Frankreich darum geht’s 11 mission weltweit 11–12/2021 fOtOs: mIrJam DEhNEr l Zur selben Zeit kündigte die Liebenzeller Mission an, dass man künftig 100 Prozent des Arbeitgeber-Brutto durch persönliche Spenden aufbringen sollte. Wir waren weit davon entfernt, und das löste Druck in uns aus. Frankreich scheint ein reiches Land zu sein (auch wenn es geistlich ärmer ist als Afrika oder Südamerika), dafür wird tendenziell weniger gespendet. l Hinzu kam die Nachricht, dass die kleinen Tumore im Bauch von meinem Vater in wenigen Monaten extrem gewachsen waren. Wir saßen zwar im Nachbarland, aber die Grenzen waren geschlossen. l Und die Auswirkungen der Coronakrise auf unsere Gemeindegründung, die gerade zu leben angefangen hatte, waren nicht zu leugnen. Freiheit trotz Unsicherheiten In so vielen Punkten fühlten wir uns gefangen und von erdrückenden Umständen abhängig. Die Fragen haben uns immer wieder zu Gott getrieben. Was wir durch manche Prozesse erlebten: Er hat uns immer weiter dahin geführt, frei von Situationen zu werden und abhängig von ihm. So verschwand der Druck, ganz schnell eine Lösung für das Platzproblem zu finden. Wir wussten, dass Gott uns sieht und dass er uns segnet – in dieser Wohnung oder woanders. Auch die Last, genügend finanzielle Unterstützung zu bekommen, fiel von uns ab, denn wir sind nicht alleine dafür verantwortlich, Gott ist unser Arbeitgeber und unser Versorger. Selbst die Herausforderung, in einer schwierigen Phase nicht nahe bei den Eltern zu sein, wurde kleiner –wir erkannten,dass derGeber des Lebens sich am besten darum zu kümmern weiß. Und als Team vor Ort nahmen wir uns mehr Zeit fürs Gebet, damit Gott seine Gemeinde im Verborgenen vorbereitet und formt. Inzwischen nahm die Gemeindegründung wieder Fahrt auf – ein bisschen anders und mit ein paar neuen Gesichtern, aber Jesus ist der Chef seiner Gemeinde. Unser Fazit Es gibt keine größere Freiheit als die totale Abhängigkeit von Jesus. Frei macht uns die Wahrheit: In allen Herausforderungen will Jesus für uns Versorger, Freund und Arzt sein. Das ist die Freiheit, in der wir alle als Kinder Gottes leben dürfen – unabhängig vom Urteil anderer, dem Erwartungsdruck, dem Hype, sich zu präsentieren und vor anderen zu glänzen. Der Wichtigste und Einflussreichste aller Galaxien sieht, liebt und beauftragt jeden von uns persönlich. Wir müssen auch nicht verzweifeln, wenn wir nicht die Lösung für das ungewisse Übermorgen haben. Unser Vater ist der Herr der Zeit, und er kann aus dem Nichts etwas schaffen. Diese Freiheit fliegt uns nicht in allen Bereichen zu, aber sie ist uns allen verheißen. Es ist die Blickrichtung, die uns in unserem Leben mit seinen Abhängigkeiten hilft, sich an das zu binden, was hält und bleibt. Miriam Dehner l Diese Wandzeichnung, Streetart in Montpellier, symbolisiert Liberté (Freiheit), einen der drei französischen Grundwerte. wenn euch nun der sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. JOhaNNEs 8,36 Es gibt gute und schlechte Abhängigkeiten. Verteilaktion an Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden fOtO: hOPE&JOY/hurPY
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