MISSION weltweit – Ausgaben 2018

27 mit imPaCt erlebt mission weltweit 3–4/2018 Mit einem Master in Maschinenbau dürfte es leicht sein, einen Job zu finden … Die Entscheidung für einen impact-Einsatz nach meinem Studienabschluss fiel mir zuerst auch alles andere als leicht. Gegen Studienende bekam ich eine Stelle angeboten und überlegte lange, ob ich sie annehmen soll. Doch ich wollte gerne nochmal ins Ausland. Im Studium hätte ich ein Auslandssemester oder -praktikum machen können, aber ich investierte mich lieber in der Jugendarbeit. Gegen Ende 2016 zog ich dann einen Bibelvers. Dieser sprach in meine Situation und forderte mich heraus, meine Bedenken zu überwinden. Ich bewarb mich bei der Liebenzeller Mission. Entspannt ging ich zum Gespräch, denn ich dachte: Wenn sich die Tür verschließt, steige ich in den Beruf ein. Nun bin ich seit einigen Monaten an der Amano-Schule in Sambia und möchte offen sein für das, was nach dem Einsatz folgt. Sollte Gott mir die Mission oder Jugendarbeit aufs Herz legen, dann bin ich bereit, diesen Weg einzuschlagen. Bisher habe ich noch keine Antwort. Doch eins ist klar: Der Weg nach Sambia war der richtige. was sind deine Aufgaben an der Amano-Schule? Ich unterstütze bei der Betreuung der 24 Jungen im Internat. Manche leben nur die Woche über dort, andere das gesamte Schuljahr. Ich bin tageweise für das Frühstück zuständig, schicke die Jungen in die Schule, spiele nachmittags mit ihnen und betreue die Grundschüler bei den Hausaufgaben. Abends lese ich mit den jüngeren Schülern einen Bibeltext oder aus einem Andachtsbuch, mit den Älteren wird gemeinsam über Verschiedenes gebetet. Zudem gestalte ich Wochenendprogramme wie Spieleabende oder Geländespiele, helfe beim Schuleinkauf, bei praktischen Aufgaben oder gebe Einzelnachhilfe. Ich kann mich hier also sehr vielseitig einbringen und auch Neues ausprobieren. kannst du deine Erfahrungen aus der ECJugendarbeit in den sambischen kontext übertragen? Acht Jahre habe ich in der Jungschar viele Erfahrungen gesammelt. 1:1 konnte ich diese aber nicht übertragen, denn jede Gruppe ist anders – auch in Deutschland. Durch die Jugendarbeit kenne ich viele Spiele und habe gelernt, vor einer Gruppe zu sprechen. Davon profitiere ich in Sambia. Es fiel mir beispielsweise leicht, ein Geländespiel vorzubereiten, da ich das schon oft gemacht habe. Als ich den Jungen erzählte, dass wir am nächsten Tag eines machen, hatte keiner Lust dazu. Das konnte ich nicht verstehen, denn meine Gruppe in Deutschland war immer wild auf Geländespiele. Aber am nächsten Tag war es umso schöner: Die Jungen haben mitgemacht und es gefiel ihnen! im Vorfeld deines Einsatzes hattest du sicher ein gewisses Bild von Sambia und der Missionsarbeit dort. was hat dich erstaunt? Ich hätte nicht gedacht, dass es hier richtig kalt werden kann. Auch überraschten mich die Menschen – sie sind sehr offen, freundlich und hilfsbereit. Einheimische brachten mich sogar zum Bus, obwohl sie woanders hin mussten. Erstaunt hat mich zudem, dass die Kultur und das Leben auf Amano – wie in den Städten Sambias – eher westlich geprägt ist. Wir haben hier kein klassisches afrikanisches Dorfleben. Darum nennen wir es das „Amano-Land“. ● impact ist das Programm für missionarische kurzeinsätze der liebenzeller mission. Jährlich unterstützen rund 100 junge erwachsene die missionarische, soziale und auch praktische arbeit der langzeitmissionare. mehr: www.impacteinsatz.de mr Johannes im amanoland Johannes mack aus Filderstadtsielmingen engagiert sich für ein Jahr in sambia. zuvor hat der 26Jährige sein maschinenbaustudium abgeschlossen. mit ihm sprach annChristin reichmann. Oben links: Das Geländespiel ist neu für die Jungen. Sie nennen ihren Betreuer „Mister Johannes“. Oben rechts: Selfie mit freundlichen Sambiern Unten: Johannes (rechts) hilft beim Bau einer Insaka (typisches Versammlungshaus). Fotos: JohannEs mack Foto: sVEn mitschElE

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