18 darum geht‘s WEITERDENKEN >> sonderBeitrag Zum thema Von Johannes luithle Sonderbeitrag von Johannes Luithle frömmigkeit ist der Entschluss, die abhängigkeit von gott als glück zu bezeichnen. hErmaNN bEZZEl „ich bin abhängig!“ „Wir sind alle abhängig, fragt sich nur, von wem.“ dieser satz schmückt die Bibelausgabe des neuen testaments nach der übersetzung von martin dreyer. Für manche ist das eine Zumutung. das coverbild der Volxbibel gleicht einer Zigarettenschachtel. nach der tabakprodukt-Verordnung vom 20. november 2002 müssen auf den Zigarettenpackungen gesundheitsbezogene Warnhinweise aufgedruckt werden, wie „rauchen macht sehr schnell abhängig: Fangen sie erst gar nicht an.“ Der Herausgeber der nicht unumstrittenen Bibelausgabe weiß, was er sagt: Martin Dreyer war selbst drogenabhängig und kennt den Kampf mit Süchten und Sehnsüchten. Man kann darüber diskutieren, ob dieser Satz auf einer Bibelausgabe richtig platziert ist. Dennoch, bei genauem Hinsehen, werden wir ihm grundsätzlich zustimmen müssen. Wir Menschen sind als Beziehungswesen geschaffen. Abhängigkeit gehört zum Geschöpfsein dazu. Andererseits gilt aber auch: In uns steckt tief das Verlangen nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Junge Menschen sollen selbstständig werden. Gerichte müssen unabhängig arbeiten. Staaten wollen autonom existieren. Das Streben nach Freiheit ist tief in uns verankert. Fragt sich nur: von wem? Die entscheidende Frage ist nun, wovon und von wem wir abhängig oder unabhängig sind. Auf den ersten Seiten der Bibel werden uns die Folgen vor Augen gemalt, wenn der Mensch seine Abhängigkeit von Gott kündigt und ihm gegenüber seine Unabhängigkeitserklärung ausspricht. Er gerät in eine teuflische Abhängigkeit, die ihn letztlich zerstört. Unser Herz ist suchend. Es sucht das Vollkommene, die Zufriedenheit, das Glück, das Perfekte. Es ist auf der Suche nach Gott. Aber es wird sehr schnell in die Irre geleitet. So viele Glücksanbieter führen in eine negative Abhängigkeit. Was anfangs befreiend und wohltuend daherkommt, schnürt am Ende ein und macht gefangen. Sobald sich das Herz darauf einlässt, wird es eingenommen und macht sich von einer Sache oder einer Idee abhängig, die zerstört und ausbeutet. Am Ende ist das Herz versteinert und hat jegliches Leben verloren. Umgekehrt gilt: Wer sein Leben in der Abhängigkeit von Gott lebt, muss sich nicht von Geld, Erfolg, Suchtmitteln, Ansehen usw. bestimmen lassen. cOVEr: VOlXbIbEl-VErlag
RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=