16 darum geht’s Chile Diese veränderte sich und begriff, was Weltmission bedeutet und welche Rolle sie in dem Ganzen spielen sollte. Ich hatte die Gemeinden in Chile so in Erinnerung, wie ich sie zehn Jahre vorher kennengelernt hatte: Mission galt als Auftrag für die Christen im nördlichen Teil der Welt, und die Aufgabe der Gemeinden des Südens war es, diese Missionare im Gebet zu begleiten. Aber als wir nach Chile kamen, erlebten wir etwas ganz anderes: Nicht wir brachten das Thema Weltmission in die Kirchen – Gott und sein Geist waren längst am Wirken. Etliche Gemeinden waren schon bereit, selbst Missionarinnen und Missionare zu unterstützen oder setzten sich mit dem Thema Weltmission und ihrer aktiven Rolle dabei auseinander. Mit Gott mutig neue Wege gehen So erlebten wir, wie eine kleine Gemeinde im Süden Chiles ihre Missionare Carlos und Judith in ihrer Arbeit in Afrika versorgte. Das Ehepaar war von Gott in die Mission gerufen worden und ließ sich für diesen Weg vorbereiten, ohne vorher viel darüber zu wissen. Für die beiden war es ein Wunder, dass ihre Gemeinde versprach: „Egal, was Gott euch auf diesem Weg zeigt, ob es dann euer Weg ist oder nicht: Ihr seid ein Teil von uns, und wir gehen mit euch. Und wenn ihr zurückkommt, habt ihr bei uns ein Zuhause.” Carlos und Judith besuchten zunächst eine Bibelschule in Brasilien und reisten dann mit unserer Partnerorganisation ProVisión in den Senegal in Westafrika. Dort leben sie ihre Berufung und sind ein Segen für viele Menschen, besonders für kleine Kinder. Immer wieder betont Carlos, dass sie „bei uns ähnlichen Leuten“ leben, denn auch Carlos und seine Frau kommen aus einem Hintergrund mit viel Armut. Aus Empfängern werden Gebende und Gehende Diese Missionare und ihre sendende Gemeinde sind nur ein Beispiel von dem, was wir und das Team von ProVisión erleben: Mehr und mehr Gemeinden verstehen, dass sie Teil der Mission Gottes sind und selbst missionarisch unterwegs sein können – und sollen. Der Auftrag und die Sendung Gottes in diese Welt sind heute Teil ihrer Identität und DNA. Mehr als je zuvor merken wir, wie die Gemeinde Jesu in Chile und weltweit erlebt, dass Jesus sie mobilisiert, das Evangelium bis ans Ende der Welt zu bringen. Es ist nicht mehr wie früher, dass Missionare ausschließlich vom nördlichen in den südlichen Teil der Erde kommen. Mission geschieht von überall nach überall, weil Gott eine universale Mission will. Andrés Vergara l Andrés und Katrin Vergara leben seit Juli 2017 in chile und haben drei Kinder. sie bereiten junge südamerikaner auf den missionsdienst vor. andrés unterrichtet an Bibelschulen und leitet die einjährige ausbildung von „ProVisión“ in santiago de chile, Katrin das Kurzzeitprogramm „impact chile“. Vor seinem B.a.-theologiestudium in Bad liebenzell arbeitete andrés in seiner chilenischen heimat als Buchhalter. Katrin kommt aus nagold und ist Bankfachwirtin. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/vergara Von überall nach überall Wir kamen 2017 nach Chile mit der erwartung, etwas für das reich gottes und die Weltmission zu bewegen. nach Jahren in deutschland, meiner theologischen ausbildung, erfahrungen in der gemeindearbeit und missionsvorbereitung dachten wir: endlich ist es so weit, dass wir etwas für gott und seine Kirche in Chile tun können. Judith und carlos, chilenische missionare im senegal fOtO: carlOs riffO
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