17 miSSion weltweit 9–10/2016 jApAn konkret Foto: Dieter HÄGele Familie Yokota – Sakie, ihr Mann Shigeru und drei Kinder – lebte seit 1976 in Niigata an der japanischen See. Ihre Tochter Megumi, damals 13 Jahre alt, gehörte in der Mittelschule zum Badminton-Sportclub. Es passiert am 15. November 1977: Megumi ist nach dem Sport mit ihrer Mitschülerin auf dem Heimweg. Sie kommt aber nie zu Hause an. Am späten Abend meldet die Familie ihr Verschwinden bei der Polizei. Die Familie und die Polizei suchen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln nach Megumi. Auch die Presse wird eingeschaltet. Ein amerikanischer Missionar hilft bei der Fahndung durch Verteilen von Flugblättern. Doch es gibt keinerlei Hinweise. Die Familie weiß lange nicht, ob Megumi überhaupt noch lebt. Eine gläubige Bekannte rät Frau Yokota, das Buch Hiob in der Bibel zu lesen. Frau Yokota tut es. Sie wird von Gottes Wort angesprochen, besucht einen Hauskreis und dann auch den Gottesdienst. 1984 lässt sie sich taufen. Nicht nur sie selbst, auch die Gemeinde betet für ihre verschwundene Tochter. Entführt nach Nordkorea 19 lange Jahre nach dem Verschwinden ihrer Tochter erfährt Familie Yokota, dass Megumi nach Nordkorea entführt wurde. Jetzt wissen sie wenigstens, dass sie noch lebt. An vielen Orten werden Gruppen gebildet, die sich um die Freilassung von Megumi bemühen. Als 2002 der japanische Premierminister Koizumi zum ersten Staatsbesuch in Nordkorea ist, gibt die dortige Regierung die Entführung von Megumi und weiteren Japanern zu und entschuldigt sich. Nordkorea hat die jungen Japaner hauptsächlich benutzt, um ihren Agenten gutes Japanisch beizubringen. Einige der Opfer lebten noch, aber Megumi sei einem Selbstmord erlegen, wird behauptet, und im Fernsehen werden Bilder von Megumis Mann und ihrer Tochter gezeigt. Familie Yokota kann und will diese Information nicht glauben. Geflohene Agenten berichten, dass sie Megumi nach dem offiziell angegebenen Todesdatum noch gesehen hätten. Außerdem: Die Untersuchung der von der nordkoreanischen Regierung übergebenen Knochenreste in der Urne ergibt, dass sie nicht zur DNA von Familie Yokota passen. Drei weitere Familien, die auch entführt waren, kommen nach und nach in ihre Heimat Japan zurück. Von anderen wird – wie im Fall von Megumi – behauptet, dass sie nicht mehr leben. Ehepaar Yokota und Angehörige von anderen Entführten sind regelmäßig zu Vorträgen unterwegs, weil sie nach wie vor alles versuchen wollen, um ihre Lieben aus den Klauen des nordkoreanischen Regimes zu befreien. Familie Yokota konnte ihr Anliegen auch den amerikanischen Präsidenten Bush und Obama und der amerikanischen Botschafterin in Japan, Caroline Kennedy, persönlich weitergeben. Durch ihre Vortragstätigkeit ist Frau Yokota viel im ganzen Land unterwegs. Wenn ein größeres Gebetstreffen stattfindet, berichtet auch die Presse darüber. So weiß jeder Japaner, dass Frau Yokota Christin ist. Seit Herr Yokota in Rente ist, lebt das Ehepaar in Kawasaki, und Frau Yokota besucht die von Liebenzeller Missionaren gegründete Gemeinde in Nakanoshima, gleich in unserer Nachbarschaft. Sie kann durch ihre Reisen nur selten am Gemeindeleben teilnehmen. Aber sie weiß sich von vielen Gebeten von Christen in ganz Japan getragen, und ihr Glaube an Gott gibt ihr Halt. Elisabeth Hägele l mithelfen: SPenDenCoDe 1340-32 Japan Dieter und Elisabeth Hägele lebten von 1986 bis Sommer 2016 in japan. Sie waren zunächst in der Gemeindegründung tätig, dann im freizeitheim in okutama und seit 2008 in der teamleitung. von januar 2017 an ist Dieter von der japanischen Gemeinde Düsseldorf als deren pastor angestellt. vor seiner Ausbildung am theologischen Seminar der liebenzeller mission war er Automechaniker. elisabeth ist krankenschwester von beruf. eine tragische familiengeschichte vermutlich ist Sakie Yokota nach der kaiserin die bekannteste frau japans. ihre berühmtheit hat sehr tragische ursachen. Wir hatten Gelegenheit, frau Yokota zu treffen und ihre Geschichte zu hören. Elisabeth und Dieter Hägele treffen Sakie Yokota.
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