MISSION weltweit – Ausgaben 2018

Fritz, wie bist Du Christ geworden? Ich glaubte immer, ich sei Christ, weil ich als Kind getauft wurde. Ich hatte keine Probleme, an einen Schöpfer zu glauben, der den Himmel und die schöne Welt geschaffen hat. Erst im Teenageralter brachen bei mir Fragen auf über den Sinn des Lebens und woher all das Böse kommt. Da wurde ich in Salzburg in einen Jugendkreis eingeladen, wo es entschiedene Christen gab, die mir zum Vorbild wurden. Sie orientierten sich an der Bibel. Ich begann auch, darin zu lesen. Bald begriff ich, dass mir was fehlt und dass in mir nicht nur Gutes steckt! Nur gut zu sein, reicht nicht aus. Ein Lieblingswort des Jugendleiters traf mich besonders: „Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn.“ So entschied ich mich, mein Leben ganz unter die Führung Jesu zu stellen, der aus Liebe zu uns Menschen sein Leben gab. Da kam Friede und Freude in mein Herz. Ich wusste nun, dass ich Gottes Kind bin und ewiges Leben habe. Welcher Mensch hat Dich in Deinem Leben beeindruckt? Der Chinamissionar Hudson Taylor. Beim Lesen seiner Biografie wurde mir die Berufung zum Missionar bestätigt. Mein Herz kam erst zur Ruhe, als ich meine Bewerbung an die LM abgeschickt hatte. Für welche Aufgabe hat Euer Herz besonders geschlagen? Die größte Erfüllung und Freude bereitete uns der Pionierdienst in den Urwalddörfern und Stämmen Neuguineas. Wir konnten neue Gemeinden gründen, Missionsstationen aufbauen, Flugplätze und Schulen bauen sowie Mitarbeiter gewinnen und zurüsten. Wir erlebten die Macht des Wortes Gottes, die Menschen verändert und von der „Heidenangst“ befreit. An welche Begebenheit dort erinnert Ihr Euch gerne? Besonders an die erste Taufe am April-Fluss, als wir die ersten 64 Menschen aus Niksek taufen konnten. Das war vor 29 Jahren an Weihnachten. Auch unsere zwei ältesten Söhne, Friedemann und Johannes, ließen sich damals taufen. Welche Wegführung war für Eure Familie nicht so einfach? Schwer zu verkraften war das wiederkehrende Abschiednehmen von unseren Kindern, wenn sie ins Internat nach Wau und später nach Japan zur Schulausbildung fliegen mussten. Welcher Bibelvers begleitete Euch durchs Leben? Das ist Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Es war auch der Lehrtext im Losungsbuch an dem Tag, als 1968 unsere Missionsstation niederbrannte. Was bewegt Euch als Missionare im Ruhestand? Die heutige Lage in den Urwaldgemeinden in der Sepik-Region in Papua-Neuguinea, wo wir und viele Liebenzeller Missionare Gemeinden gründen durften. Besonders die abgelegenen Buschgemeinden bräuchten dringend mehr Unterstützung und Unterweisung wegen der Irrlehren, die in manchen Bezirken der einheimischen Kirche (SSEC) grassieren und die Gemeinden spalten. Wir beten, dass wieder junge Missionare bereit sind, sich in abgelegene Gegenden senden zu lassen, um das Wort Gottes zu predigen und zu lehren, damit auch die nächste Generation fest darin gegründet wird. Fritz und Sieglinde Urschitz sind seit über 51 Jahren verheiratet und waren bis zur Pensionierung 2002 missionare der Liebenzeller mission. Fritz ist von Beruf schriftenmaler und stammt aus Österreich. sieglinde Urschitz, geborene Beyhl, stammt aus mittelfranken und war erzieherin. sie haben vier verheiratete Kinder und zehn enkelkinder. nach mehr als 20 Jahren Pionierdienst in Papua-neuguinea hat sich Familie Urschitz in salzburg niedergelassen und in der evangelischen missionsgemeinschaft salzburg mitgearbeitet. am 3. november 1989 wurde von dem gewachsenen Freundeskreis die Liebenzeller mission Österreich (LmÖ) gegründet, und 1990 konnten die ersten LmÖ-missionare ausgesandt werden. …Fritz und sieglinde Urschitz Das interview führte manfred Becker, Leiter des Finanzausschusses der Liebenzeller mission Was machen eige F n tlich ... Foto: PrIVat

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