedes: Sing mit mir ein Halleluja! Sing mit mir ein Dankeschön! Denn im Danken, da liegt Segen, und im Danken preis ich ihn. Für die Ruhe in der Nacht. Für die Sonne, die mir lacht. Für die Luft, die mir den Atem gibt. Für die Freunde, die ich hab. Für die Liebe jeden Tag, die aus seiner großen Gnade quillt. Für das Wunder, das geschah dort am Kreuz auf Golgatha, als er starb, damit ich leben kann. Dafür, dass er auferstand und der Hölle Macht gebannt. Dafür, dass er mich hat neu gemacht. Dafür, dass er heut noch lebt und mir treu zur Seite steht. Dafür, dass mich seine Liebe trägt. Zwei Dinge hatte ich bekommen: neue Lebensfreude und ein Lied. Und manchmal geht es im Leben tatsächlich zu wie in einem Märchen: Schon eine Woche später war die uns zugesagte Wohnung frei. Wir konnten endlich umziehen. Ein regelrechtes Happy End für ein junges Ehepaar wie wir. ein Lied geht auf die Reise Gott war noch nicht fertig mit seinen Plänen für dieses Lied. Im Spätsommer jenes Jahres sollte ich eine Freizeit mit der Liebenzeller Mission in Norwegen musikalisch mitgestalten. Ich wurde gebeten, ein Lied als „Freizeitlied“ immer wieder singen zu lassen. Ich dachte mir: „Versuch es einfach mal mit dem neuen Lied.“ Den Text hatte ich mir aufgeschrieben, die Melodie im Kopf gespeichert. Die Freizeitteilnehmer lernten es auswendig und es wurde sehr oft gesungen. Am vorletzten Tag wollte ein Teilnehmer wissen, woher ich das Lied denn hätte und ob es in einem Liederbuch abgedruckt wäre. Da musste ich Farbe bekennen. Beim Nachtreffen verteilte ein Freizeitteilnehmer das Lied mit handgeschriebenen Noten auf einem A4-Blatt. Damit begann „Sing mit mir ein Halleluja“ seine Reise in die Öffentlichkeit. Ich hätte nie gedacht, wie effektiv Gottes PR-Zentrale arbeitet. Aber er wollte wohl, dass viele Menschen durch dieses Lied ihm und anderen Mitmenschen ihren Dank zusingen. Und dafür möchte ich unserem großen Gott auch an dieser Stelle sehr herzlich danken! es lief nicht immer alles glatt Es gab Situationen in unserem Leben, die kein gutes Ende hatten. Dazu gehörte der Tod unseres ersten Kindes. Martin wurde nur dreieinhalb Wochen alt. Vorausgegangen war ein schweres Nierenversagen meiner Frau während der Schwangerschaft. Sie schwebte in Lebensgefahr, und dass sie damals nicht gestorben ist, ist für uns heute noch ein Wunder Gottes! Dann kam Martin per Kaiserschnitt zur Welt. Etwas früh für ein Baby, aber es ging zunächst gut. Leider nur für wenige Wochen, dann war sein Leben zu Ende. Gott dafür dankbar sein, dass wir unser Baby hergeben mussten? Geht das? Ein junger Christ aus der Gemeinde meinte in jenen Tagen zu mir: „Thomas, habt ihr, deine Frau und du, Gott schon dafür gedankt, dass euer Kind gestorben ist? Das ist wichtig, dass ihr das tut!“ Ich war total sprachlos. Und ich empfand es in keiner Weise als hilfreich oder Mut machend. Er selbst hatte gesunde Kinder. Ich musste nur denken: „Und wie ist das bei dir? Würdest du auch noch so reden, wenn eines deiner Kinder sterben würde?“ Gesagt habe ich ihm das nicht. Dazu war ich nicht in der Lage. was ich daraus gelernt habe Wenn ich etwas für mich Wertvolles im Leben verliere, darf ich darüber trauern und klagen! Dass ich das tue, ist sogar lebensnotwendig. Doch dann zu erleben, wie Gott in diese Situation hinein seinen Trost und seinen Frieden schenkt – das ist ein Grund zum Danken! Ich muss nicht für alles Harte und Schwere in meinem Leben danken. Das grenzt sehr schnell an seelische Selbstvergewaltigung. Es gibt Dinge, die bleiben negativ, egal wie ich sie drehe und wende. Dafür zu danken wäre einfach nicht normal. Entscheidend ist nicht eine Dankkultur, die sich auf Situationen begrenzt. Entscheidend ist ein Dankbarsein meinem Gott und Herrn Jesus Christus gegenüber: Dafür, dass er mich festhält in jeder Situation meines Lebens und ich an nichts zerbrechen muss, was mir begegnen wird. Immer wieder danken will ich meinem Gott für seine Größe und Stärke. Er ist der Allmächtige, und ich bin sein Kind. Dieser große, starke und gleichzeitig väterlich liebende Gott muss mir nicht alle Probleme aus dem Weg räumen, die mein Leben bedrohen. Dieser wunderbare Gott wird mir durchhelfen auf meinem Lebensweg über alle Hindernisse hinweg – ob im Bereich von Versuchung und Sünde oder von Leid und Krankheit. Er wird mich durchtragen, bis ich dann einmal bei ihm in der Ewigkeit sein werde. Und auf diesem Weg durchs Leben mit ihm werde ich tausend Gründe finden zum Dankbarsein. Ich wünsche Ihnen diese spannende Entdeckungsreise auf dem Weg der Dankbarkeit Gott gegenüber! miSSion weltweit 1–2/2016 Foto: iStoCKPHoto/toniVaVeR Foto: PRiVat Dieser wunderbare Gott wird mir durchhelfen auf meinem Lebensweg über alle Hindernisse hinweg – ob im Bereich von Versuchung und Sünde oder von Leid und Krankheit. Thomas eger war viele Jahre Pastor im liebenzeller Gemeinschaftsverband. inzwischen lebt er mit seiner frau ruth im ruhestand in Bad liebenzell.
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