MISSION weltweit – Ausgaben 2021

Adolf Beck Herr Beck, seit 50 Jahren sind Sie im Obstbau tätig und der Erfolg ihrer Arbeit ist sehr vom Wetter abhängig. Was schätzen Sie an ihrer tätigkeit? Mich begeistert, dass ich durch meine Arbeit in der Schöpfung den himmlischen Schöpfer erleben kann. Die Blüte der Obstbäume zeigt mir immer wieder die Großartigkeit Gottes. Und beim Bäumeschneiden bin ich regelrecht mit jedem Baum auf „Du und Du“. Wenn die Früchte dann reifen und Farbe bekommen, geht mir jedes Jahr das Herz auf. Was „Erfolg“ oder auch „Misserfolg“ betrifft: Wir sind uns dessen sehr bewusst, wie abhängig wir in allem von Gott sind. Er lässt wachsen und gedeihen – und ist Herr über das Wetter. Obstbau ist wie die Landwirtschaft ohne die tatkräftige Mithilfe der Familie nicht denkbar. Was verdanken Sie ihrer Frau? Wie hat sie ihren Beruf gesehen? Ohne ihre Mitarbeit mit Herzblut wären wir nicht so erfolgreich und glücklich. Und sie hat mir den Rücken freigehalten für mein Engagement in unserer Kirchengemeinde. Außer beim Bäumeschneiden war sie vom Pflanzen bis zum Ernten immer dabei. Mein Beruf war auch ihr Beruf, und nur gemeinsam kamen wir voran. Wie wirkt sich der klimawandel konkret auf ihren Obstanbau aus? Durch die veränderten klimatischen Bedingungen treiben viele Sorten rund zwei bis drei Wochen früher aus. Das verstärkt die Frostgefahr für die jungen Blüten enorm. Wir beobachten vermehrt Starkregen mit viel Hagel. Ebenso machen uns die zunehmend heißen, trockenen Sommer zu schaffen. Deshalb bin ich Gott von Herzen dankbar, dass ich schon 1987 unsere wichtigste Investition, die Anschaffung einer Beregnungsanlage, getätigt habe. Sie hilft uns heute angesichts des Klimawandels extrem – ohne sie wäre unser Obstbaubetrieb nicht mehr denkbar. Als Obstbauer ist man fundamental auf gutes Wetter und damit auf Gott angewiesen. Wie gehen Sie damit um? 2003 setzte uns beispielsweise der heiße Sommer sehr zu. Angesichts der damaligen Notlage wurde mir Gottes Bund mit Noah so wichtig: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (1. Mose 8,22). Diese Zusage Gottes tröstet mich immer wieder. Jeder Regenbogen erinnert mich an seine Liebe. Gott redet durch das Wetter zu uns und mutet uns jede Witterung zu. Das alles verweist mich aber auch auf Weihnachten und Ostern: Gott kommt in die Welt, um uns zu erlösen. Was ist ihr tipp, um sich im Gottvertrauen einzuüben? Als Rentner nehme ich mir viel Zeit für Gott. Durch das Lesen in der Bibel, Gebet und missionarische Aktionen lerne ich ihn besser kennen. Das lässt mich dankbar zurückblicken. Dabei helfen mir auch das Blasen im Posaunenchor und das Singen im Kirchenchor. Und mir liegt die Gebetsarbeit sehr am Herzen. So habe ich einen Rentnergebetskreis aufgebaut. die Fragen stellte Claudius schillinger Adolf Beck, Jahrgang 1944, ist seit 52 Jahren mit Gudrun verheiratet. Sie haben zwei Kinder und sechs Enkelkinder und leben in Eberdingen zwischen Schlehen- und Heckengäu. 1947 begann der Vater von Adolf Beck vorwiegend mit dem Anbau von Erdbeeren. Heute wird obstbau auf 25 Hektar betrieben. Neben Erdbeeren gibt es unter anderem Himbeeren, zwetschgen, Kirschen und Äpfel. Mittlerweile führt Sohn Andreas den Betrieb. Adolf Beck engagiert sich in der aktiven Kirchengemeinde am ort, unter anderem war er 30 Jahre in der Arbeit unter Kindern tätig. Gudrun Beck kommt aus Großglattbach und dem Liebenzeller Gemeinschaftsverband. „Ich habe quasi in die Liebenzeller Mission eingeheiratet“, erzählt der obstbaumeister lachend. Gerne unterstützt er immer wieder die Liebenzeller Mission mit Erdbeeren. Zum Thema dieser

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