MISSION weltweit – Ausgaben 2018

23 Tomo (Name geändert) wohnt ganz in der Nähe. Vor einigen Wochen las er zum ersten Mal, was auf den Schildern steht. Er realisierte, dass es hier eine Kirche gibt. Am nächsten Sonntag kam er einfach vorbei. Nach dem Gottesdienst konnte ich ihm alles zeigen und lange mit ihm reden. Tomo hatte keine Ahnung von Kirche, Gottesdienst, Bibel und Glaube und stellte sehr viele Fragen. Besonders beeindruckt hatte ihn die Atmosphäre und dass einfach jeder kommen darf. Im Gespräch wurde deutlich, dass Gott schon über Jahre an ihm dranblieb. Vor etwa 17 Jahren bekam er in einer Jugenderziehungsanstalt von einer Gefängnismission ein Buch geschenkt, in dem ehemalige Verbrecher berichten, wie sie zu Jesus gefunden haben. Aber das Buch verstaubte im Bücherregal, und Tomo wählte weiterhin schlechte Wege, die sein Leben ruinierten. Vor einiger Zeit kam er an einen Punkt, an dem er realisierte, dass sich in seinem Leben etwas Grundlegendes ändern musste. Er erinnerte sich an dieses Buch und begann, darin zu lesen. Als er dann noch unsere Schilder entdeckte, fiel ihm der Weg in die Kirche nicht mehr schwer. Zum ersten Mal hörte er, dass es einen Gott gibt, der ihn liebt und seine Sünden vergeben will. Von dieser Botschaft war er sehr bewegt. Seither kommt Tomo jeden Sonntag. Er hat schon das ganze Neue Testament durchgelesen. Weil er aber nicht versteht, was er hört und liest, trifft er sich ein- bis zweimal in der Woche mit mir oder einem anderen Mitarbeiter. Gerade gehen wir Schritt für Schritt das Johannes-Evangelium durch, wir beten und verbringen Zeit miteinander. Es ist genial zu sehen, welchen Hunger Tomo nach Gott hat! Lothar Sommer Gott gibt keinen auf Obwohl unsere Kirche in Hongodai/Japan auf einem Hügel steht, kann man sie leicht übersehen. Deshalb wurden unten an der Straße zwei Hinweisschilder angebracht – auch damit man die schmale Einfahrt nicht verpasst. Das hatte Folgen! Hinweisschilder am Strommasten FOTO: LOTHAR SOMMER LIEBENZELLER MISSION AKTUELL MISSION weltweit 9–10/2018 mit. Es wurde gestrichen, geputzt, Böden verlegt, gefliest. Daneben ergaben sich wertvolle Gespräche, wir haben die schöne Natur genossen und die Gemeinschaft miteinander. Zurück in Yokohama lag der „Deutsche Nachmittag“ vor uns: Wir backten typisch deutsche Kuchen, bereiteten ein Programm vor und beteten dafür, dass Menschen der Einladung folgen. Zunächst kamen nur wenige Gäste, aber der Raum war dann voll besetzt, als ein junger Mann aus unserer Gruppe von seinem Motoradunfall und Gottes wunderbarem Eingreifen erzählte. Man spürte, die Besucher waren nachdenklich. Das Kuchenbuffet wurde eröffnet, und zu unserer Freude hielten sich die Gäste nicht landestypisch zurück, sondern ließen es sich schmecken! Wir sind dankbar für das, was Gott bewirkt hat und beten, dass der eine oder andere Kontakt bestehen bleibt. Rückblickend sind wir erstaunt über den reibungslosen Verlauf der Reise. Wir wurden von Gott reich beschenkt! Voller Dankbarkeit denken wir an die Zeit, die wir an der Seite von Familie Beck verbracht haben! Wir beten, dass Thomas und Irene Kraft und Ausdauer für ihre vielen Aufgaben und Unterstützung für ihren Dienst bekommen. Irene Friesen Der „Deutsche Nachmittag“ in Tokaichiba findet großen Anklang.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=