MISSION weltweit – Ausgaben 2018

Das haben Sie sich vielleicht schon gefragt beim Betrachten der Zeichnung auf Seite 3. Mit dieser Ausgabe illustriert Yuko bereits zum 88. Mal das jeweilige Thema. So treffend, dass eine Leserin berichtete, dass die vergrößerte Illustration zu einem guten Gespräch über den Glauben mit einer Betrachterin führte ... Liebe Yuko, nur knapp ein Prozent der Japaner glaubt an Jesus. Wie kommt es, dass Du Christin bist? Ich bin nicht in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, aber meine Großeltern waren gläubig. Mein Großvater sollte Shinto-Mönch werden, bekehrte sich aber zu Jesus. Dann „übersprang“ der Glaube eine Generation. In Japan gibt es einen besonderen Feiertag für Senioren. Wir zeigen damit Respekt und Dankbarkeit. Als ich 17 war, beschenkte ich meine Großmutter, die immer für ihre Enkel betete, mit „Sonntag in einen Gottesdienst gehen“. Die Gemeinde (Futamatagawa, heute YokohamaRyokuen), die ich besuchte, war 20 Jahre zuvor von Liebenzeller Missionaren gegründet worden. Und dort bekehrte ich mich zu Jesus. Es gibt wenige japanische Christen – aber noch weniger japanische Missionare. Weshalb bist Du ins Ausland aufgebrochen? Kurz nach meiner Bekehrung fragte mich eine Frau aus der Gemeinde: „Was ist deine Vision?“ Hm… Ich musste Gott fragen. Dann kam Gottes Wort: „… dein Brot dem Hungrigen zu brechen und dass du heimatlose Elende ins Haus führst …“ (Jesaja 58,7). „So möchte ich leben!“, antwortete ich. Das Wort war tief in mein Herz eingepflanzt. Dann führte Gott mein Leben so, dass ich eines Tages in Bangladesch landete. Wie war es, als Japanerin in einem Team von Liebenzeller Missionaren zu arbeiten? Es war ein sehr gutes Team! Wir konnten gemeinsam über Kulturunterschiede lachen, aber sie auch respektieren. Meine japanische Kollegin Rumiko und ich waren von Herzen akzeptiert. Außerdem hatte sich unsere Original-Kultur mit der bangladeschischen vermischt. Das machte uns eins. „Starke Frauen“ ist Thema dieser Ausgabe. Bist Du eine? Ich war ein super schüchternes Kind. Das änderte sich etwas, seit ich mit Jesus lebe. Parallel mit dem Wachstum meines Glaubens überwand ich teilweise meine Schüchternheit. Aber mit Anfang 40 war ich innerlich ausgebrannt, eine richtig „schwache Frau“. Nach und nach wurde ich wieder aufgebaut. Ich freue mich, dass ich schwache und starke Zeiten erleben darf. ER trägt mich, egal, ob ich schwach oder stark bin! Nun illustrierst Du schon im 15. Jahr für uns. Ist das Dein Hobby? Es war nie Hobby, aber ich zeichne gerne für Rundbriefe usw. Als sich Martin und Tabea Auch aus Bangladesch verabschiedeten, bastelte unser Team ein Erinnerungsbuch. Da zeichnete ich auch etwas. Kurz danach kamen von Martin die Termine für „Mission weltweit“. m Du bist nun schon viele Jahre mit einem Deutschen verheiratet. Seit etlichen Jahren wohnt Ihr auch wieder hier. Ist Dir Deutschland zur Heimat geworden? Ja, ich habe eine doppelte Heimat. Wenn ich von meiner Heimat Japan nach Deutschland zurückkomme, sagt mein Herz: „Schön, wieder nach Hause zu kommen!“ Yukowurde in Japan geboren und wuchs mit zwei Geschwistern in Yokohama auf. Nach der Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete sie drei Jahre an einem Krankenhaus. Auf die Berufung in die Mission folgte das Sprachstudium in England. Dort lernte sie einen angehenden Missionar aus Deutschland kennen. Zunächst arbeitete Yuko aber rund drei Jahre als Krankenschwester in den Kliniken in Mallikbari und Shantikutir in Bangladesch. Sie wurde vom japanischen Zweig der Liebenzeller Mission ausgesandt und unterstützt. Nach der Heirat Einsatz im Nahen Osten. Mittlerweile lebt Yuko mit ihrem Mann in Deutschland. Sie haben einen 17-jährigen Flüchtling bei sich aufgenommen. Yuko ist Pflegehelferin in einem Altenpflegeheim und bringt sich ehrenamtlich in ihrer Gemeinde ein. …Yuko? Das Interview führte Monika Weinmann, Redaktion „Mission weltweit“ Wer ist eigen tlich ... FOTO: PRIVAT

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