MISSION weltweit – Ausgaben 2016

MiSSioN weltweit 5–6/2016 22 Für unseren Umgang miteinander gibt Paulus uns einen wichtigen Rat: „Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe“ (Epheser 4,15). Wir sollen bei der Wahrheit bleiben und zu ihr stehen. Allein dieser Satz provoziert heute. Was ist denn Wahrheit? Meinst du deine Wahrheit? Wer den Anspruch, dass er die Wahrheit kenne, nur andeutet, wird in Frage gestellt. Was ist Wahrheit? Wir alle sind in unserer Wahrnehmung und Sicht begrenzt. Wir tun gut daran, bescheiden zu sein, auf andere zu hören und lernfähig zu bleiben. Da ist was dran. Wer aber gleichzeitig daraus macht, dass es die Wahrheit nicht gibt, der irrt ebenfalls. „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist“ (Micha 6,8), erinnert der Prophet Micha seine Zeitgenossen. Gott hat in seinem Wort zu uns gesprochen. Er kennt unsere Herzen und sieht, wie wir mit seiner Wahrheit umgehen. Wir sollen uns an der Wahrheit orientieren und wahrhaftig sein. Gleichzeitig sind wir aufgefordert, die Wahrheit in Liebe zu sagen. Wer in Liebe mit anderen Menschen redet, der will nicht in erster Linie Recht haben. Er stellt den anderen nicht bloß. Er vermeidet unbarmherzige Verletzungen. Er möchte dem anderen Gutes tun und ihm helfen. Wir sollen die Wahrheit sagen, aber so, dass sie der andere hören kann. Wer anderen die Wahrheit um die Ohren haut, muss sich nicht wundern, wenn es zu heftigen Gegenreaktionen kommt. Wer in Liebe redet, muss nicht alles gesagt haben, aber er hat auch den Mut, das Unangenehme anzusprechen. Wie reden wir miteinander und übereinander? Wie oft geschieht es, dass in Gegenwart eines Menschen nichts gesagt, aber richtig vom Leder gezogen wird, wenn die Person gegangen ist. Mitarbeiter sind nicht bereit, einem Kollegen zu sagen, was sie an ihm problematisch finden. Aber sie beschweren sich bei ihrem Vorgesetzten über ihn – möchten aber auf keinen Fall, dass ihr Name in diesem Zusammenhang genannt wird. Manche fühlen sich berufen, deutlich die „Wahrheit” über andere kundzutun und das, obwohl sie weder die Person noch die Zusammenhänge kennen. Die Wahrheit in Liebe sagen heißt: nicht feige zu kneifen, sich zur Wahrheit zu stellen, sie nicht unter den Teppich zu kehren und sie nicht um des lieben Friedens willen zu verschweigen – und gleichzeitig das Beste des anderen im Blick zu haben. Das ist etwas, was wir in unserer Gesellschaft dringend brauchen. Ihr Pfarrer Detlef Krause Direktor Schweigen um des lieben Friedens willen? AktUelle iNFoS O im Internet unter: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail (bitte anfordern): www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O vomBand abhören: telefon 07052 17-111 SpeNDeN liebenzeller Mission Sparkasse pforzheim calw iBAN: De27 666500850003 3002 34 Bic: pzHSDe 66 Die liebenzeller Mission ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden, Schenkungen und Vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. Bitte vermerken Sie den beim Artikel angegebenenSpendencode auf ihrer überweisung, wenn Sie diese Arbeit unterstützen möchten. Herzlichen Dank! Mithelfen: sPendenCode 1440-32 Mithelfen: sPendenCode 1440-32 3 Klartext in der angelsächsischen Welt sind Deutsche für ihre direkte Art zu kommunizieren bekannt – und deshalb nicht immer beliebt. in anderen kulturen drücken sich Menschen indirekter aus und achten darauf, dass das Gegenüber in der öffentlichkeit nicht bloßgestellt wird. Diese Art, miteinander zu reden, halten Deutsche wiederum für scheinheilig und unehrlich. Die Wahrheit muss doch zur Sprache kommen. Was soll das Drumherumgerede?

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