24 Fotos: tABEA KÖhLER, mARtIN AUCh Damals befand sich das Land in einer wirtschaftlich sehr guten Situation. Arbeitslosigkeit war kein Thema. Deshalb kamen vor allem Menschen aus Südamerika, Rumänien und Marokko, um Arbeit zu finden. Das wurde auch in der Gemeindearbeit sichtbar: Evangelische Christen aus Südamerika und Rumänen gründeten in Spanien Gemeinden oder schlossen sich bestehenden Kirchen an. In Castellón gab es im Jahr 2005 die größte rumänische Gemeinde außerhalb Rumäniens! Zwar ist die wirtschaftliche Lage jetzt nicht mehr so rosig, und mancher ist wieder in seine Heimat gezogen. Doch auch heute noch ist die Gesellschaft international, und somit ist auch Gemeindearbeit nur international zu denken. Oft reagieren die Ausländer eher auf das Evangelium – nicht zuletzt deshalb, weil sie durch ihre Zuwanderung sämtlichen Halt verloren haben. Diese Tatsache ist eine große Chance und sollte nicht außer Acht gelassen werden. INTEGRATION KONKRET >> SpaNiEN Andreas und Simona Eckel haben drei kinder und leben seit 2005 an der spanischen costa azahar. auf das Sprachstudium folgte zunächst jugendarbeit in grao de castellón, seit 2008 eine gemeindegründung in benicarló. Daneben missions- und gemeindearbeit in der Region. Vor seiner ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller mission war andreas Elektroinstallateur. Simona ist krankenschwester von beruf. gemeinde international als wir im jahr 2005 ausreisten, dachten wir, wir würden vor allem mit Spaniern arbeiten und spanische gemeinden gründen. an der mittelmeerküste angekommen, wurde uns schnell klar, dass diese Vorstellung nicht ganz der Realität entsprach. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nicht beauftragt sind, deutsche, spanische oder sonstige Königreiche zu bauen, sondern gemeinsam und trotz der Unterschiede am Bau des Reiches gottes teilhaben. In unserer Gemeinde sind viele Länder und Kulturen vertreten. Es versammeln sich Spanier, Argentinier, Venezolaner, Ecuadorianer, Kubaner, Rumänen, Nigerianer, Franzosen und Deutsche, um den gleichen Gott zu suchen und anzubeten. Diese Tatsache ist Bereicherung und gleichzeitig Herausforderung. Es muss auf Eigenheiten geachtet werden, denn jeder bringt seine Heimatkultur und seine Glaubenserfahrung mit. Wie schön ist es zu wissen, dass wir durch Jesus verbunden sind und alle als Fremdlinge miteinander auf dieser Erde zu Gast sind (siehe Hebräer 13,14 und 1. Petrus 2,11). Es ist wichtig zu verstehen, dass wir nicht beauftragt sind, deutsche, spanische oder sonstige Königreiche zu bauen, sondern gemeinsam und trotz der Unterschiede am Bau des Reiches Gottes teilhaben. Schon in den ersten Gemeinden der Kirchengeschichte waren Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Kreisen zur Gemeinschaft berufen: „Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.“ (1. Korinther 12,13). Durch internationale Wanderungsbewegungen und Flüchtlingsströme sind Christen herausgefordert, über ihren Gartenzaun zu blicken und internationale Gemeinde Jesu zu werden. Ein sehr interessanter Bibeltext in diesem Sinne ist Apostelgeschichte 17,26–27. Hier wird deutlich, dass Gott Grenzen setzt und versetzt, damit Menschen Gott suchen und finden können! Menschen, die aus ihremgewohntenUmfeld in ein neues Land kommen, suchen Stabilität und Halt. Genau das können Christen ihnen in Jesus und in einer Gemeinde anbieten. Menschen aus Ländern, in denen Mission unmöglich ist, sind auf einmal unsere Nachbarn. Die Frage wird sein, ob wir es schaffen,ihnendenJesusvorzustellen,andenwir glauben und der sie so sehr liebt, dass er für sie gestorben ist. Sind wir bereit,gewisseTraditionenzu „opfern“, damit Menschen aus anderen Kulturen in unsere Gemeinschaften aufgenommen werden können? Andreas Eckel ● Musikteam bei der Gemeindefreizeit mithelfen: sPENDENCoDE 1780-32 spanien
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