MISSION weltweit – Ausgaben 2021

27 schwestern konkret mission weltweit 3–4/2021 Sie kam 1952 quasi vor der Haustür der Liebenzeller Mission zur Welt – im rund zehn Kilometer entfernten Althengstett. Dort wuchs sie in einem christlichen Elternhaus mit vier Geschwistern behütet auf. Von klein auf besuchte Elsbeth die Veranstaltungen der örtlichen Süddeutschen Gemeinschaft. Mit etwa 14 Jahren „kniete ich vor meinem Bett nieder und bat Jesus, in mein Leben zu kommen und die Führung zu übernehmen.“ Nach der Konfirmation arbeitete sie in der Jungschar und im Jugendbund mit, und nach der Schulzeit absolvierte die junge Frau eine Ausbildung zur Steuerfachgehilfin. Immer wieder bewegte sie die Frage, was Gott für ihr Leben geplant hat. Die Antwort fand sie in der Aufforderung Jesu an Simon und Petrus (Markus 1,17): „Folgt mir nach, ich will euch zu Menschenfischern machen.“ Diesem Ruf zu folgen, „fiel mir nicht schwer“. Ihr Vorbild war die Liebenzeller Schwester Marianne Wendel, die in ihrem Bezirk arbeitete: „Ihr Leben und ihr Dienst waren so fröhlich, echt und authentisch. Das hat mich sehr beeindruckt und ermutigt, auch den Weg als Schwester zu gehen.“ Ein Wunsch wird begraben 1975 trat sie in die Schwesternschaft ein. Nach dem dreijährigen Besuch der Bibelschule wurde Schwester Elsbeth in die Christlichen Gästehäuser Monbachtal gesandt – und das entsprach überhaupt nicht ihren Vorstellungen. Es fiel ihr nicht leicht, ihren Wunsch zu begraben, in der Gemeinschaftsarbeit tätig zu sein. „Doch bald erkannte ich, wie gut es Gott gemacht hatte.“ Denn innerhalb von zwei Jahren starben ihr Vater und zwei Geschwister. „Wie wichtig war es da, dass ich in der Nähe arbeiten und meine Mutter unterstützen konnte.“ Als Elsbeth Pfeiffle 1995 ins „Friedensheim“ in Calw-Stammheim entsandt wurde und zwei Jahre später die Leitung übernahm, erklärte sich ihre Mutter bereit, auch dort einzuziehen. Hier, im damaligen Seniorenheim der Liebenzeller Mission, wurde sie sehr gut versorgt und war in der Nähe ihrer Tochter. 2006 wurde Schwester Elsbeth die Leitung des Feierabendhauses auf dem Missionsberg übertragen. Wieder erlebte sie, wie optimal Gott führt: „Die neun Jahre im Friedensheim waren eine gute Vorbereitung für diesen Dienst.“ Bis zum Ruhestand war sie gerne Hausmutter bei den alt gewordenen Schwestern. „Im Rückblick kann ich Gott von ganzem Herzen danken für seine wunderbare, präzise Führung!“ Sie erlebt, was Charles de Foucauld (1858-1916) so festgehalten hat: „Der gütige Gott, der uns führt, wie es ihm gefällt, hat die Dinge von langer Hand machtvoll und behutsam vorbereitet.“ Wieder zurück im Monbachtal Mit 65 Jahren gab sie die Verantwortung ab. „Das bedeutet für mich aber nicht, nichts zu tun.“ Da erreichte sie die Anfrage von Armin Jans, Lei- ter des Monbachtals, dort wieder mitzuhelfen. Seit Mai 2017 ist sie vor allem an der Rezeption tätig – „und auch dort, wo sonst Hilfe nötig ist.“ Der Dienst macht ihr viel Freude – und das sieht man ihr an: „Ich freue mich riesig, wenn ich inzwischen erlebe, wie die Kinder der Gäste von damals nun mit ihren Familien zu uns kommen und fröhlich und begeistert sagen: ‚Wie schön, Schwester Elsbeth, du bist ja auch wieder da!‘“ Ihre Erfahrungen fasst sie so zusammen: „Wenn ich nach Gottes Willen lebe, wird mein Leben gut, auch wenn die Wegführung nicht immer nach meinen Wünschen verläuft.“ Claudius Schillinger Gott führt wunderbar präzise Gott führt gute Wege – auch wenn es oft anders verläuft als ursprünglich gewünscht. Das beweist eindrücklich das Leben von Schwester Elsbeth Pfeiffle. Los geht’s zur Schwestern- freizeit Foto: S. Erika Leimenstoll Foto: S. Annegret Tiessen Bilder oben: Schwester Elsbeth ist vielseitig begabt.

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