MISSION weltweit – Ausgaben 2021

5 sambia darum geht’s missioN weltweit 5–6/2021 l Irgendwann wurde mir klar: Mamas sind Vollzeitmissionare! Jesus hat ein riesiges Herz für Kinder! In wen sollte ich mehr investieren als in diese kostbaren kleinen Menschen, die mir Gott anvertraut hat? Ja, Mama-Sein ist anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es kostet mich Kraft, ich gehe Extrameilen, die scheinbar keiner wahrnimmt. Und Gott sieht sie doch! Er sieht meine Geduld, meine Mühe, meine Freude und auch meine Tränen über meine Unvollkommenheit. Dennoch ist mein Vollzeitdienst als Mama unendlich kostbar und wertvoll in Gottes Augen. Er hat genauso „Ewigkeitswert“ wie alle anderen Aufgaben, die Menschen weltweit in Gottes Reich tun. „My children’s care and nurture is God’s best will for my life during my season as a mother“, (In etwa: Mich um meine Kinder zu kümmern, sie zu versorgen und sie aufzuziehen, ist Gottes beste Absicht für mich in meinem Leben als Mama), schreibt die christliche Autorin Sally Clarkson.1 l Und wenn dann wieder die Stimme kommt, die mir sagt, es sei nicht genug oder ich hätte Ausreden, um nicht aktiv(er) sein zu müssen? An diesen Tagen lese ich: „Sei stille dem Herrn und warte auf ihn“ (Psalm 37,7). „Gott möchte der Einzige sein, dessen Rat wir folgen, nur so können wir ein Leben in Freiheit und Gnade führen, wie er es für uns vorgesehen hat“, schreiben Sally Clarkson und Sarah Mae.2 Was Gott wichtig ist Wir wissen theoretisch, dass Gottes Maßstäbe anders sind als unsere. Trotzdem ordnen wir oft in Gedanken wichtige und unwichtige Aufgaben oder Begabungen in seinemReich. Wir bewertenmanchmal: Wer eine Aufgabe mit mehr „Publikum“ wahrnimmt, ist in unseren Augen ein „besserer“ Christ als jemand, der im Hintergrund unscheinbare Aufgaben übernimmt. Aber Gott schaut nicht darauf, was wir tun, sondern auf unsere Treue und Hingabe an ihn – in dem, was wir tun. Im Glauben nehme ich den Platz ein, den Gott mir imMoment zugewiesen hat. Ich bleibe imGespräch mit ihm, der mich immer wieder überrascht, berührt, korrigiert und mich hundertprozentig liebt. Für Gott ist es nicht wichtig, was ich im Rundbrief schreiben kann oder dass ich mich für ihn so einsetze, wie es meinem Bild einer Missionarsfrau entspricht. Gott hat mich auf wunderbare Weise gemacht. Er kennt meine Begabungen, meine Schwächen, meine Kraft und meine Grenzen. Er will mich auf einzigartige Weise gebrauchen. Und das ist manchmal anders, als ich es erwarte. Anke Meier l Viel Veränderung, Fragen bleiben So wie sich mein Gottesbild und meine Jesusbeziehung zu verändern begannen, so änderte sich auch meine Sicht auf mich, meinen Wert, meine Identität, mein Mama-Sein, mein Missionarsfrau-Sein. Ich bleibe am Fragen: Herr, wie sieht es in unserer Beziehung gerade aus? Sind wir gut miteinander? Muss etwas geklärt werden? Herr, wo schlägt dein Herz? Wo bist du am Wirken? Kann ich etwas dazu beitragen? Es geht mir immer noch oft so, dass sich die dunkle Wolke über mir zusammenbraut, die mir zuflüstert: „Du musst etwas beitragen zu Gottes Reich! Was machst du denn für ihn? Nichts, nichts was zählt!“ – Aber ich lerne, mit diesen Anklagen zu Jesus zu gehen und ihn zu fragen: „Herr, was ist dran?“ Er antwortet dann oft „einfach“ anders, als ich es erwarte. An einigen Beispielen möchte ich euch teilhaben lassen: l „Ich bin der allmächtige Gott. Geh deinen Weg mit mir und lebe so, wie es in meinen Augen recht ist“ (1. Mose 17,1). Damit habe ich eine Aufgabe, die täglich neu gemeistert werden will mit Gottes Hilfe. Hier brauche ich oft Vergebung. l „Wer in kleinen Dingen treu ist, ist auch in großen Dingen treu“ (Lukas 16,10). Jesus sagt mir: „Anke, sei treu in dem, was du tust. Du bist genau da, wo ich dich haben möchte. Sei da ein Segen, wo ich dich hingestellt habe – für deinen Mann und deine Kinder.“ 1 „the Mission of Motherhood – touching your child’s heart for eternity“ 2 „du bist nicht allein – ermutigung für Mütter von kleinen kindern“ (leider vergriffen, originaltitel: „desperate“) Gemeindegründung in Lusaka sambias hauptstadt hat rund 2,4 millionen einwohner, die aus allen stämmen und gegenden des landes kommen. die hier traditionell gesprochene stammessprache ist Nyanja. Wir gründen zusammen mit dem einheimischen Pastorenehepaar mambwe (siehe bild) eine englischsprachige gemeinde. unsere zielgruppe sind junge familien und studenten. Samuel und Anke Meier leben seit September 2005 in Sambia und begannen anfang 2020 eine gemeindegründung in der hauptstadt Lusaka. Zuvor arbeiteten sie als pioniermissionare in nabwalya und in der teamleitung in ndola. Sie haben einen Sohn und eine tochter. Vor seiner ausbildung am theologischen Seminar der LM war Samuel als kfzMechaniker tätig. anke ist ergotherapeutin von beruf. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ meier-samuel-anke Oben: Mit den Kindern der Sonntagsschule, Nabwalya Links: Spielen mit den Kindern und Homeschooling in Corona-Zeiten U Foto: nikLaS ebert FotoS: anke Meier

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