MISSION weltweit – Ausgaben 2021

darum geht’s ecuador 8 Schnell wurde der nationale Ausnahmezustand ausgerufen. Strenge Lockdown-Regeln wurden durchgesetzt. Ausgangssperre ab 14 Uhr! Die letzte Ziffer des Nummernschilds bestimmte den Tag, an dem man Auto fahren durfte. Die letzte Ziffer der Ausweisnummer bestimmte die Tage, an denen man einkaufen konnte. Grundsätzlich galt Masken- und Handschuhpflicht, wenn man das Haus verließ. Bei Nichteinhaltung der verordneten Regeln drohten Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Haft. Ein beklemmendes Gefühl, Unsicherheit und viele Fragen machten sich breit. Zurück nach Deutschland Was bedeutet die unkalkulierbare Pandemie für unser impact-Team? Ein emotionales Auf und Ab für die jungen Kurzzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeiter begann. Erleichtert durften wir ihnen schließlich verkünden, dass sie bleiben könnten. Doch am folgenden Tag kam die Nachricht vom Bundesministerium, dass alle IJFDler* zurückgeholt werden. Ein Schock für die impactler. Innerhalb weniger Tage sollten sie zurückkehren – ohne die Möglichkeit zu haben, sich von ihren ecuadorianischen Freunden zu verabschieden! Der Flug wurde gebucht, Sebastian fuhr mit dem Team nach Quito – und kam mit ihnen nach Ibarra zurück! Alle Flüge waren gestrichen und der Flughafen geschlossen worden. Doch im zweiten Anlauf fand ihr Rückholflug statt, und sie konnten wohlbehalten nach Deutschland gebracht werden. Für uns als Leiter des impactTeams war es hart, die Gruppe so abrupt und unter diesen Umständen zu verabschieden. Damit fiel ein großer Teil unserer Aufgaben weg. Hinzu kam: Im Laufe der Wochen, die wir im Lockdown zu Hause verbrachten, stellte sich heraus, dass sich der Start des „Casa Ágape“ verzögert und die Eröffnung auf 2023/24 verlegt werden muss. Damit war auch der zweite Schwerpunkt unserer Arbeit zunächst einmal weggebrochen. Was machen wir jetzt noch hier? Wie geht’s weiter? Diese plötzlichen Veränderungen warfen viele Fragen auf. Frust und Enttäuschung wirbelten unsere Gefühlswelt durcheinander. Gleichzeitig kam für uns nicht infrage, nach Deutschland zurückzukehren. Wir wussten uns trotz der Zweifel am richtigen Platz. Zusammen mit einem kleinen Team aus der Gemeinde „Puente de Amor“ kam die Idee auf, eine JüngerKlopapier-Engpass und leere Regale in den Supermärkten. Nachdem wir von einem neuartigen Virus aus China gelesen hatten, überraschten uns diese Meldungen aus Deutschland. „Was geht denn da?“, haben wir uns gefragt. Doch dann gab es die erste infizierte Person in Ecuador, und damit begann die Krise auch hier. Gruppenbild mit den impactlern vor dem Abschied Foto: Soraya Meyer Außer Kontrolle!? Essensverteilung foto: hugo bedaya

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