23 mission weltweit 3–4/2021 einander, was es heißt, zu neuen Ufern aufzubrechen (vgl. Markus 4,35). Wir hören auf Gott und beten. Wir tauschen uns darüber aus, worüber wir im Blick auf die Arbeit dankbar sind. Zahlreiche Notizzettel werden an die Tafel geheftet, und ich freue mich über das, was Gott bereits geschenkt hat. Darüber hinaus ringen wir damit, den künftigen Fokus zu klären sowie Ziele festzulegen. In Einzelgesprächen mit den Missionarinnen und Missionaren hören wir hin, fragen nach, versuchen zu verstehen und zu vermitteln, machen Mut und beten miteinander. Ich freue mich an ihrer Liebe zu den Menschen. Auch wenn der Strategieprozess noch nicht abgeschlossen ist und nicht jede Frage geklärt werden kann, bin ich froh, dass wir ein gutes Stück vorwärtsgekommen sind. BeWEGt von Projekten und Partnern Als Liebenzeller Mission unterstützen wir zahlreiche Projekte unserer Partnerkirche und ihres Sozialzweigs. Dazu zählen das Kinderdorf in Khulna sowie das Mädchen- und Jungen-Internat in Dinajpur. Viele schutzbedürftige und arme Kinder werden hier ganzheitlich begleitet, geistlich geprägt und bekommen eine gute Schulausbildung. Daher ist es uns eine große Hilfe, die jeweiligen Verantwortlichen persönlich kennenzulernen und uns die Projekte vorstellen zu lassen. Besonders beeindruckt mich David, der Leiter des Jungen-Wohnheims. Er selbst war als Junge hier im „Hostel“ und profitierte von der Fürsorge und Begleitung. In den Gesprächen mit der Kirchenleitung in Dhaka kommt zum Ausdruck, wie sehr die Partnerschaft geschätzt wird. Der Kirchenpräsident resümiert zum Ende der Sitzung: „Mit eurem Besuch in der CoronaZeit habt ihr zum Ausdruck gebracht, wie wichtig euch unsere Partnerschaft ist. Wir danken euch sehr und bitten euch, daran festzuhalten.“ Spätestens jetzt ist mir klar, wie positiv unser Besuch bewertet wird und wie notwendig weiteres Personal ist. Ich freue mich besonders am Ziel der neu gewählten Kirchenleitung: Sie will in den nächsten fünf Jahren finanziell unabhängig von Zuschüssen der LM sein. Darüber hinaus staune ich über den Segen von TEE, der Außerschulischen Theologischen Arbeit, in die unsere Missionare von Anfang an involviert waren und noch immer sind. TEE ist für viele Gemeinden die einzige Möglichkeit, qualifizierte theologische Mitarbeiter zu bekommen. Der Bedarf ist ungebrochen hoch. Aktuell zählt die Kirche 340 TEEStudierende. TEE ist die Grundlage für weitere akademische Studienprogramme. Das CCTB (College of Christian Theology Bangladesh) bietet akkreditierte Bachelor- und Masterstudiengänge an. Hier treffen wir das Leitungsgremium und das Lehrpersonal. Gegenwärtig begleitet die Hochschule etwa 200 TEE-Tutoren, die TEE-Gruppen mit rund 7000 Teilnehmern leiten. Der enorme Einfluss des Colleges im Land begeistert mich. Von der Leitung bekommen wir zu hören, dass weiterhin qualifiziertes Personal herzlich willkommen ist. Ich könnte an dieser Stelle noch viele andere bewegende Dinge wie die Gastfreundschaft und das gute Essen aufzählen. Ich bin unheimlich dankbar, dass Daniel und ich gemeinsam unterwegs waren. Uns bewegt die Frage: Wer ist bereit, zu neuen Ufern nach Bangladesch aufzubrechen? Der Bedarf ist enorm groß. Dave Jarsetz Wusstest du, dass … … bangladesch nur doppelt so groß wie bayern ist, aber 163 millionen einwohner hat? … das land auf dem Weltverfolgungsindex platz 31 einnimmt? (2021; in 2020 noch platz 38) … 90% muslime, 0,5% christen, 1% buddhisten und 8 % hindus dort leben? … die bbcs (bangladesh baptist church sangha) die älteste und größte protestantische Kirche im land ist und 1796 von William carey gegründet wurde? … dass sie 142 pastoren hat, die in 388 gemeinden 29.000 getaufte mitglieder betreuen? … die Kirche gemeinden unter muslimen gründet? Liebenzeller Missionare in Bangladesch: Regine und Michael Kestner, Wolfgang und Dorothea Stauß, Verena und Benedikt Tschauner mit Esther und William, Katrin und Micha Ulmer (von links). Zz. im Heimataufenthalt in Japan: Dr. Megumi Kondo. Bewegtes Leben in Dhaka Foto: daVid Jarsetz
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