MISSION weltweit – Ausgaben 2016

5 miSSion weltweit 9–10/2016 burunDi DArum Geht’S FotoS: aleXanDer BiSkuP Es ist abends, unsere beiden Kleinen sitzen in der Badewanne, als es an der Haustüre klingelt. Ein Pastor kommt spontan mit seinen drei Kindern vorbei. Wir grüßen uns, und ich lade ihn ein, ins Haus zu kommen – so wie es der burundischen Gastfreundschaft entspricht. Er wusste, dass mein Mann Alex auf einer Tagung ist, und so wollte er vorbeischauen. Das vorherrschende Thema ist, wie so oft in der letzten Zeit, die angespannte Lage in Burundi. Ängste und Hoffnungen wechseln sich ab. Wie sieht die Zukunft aus? Fragen, auf die keiner eine Antwort geben kann. Es ist schwer, gesicherte Informationen zu erhalten. Es gibt keine unabhängigen Radiostationen mehr, die meisten Neuigkeiten verbreiten sich durch soziale Netze. Und so sind Gerüchte und die Mund-zuMund-Propaganda oft die einzigen Quellen. Auch der Pastor berichtet von einem Gespräch. Sein Gegenüber sagte: „Es dauert nicht mehr lange, bis die Rebellen zuschlagen. Ich habe gesehen, wo sie sich verstecken und was sie haben.“ Der Pastor erklärt mir, dass diese Quelle sicher sei. Wir reden darüber, ob man solchen Nachrichten trauen kann. Etwas ratlos sitze ich da. Ich kann die Menschen gut verstehen. Sie haben Angst um ihr Leben und das ihrer Familie. Und ich selbst frage mich auch: Soll ich den Worten glauben, oder ist es wieder eine dieser Geschichten, durch die sich Angst und Schrecken nur zu schnell in den Herzen der Menschen verbreiten? Die beständige Wahrheit Ich erzähle, dass viele Menschen auf der ganzen Welt für die Situation in Burundi beten. Ich stimme dem Pastor zu: Die Lage ist keineswegs gut, und Angst ist in einer solchen Situation verständlich. Aber wir können dennoch daran festhalten, dass Jesus keine Situation entgleitet. – Kurz zuvor hatten Alex und ich uns darüber unterhalten, was wohl schon geschehen wäre, würden nicht so viele Menschen für das gebeutelte Land beten! Dies sage ich unserem einheimischen Pastor, und ich mache ihm Mut, unserem Gott auch weiter zu vertrauen und bei aller Unsicherheit dieser Wahrheit zu glauben, dass er die Welt und auch die Krise in Burundi überwunden hat. Manchmal klingen diese Worte hohl und leer, dennoch geben sie in solchen Situationen Beständigkeit und Hoffnung. Und so beenden wir unser Gespräch mit einem Gebet und der Bitte an unseren Gott, dass er weiterhin die Situation in seine Hände nimmt und wir in allen Situationen SEINEN Frieden erfahren. Im vergangenen Jahr haben wir öfters mit unseren burundischen Kollegen und Freunden genau diese Erfahrung gemacht: Wir müssen in dem Wirrwarr der Informationen und dem Filtern dessen, was Wahrheit und Lüge ist, unseren Blick von der Angst und Sorge abwenden. Jesus ist und bleibt der feste Grund, und dieser Wahrheit, diesem Jesus, können wir uns auch weiterhin anbefehlen. Jesus sagt von sich selbst, dass ER der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Johannes 14,6). Oft bleibt uns nichts anderes übrig, als genau diese altbekannte und dennoch aktuelle Tatsache in Gesprächen weiterzugeben und sie uns gegenseitig zuzusprechen, um im Sumpf der Gerüchteküche nicht unterzugehen. Halten wir uns auch weiter an IHN! Tabea Biskup l mithelfen: SPenDenCoDe 1620-32 Burundi Alexander und Tabea Biskup leben mit ihren drei kindern in burundi. 2010 sind sie zum ersten mal ausgereist. Sie begleiten die Gemeinde- und jugendarbeit unserer partnerkirche, schulen mitarbeiter und unterrichten an der bibelschule in muramvya. Alex ist zudem pastor im englischsprachigen Gottesdienst in bujumbura. er absolvierte nach dem Abitur die Ausbildung am theologischen Seminar der liebenzeller mission. tabea ist erzieherin von beruf. Wenn die Gerüchteküche brodelt burundi hat ein schweres jahr hinter sich. Seit dem versuchten putsch gibt es keine unabhängigen medien mehr. Welche nachrichten sind wahr, welche nicht? Wir stoßen immer wieder auf große unsicherheit bei den menschen, wenn es um diese frage geht. Jugendfreizeit in Buta. Mit dem Mobiltelefon und über soziale Netzwerke werden Neuigkeiten ausgetauscht. Großes Bild: Mobilfunkmasten prägen das Stadtbild in Muramvya.

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