Meine Mission – Ausgaben 2018

APRIL’18 JUDA:  GEFANGENER UND MISSIONAR Ich begann also, täglich abends Gottes- dienste in unserem Zellblock zu halten. Zuerst waren wir eine kleine Gruppe, aber bald kamen immer mehr. Die Gottes- dienste sind jetzt fester Bestandteil im Tagesablauf. Selbst die Häftlinge, die nicht kommen, respektieren es und stö- ren nicht. Mit der Zeit merkten wir, wie sich etwas im Gefängnis veränderte. Es wurde ru- higer, und die Wärter behandelten uns freundlicher. Wir beteten für die Wär- ter, die uns grundlos schlugen, und Gott sorgte dafür, dass sie versetzt wurden. So erleben wir auch hier Gottes Macht. Anfänglich haderte ich mit Gott, weil er zuließ, dass ich ins Gefängnis musste. Heute sehe ich seinen Auftrag darin, dass ich die Gute Nachricht mit den Gefange- nen teile und hier als Missionar lebe.“ • Johannes Wälde besucht regelmäßig das Gefängnis in Wewak   PAPUA-NEUGUINEA „Mein Name ist Juda. Ich lebe im Gefängnis in Wewak. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge wurde ich zu zehn Jahren Haft verurteilt. Als ich 2011 ins Gefängnis kam, war ich rebellisch und dickköpfig. Ständig gab es Schlägereien unter den Gefangenen und mit den Wärtern. Eines Tages reichte es dem Leiter und er bestellte eine Son- dereinsatztruppe. Wir wurden gedemütigt und geschlagen und so für unser rebel- lisches Verhalten bestraft. Nach diesem fürchterlichen Tag wusste ich, dass sich etwas ändern musste. Früher hatte ich in der Jugendarbeit mei- ner Kirche mitgeholfen. Die Botschaft von der Liebe Gottes fiel mir jetzt wieder ein. Ich bat Gott um Vergebung für meine vie- len Verfehlungen und fing ein neues Le- ben mit Jesus an. Bald spürte ich, dass Gott wollte, dass ich unter den Gefange- nen arbeite. Juda  arbeitet  auf  dem   Gefängnisgelände   in  der Werkstatt mit.

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