MISSION weltweit – Ausgaben 2018

15 MISSION weltweit 9–10/2018 MALAWI DARUM GEHT’S FOTOS: JOACHIM BERGER Einsatz und die Hilfe, die wir bieten. Aber wenn das alles wäre, würde es nicht viel nützen. Dann würden wir zwar Lebensbedingungen verbessern und äußere Umstände angenehmer machen. Aber wir würden uns nicht darum kümmern, dass Menschen in Angst und Schrecken leben, dass sie keinen Frieden im Herzen haben, dass sie ohne Zuversicht und Ewigkeitsperspektive sind. Tatsächlich sind wir hier, weil wir, gemäß dem Motto der Liebenzeller Mission, mithelfen, dass sie erkennen, worumes inWirklichkeit geht: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und die Wahrheit erkennen.“ (1. Timotheus 2,4) Durch Gottes Gnade dürfen wir in unserem Umfeld, an der Bibelschule, in Kirchen und anderswo immer wieder erleben, wie dieser Gott Menschen verändert. Sie legen ihr Leben in die Hand Jesu. Sie setzen ihre Hoffnung allein auf ihn. Sie vertrauen darauf, dass sie durch sein Blut gereinigt und geheiligt sind und werden. Christen fangen an, Schritte in ihrem jungen Glauben zu gehen. Sie gehen, fallen und stehen wieder auf. Oft haben sie noch Angst, den Ansprüchen der Familie, der Verwandtschaft, des Dorfes nicht zu genügen. Auch die Sorge, ob Jesus wirklich ausreichend schützt vor der Macht des Zauberdoktors. Und sie fragen sich: Reicht die Segnung des Neugeborenen aus oder wird nicht doch noch ein Schutzzauber benötigt? Vertraut man vor einer größeren Reise auf das Gebet oder erwirbt man besser zusätzlich ein Amulett? Genügt das Segensgebet eines Pastors für das neue Haus oder benötigt man auch einen Schutzzauber über der Tür und den Fenstern, damit die bösen Geister nicht ins Haus kommen und Menschen krank machen, den Schlaf rauben, Unruhe stiften oder Ähnliches tun? Der Druck, der auf praktizierenden Christen in Malawi lastet, ist enorm. Für diese Geschwister da sein dürfen, mit ihnen beten, sie durch Gottes Wort ermutigen, mit ihnen Leben teilen, einen Weg mit ihnen gehen, Erfahrungen und Erlebtes austauschen, Veränderung gemeinsam erleben, geistliches Wachstum erfahren – all das macht Freude. Es bringt wirkliche Veränderung im Leben und im Sterben, und deshalb sind wir hier! Es ist Gottes Herzensanliegen, dass Menschen frei werden und in ihm ein neues Leben finden! Vom Animismus geprägte Gottesbilder Wird es reichen? Sieht Gott alles, was ich für ihn tue? Wenn ich heute Nacht sterben würde, bin ich dann bei ihm? Wird er mich empfangen? Oder wiegen meine Sünden schwerer und ich muss in die Hölle? Auch von solchen Fragen werden viele unserer Geschwister gequält. Noch oft haben sie ein altes, vom Animismus geprägtes Gottesbild im Kopf. Deshalb gehen wir auch diesen Fragen auf den Grund in Gottesdiensten, an der Bibelschule, in der Jugendgruppe oder in der Jungschar. Das ist anstrengend und bereichernd zugleich. Doch welch ein Vorrecht, selbst mit der Gnade Gottes beschenkt zu werden und sie zu leben, sie zu verkündigen und mit unseren Brüdern und Schwestern zu teilen, damit auch sie Gewissheit haben! Wir dürfen ihnen helfen, Schritt für Schritt die Wahrheit zu erkennen und gemeinsam im Glauben wachsen. Wir dürfen ihnen Gott näherbringen. In diesem Sinne sind wir sehr gerne Kulturzerstörer! Weil wir erleben, wie Menschen aus einem von Angst geprägten Leben zur Freude und Freiheit in Christus finden. Eine neue Kultur wird geschaffen, die frei macht und zu Gott führt, wenn die Freude an ihm („Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ Philipper 4,4) nicht nur Lippenbekenntnis, sondern wahrhaftes Zeugnis ist, und wenn auch Philipper 4,6 im Alltag gelebt wird („Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“). Mission ist keine Nebensache, sondern unverzichtbar. Durch sie wird unsere geistliche Familie im Himmel noch größer, und darüber freut sich Gott! Joachim Berger l Joachim und Mirjam Berger waren von August 2011 bis Juli 2018 für die theologische und handwerkliche Ausbildung malawischer Pastoren am Chisomo-Zentrum verantwortlich. Zuvor haben sie zwei Jahre die Sprache Chichewa und die Kultur des Landes kennengelernt. Vor seiner theologischen Ausbildung in Bad Liebenzell war Joachim Kfz-Mechaniker. Mirjam ist Pharmazeutisch-technische Assistentin. Die beiden haben drei Töchter. Nach dem Heimataufenthalt übernehmen sie im Sommer 2019 eine neue Aufgabe in Malawi. Studenten und Mitarbeiter am Chisomo-Zentrum Wasser holen am Brunnen Mithelfen: SPENDENCODE 1660-32 Malawi

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