MISSION weltweit – Ausgaben 2019

mission weltweit 7–8/2019 5 Bangladesch darum geht’s FOTOS: BENEDIKT TSCHAUNER Dies ist eine neue Erfahrung für uns: sich beschenken und dienen zu lassen. Denn so oft kommt der Gedanke auf, dass wir doch als Missionare nach Bangladesch kamen, um den Menschen zu dienen. Doch nun werden wir von zahlreichen Menschen beschenkt und fühlen uns mit unseren wenigen Sprachkenntnissen noch nicht bereit, um ihnen dienen zu können. So leben wir im Wechsel von uns dienen lassen und selbst dienen. In dieser Situation ist Jesus unser Vorbild Zum einen ließ er sich von einer Frau mit kostbaremÖl salben,was die Jünger alsVerschwendung ansahen (Markus 14,3ff.). Er antwortete darauf: „Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“ Und zum anderen kam Jesus, um zu dienen und sein Leben für unsere Sünden zu geben: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45). Die Botschaft von unserem Herrn und Retter Jesus Christus wollen wir im Dienen und Sich-DienenLassen verkündigen. So sind wir im Auftrag von Jesus unterwegs, aber auch viele andere Christen im Land tragen dasselbe Anliegen in ihrem Herzen. Ganz besonders hier im Norden Bangladeschs werden sehr große Wegstrecken auf sich genommen, um anderen Menschen zu dienen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Pastoren für eine Predigt oder eine TEE-Unterrichtsstunde vier bis sechs Stunden auf den Straßen unterwegs sind. Wir sehen diese Leidenschaft und Opferbereitschaft nicht bei allen gleichermaßen, aber es freut uns zu sehen, wie vieleMenschenmit einemHerzen voller Hingabe dienen und dass bei ihnen oft auch ein starker Glaube zu erkennen ist. Wir sind sehr gerne Teil der Geschichte Gottes in Bangladesch und wünschen uns, dass noch viele Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus finden und in der Nachfolge wachsen. Im Dienen und Sich-Dienen-Lassen wollen wir mit Jesus als Vorbild vorangehen. Benedikt und Verena Tschauner ● Benedikt und Verena Tschauner studierten „Theologie und Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext“ an der Internationalen Hochschule Liebenzell. Dort lernten sie sich kennen und lieben – und erfuhren viel über die weltweite Missionsarbeit. Ein verlängertes Praxissemester führte sie nach Bangladesch. Es wuchs eine große Liebe zu Land und Leuten, die sie nicht mehr losließ. So reisten sie im Januar 2018 mit ihrem Sohn nach Bangladesch aus. Nach dem Sprach- und Kulturtraining in Khulna zogen sie im März 2019 nach Dinajpur um. Hier arbeiten sie an der christlichen Schule, in zwei Schülerheimen, im Gemeindebezirk und in der TEE-Arbeit mit. TEE in Bangladesch ist eine außerschulische theologische ausbildung, die eine jesuszentrierte, auf der Bibel basierende theologie vermittelt. sie will die ortsgemeinden stärken, indem der lehrer zu ihnen kommt. Vor jedem unterricht bereitet sich der/die teilnehmer/in im selbststudium vor, was rund vier tage dauert. die dabei gewonnenen erkenntnisse und aufkommenden fragen werden in der einheit mit dem lehrer besprochen. das Programm zielt darauf ab, dass das gelernte gleich angewendet wird. seit Jahrzehnten ist die teearbeit einer der schwerpunkte der lm in Bangladesch. Zum einen ist tee für viele Pastoren unserer Partnerkirche der einstieg ins theologiestudium und den hauptamtlichen dienst. Zum anderen nehmen auch viele gemeindeglieder daran teil. „diese Pitha sind für William!“ täglich besuchen uns unsere nachbarn und beschenken unseren kleinen William mit leckeren kleinigkeiten wie Pitha, einem bengalischen süßgebäck. es ist so viel, dass auch für uns als eltern immer etwas dabei ist. erst vor einigen monaten sind wir in den norden Bangladeschs umgezogen – und schon werden wir so beschenkt! Oben: Bengalische Snacks für William Links: Pastoren vor der Kirche in „Kokosnussdorf“ d Mithelfen: SPENDENCODE 1400-32 Bangladesch

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