26 jUgEND UND miSSioN Ein Glück, dass wir Tamara dabei haben. Tamara spricht Arabisch, ihre Eltern sind Missionare. Sie ruft die Kinder zu sich. Es folgen wilde Wortwechsel, die Kinder wirken erstaunt und gespannt. Ein Junge ruft seinen Vater her: „Eine Araberin, eine Araberin!“ Was machen wir hier? REACH, eine Jugendfreizeit mit missionarischem Einsatz. Für unser siebenköpfiges Team war ein Kinderzeltlager geplant. Dazu wollten wir die Flüchtlingskinder einladen. Doch es entsteht weit mehr: Sie fragen, ob wir Deutschunterricht anbieten könnten. Unser Zeitplan ist voll bis obenhin. Aber diese Bitte wollen wir ihnen nicht abschlagen. Es brennt uns auf dem Herzen, irgendwie zu helfen. Sonntagabend ist noch frei, wir laden sie also ein. Beim weiteren Nachdenken wird uns bewusst, dass wir durch alleinigen Deutschunterricht nicht nachhaltig helfen können. Eine langfristige Lösung muss her. So werden auch der Bürgermeister und der Pfarrer der Stadt eingeladen. Ein großer Stuhlkreis mit Knabbereien empfängt die ersten Gäste … natürlich die Deutschen, pünktlich fünf Minuten vor der Zeit. Es stoßen auch einige Erzieherinnen und weitere Interessierte dazu. Eine halbe Stunde vergeht, bis die ersten Autos von uns mit den Flüchtlingen ankommen. Es braucht zwei Fahrten, bis alle da sind. Im Pfarrgarten spielen die REACH-Teilnehmer mit den Kindern, während drinnen ein reger Austausch stattfindet. Der Pfarrer moderiert den Abend, Tamara übersetzt fleißig. Die Syrer erzählen, wo sie herkommen und wie es ihnen geht. Eine Frau berichtet von einer zerbombten Schule und den Straßenschlachten. Von dem, was sie zurückließen: Familie, Freunde, Beruf, Sprache, Heimat. Die Syrer fragen, die Deutschen fragen. Die Erzieherinnen versichern den Müttern, dass sie gerne mit ihren Kindern kommen können. Der Bürgermeister kann einen nötigen Arzttermin vereinbaren, der Pfarrer und Tamara werden die Patienten am nächsten Tag dorthin begleiten. Für den Deutschunterricht will der Bürgermeister pensionierte Lehrer und Bekannte anfragen. Es entsteht viel mehr, als wir gedacht hätten: Zwar kein Sprachkurs, aber es werden Fragen beantwortet, Menschen finden Gehör, Barrieren und Berührungsängste werden überwunden und Perspektiven geschaffen. Wir durften bei diesem REACH-Einsatz Hoffnung weitergeben – den Erwachsenen mittels praktischer Hilfestellung und den Kindern dadurch, dass sie einfach frei und unbeschwert toben und spielen konnten. Wir waren einfach da. Bereit für Gottes Handeln. Wir konnten Zeugnis geben, indem wir das Evangelium lebten. Und das Kreuz an der Wand im Gemeindehaus haben sie bestimmt gesehen. Mona Stäudle studiert an der internationalen hochschule Liebenzell und war Teamleiterin bei REach 2015 in mecklenburg-Vorpommern REACH 2016 mit und für gott unterwegs sein in mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-anhalt, Niedersachsen, hessen … Sechs Tage Schulung, Teambuilding, gemeinschaft und viel Zeit mit gott, danach neun Tage missionarischer Einsatz in einer gemeinde vor ort. gott handelt. auch heute noch. Durch Dich! Termine: 16. bis 30. juli 2016 / 13. bis 27. august 2016 Teilnehmer: ab 14 jahre preis: 199 € bis 31. 5. 2016, danach 240 € Teamleiter: ab 21 jahre preis: 65 € (inkl. Teamleiterwochenende in bad Liebenzell) bustransfer: wenn gewünscht zzgl. 85 € infos & anmeldung: www.teensinmission.de/ reach arabisch – Deutsch – arabisch Die plattenbausiedlung am Stadtrand ist bestimmt aus DDR-Zeiten. Viele Wohnungen stehen leer. kinder rennen über den geteerten hof. Was sie reden, verstehe ich nicht. Ein REACH-Team im Einsatz Fotos: PAsCAL DÜRR
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